Hundstage

Naturgedicht zum Thema Abgrenzung

von  Isaban

Verstummt sind Menschen und Maschinen.
Der große Hund streunt durch die Straßen,
spürt jenen nach, die ihn vergaßen.
Bang klammert Schatten an Gardinen.

August hat seine Schuldigkeit getan.
Noch hockt er auf der Fensterbank,
wirkt ausgebeutet, dürr und krank;
nachts hofft er, dass er fliehen kann.

Der Raum enthüllt gespanntes Schweigen,
ist bis zum Rand mit Lauschen angefüllt,
mit Dämmerung und Sternenbild
und der Gewissheit, dass sich Sommer neigen.

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Kommentare zu diesem Text

Schimmel (31)
(27.08.08)
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 Isaban meinte dazu am 27.08.08:
Jep, 2 t.
V oder S3?
Sirius verbellt den Sommer.
Freut mich sehr, dass es dir gefällt.
Wollen wir hoffen, dass der Sommer sich dieses Jahr noch ein Comeback zutraut.
Danke für deine Rückmeldung, Schimmel.
Liebe Grüße,
Sabine

 AZU20 (27.08.08)
Da hast du auch meine Stimmung prima eingefangen. Die Hundstage scheinen sich aber hier in der Mitte Deutschlands nur zögernd einzustellen. Weiter im Süden klappt es schon eher. Also hoffen wir weiter! LG

 Isaban antwortete darauf am 28.08.08:
Wenn der große Hund auftaucht, sind die Hundstage so gut wie vorbei, Sirius Erscheinen läutet den Herbst ein, lieber Armin. Aber wir haben ja immer noch die Hoffnung auf einen wunderschönen, warmen Altweibersommer. Ich würde mir auch noch ein paar sonnige, trockene Spätsommertage wünschen.
Hab vielen Dank für deine Rückmeldung.
Herzliche Grüße,
Sabine
Caterina (46)
(27.08.08)
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 Isaban schrieb daraufhin am 28.08.08:
Besten Dank.
LG, Sabine
chichi† (80)
(27.08.08)
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 Isaban äußerte darauf am 28.08.08:
Tröste dich, liebe Gerda, NRW ist nicht nur grau, es ist seit Tagen auch noch schaurig.
Aber wir wollen die Hoffnung mal nicht aufgeben, diesen Sommer noch nicht ganz verpasst zu haben.
Hab herzlichen Dank für deine Rückmeldung.
Liebe Grüße,
Sabine

 Didi.Costaire (27.08.08)
Liebe Sabine,
schön, dass du die schwarzen Schatten und das tiefe Schweigen noch verändert hast.
Ich hätte auch die August-Strophe vollkommen (ich hätte beinahe ganz geschrieben;-) herausgenommen; die beiden ersten Verse wären vielleicht gut geeignet für ein komisches Gedicht über eine Affaire, passen aber m.E. nicht so recht in diesen melancholischen Kontext.
Dein nächster Text wird bestimmt noch besser, und die hundeelenden Tage gehen auch vorbei!
Liebe Grüße
Dirk

 Isaban ergänzte dazu am 28.08.08:
Ach Mensch.
Der Begriff Hundstage hat ursprünglich was mit dem Sternbild Canis Major, dem großen Hund zu tun. Sirius ist der hellste Stern dieses Wintersternbildes. Vor Urzeiten tauchte er noch regelmäßig im Juli am Nachthimmel auf, in den heißesten Wochen des Jahres. Der Begriff Hundstage stammt noch aus dieser Zeit, geht inzwischen zeitlich aber etwas "nach".

Durch die Eigenbewegung des Sirius hat sich sein Erscheinen im Laufe der Jahrhunderte um etwa vier Wochen nach hinten verschoben. Er ist jetzt meist in der Morgendämmerung des 30.sten Augusts, also zum Ende des Erntemonats zum ersten Male wieder am Himmel zu sehen und läutet mit seinem Erscheinen das Ende des Sommers ein.

Volksmund sagt: Sirius verbellt den Sommer. August hat seine Schuldigkeit getan, eine Anlehnung an das Shakespeare-Zitat "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehn" (Othello). Nein, diese Strophe kann man ganz gewiss nicht weglassen, denn darum geht es in diesem Gedicht.

Um die Jagd des großen Hundes auf den Sommer. Und ja, ja, ich ahne, mein Gedicht war mal wieder zu kryptisch oder Sternengucken ist out und ich beschäftige mich mit Themen und Zusammenhängen, die heute keinen mehr interessieren. Mea culpa. Muss ich wohl dringend dran arbeiten, meine Texte nicht ständig so hermetisch zu gestalten.

Hab herzlichen Dank für deine Rückmeldung und die Beschäftigung mit meinem Text.


Liebe Grüße,
Sabine
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