Steinzeit

Gedankengedicht zum Thema Abgrenzung

von  Isaban

In meinem Garten liegen tausend Steine,
ein jeder steht für einen kleinen Tod,
steht für Geschehenes, das ich beweine,
steht für das Dursten und für hartes Brot.

Am Rand der Wege glitzern tausend Scherben,
ihr Funkeln macht die Gehenden beklommen;
so leicht es fällt, pro Tag ein Stück zu sterben,
beängstigt doch, vom Pfade abzukommen.

In meinem Garten blühen bald Narzissen,
und jede, jede ist sich selbst genug.
Sie blühen gelb, mit ihnen keimt das Wissen:
Was nicht für sich stehn kann, ist Selbstbetrug.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (04.12.11)
Starker Text. Die letzte Zeile unterstütze ich voll und ganz. LG in den Advent

 Isaban meinte dazu am 04.12.11:
Besten Dank, Armin.

Liebe Grüße,

Sabine
fdöobsah (54)
(04.12.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban antwortete darauf am 04.12.11:
aber das lyrIch wirkt einmal mehr wie mit Sagrotan abgerieben. Das ist mir viel zu simpel und bekommt auch prompt die Bestätigung, die es verdient: Die da oben/unten/draußen/drinnen und wir hier. Alles prima.

Die Conclusio ist ziemlich bedenklich, zumindest für die Einbeinigen.

Oha, welche "die da oben/unten/draußen/drinnen" und was für "wir hier", sind das alles Personen, die ich versehentlich in den Text eingebaut habe? Warum erscheint dir das lyrische Ich so antibakteriell und von welchen Einbeinigen reden wir (im Text steht nicht "wer nicht stehen kann" sondern "was nicht für sich stehn kann") - und soll da "alles prima" sein?. Deine Interpretation würde mich schon sehr interessieren.

Auch dir einen schönen Adventssonntagsabend.
Liebe Grüße,

Sabine
Al_Azif (34) schrieb daraufhin am 05.12.11:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
KoKa (43)
(04.12.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban äußerte darauf am 04.12.11:
Lieber John, sobald ein Text veröffentlicht wurde, ist er den Lesern überlassen - insbesondere was die Interpretationen angeht. Jeder hat eine ganz eigene Erlebnis- und Erfahrungswelt, aus denen sich seine Assoziationen zusammensetzen und was dem einen als Spülwasser erscheint, mag den anderen eher an Völkerwanderungen und Desinfektiosmittel erinnern: Es gibt keine Schulnoten dafür, ob eine Interpretation eher textnah oder textfern ausfällt.
Wenn die Rückmeldungen erahnen lassen, dass ein (oder mehrerte) Leser keine oder nur sehr wenige der dem Text zugrundeliegenden Intentionen erfassen kann, dann ist eine gewisse Wahrscheinlichkeit gegeben, dass man als Autor beim Erarbeiten der Bilder Murks gebaut hat. Natürlich kann nicht bei jedem Text jeder Leser alle Intentionen erfassen, was aber nichts daran ändert, dass man bei entsprechenden Rückmeldungen ganz schlicht und einfachfragen kann, was genau gemeint ist und an welchen Textstellen es wohl hapert. Genau aus diesem Grund stellen wir die Texte doch hier bei KV on, oder?
Liebe Grüße,

Sabine

 franky (04.12.11)
Hi liebe Sabine,

Dein Gedicht hat wahrlich keine Fußtritte verdient.
Will nicht einzelnes herausstreichen, lasse es in seiner Gesamtheit auf mich wirken.
Fein und gefühlvoll, gut gereimt.

Herzliche Grüße

Franky
(Kommentar korrigiert am 04.12.2011)

 Isaban ergänzte dazu am 04.12.11:
Aber Franky, hier tritt doch niemand, hier werden doch nur Meinungen und Anregungen ausgetauscht - und das ist gut so, woran will man als Autor sonst erkennen, woran man noch arbeiten muss?

Hab besten Dank für deine freundliche Rückmeldung.

Liebe Grüße,

Sabine
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram