Auf schwarzen Schwingen

Gedanke

von  MrDurden

Immer dann, wenn die weißen Engel uns verlassen... wenn sie ihre Schwingen lichten und die Welt ihrem Schicksal überlassen. Immer dann, wenn schwarze Schwäne den Himmel verdunkeln... wenn ihre Schatten unsere Herzen berühren... und sie erblinden lassen. Dann erwacht es, tief in uns. Das namenlose Etwas, das jede Seele birgt. Hast du jemals deinen Schmerz in den Himmel hineingeschrien... ihrem Licht hinterhergebrüllt, warum es so sein muss, wie es ist? Hast du sie beschimpft, als Feiglinge... ihnen zusehen müssen, wie sie selbstgerecht in edlem Schein dein Leben ins Chaos stürzten? Ließen sie dich spüren, mit ihrem himmlischen Lächeln... Schmerz und Trauer, als sie dir das nahmen, was du am meisten liebtest?

Heilig ihre Worte, rein und lieblich von Gestalt. Ihre Wege unergründlich, so gibt Gott den Menschen Halt. Wie oft hab ich ihn angefleht in dunkler kalter Nacht. Hab gebittet und gebettelt um die Gnade seiner Macht. Hab vergossen meine Tränen in der Hoffnung auf Gehör. Warf mein Herz in seinen Himmel als ich meine Welt verlor.

Er tront in seinem Reich, genießt den Glauben seiner Kinder. Und er liebt es zu beobachten wie Wahnsinn und Chaos seine Schöpfung lachend verspeisen. In finstrer Nacht ersehnt die Welt des Vaters Herrlichkeit. Weiße Engel lächeln rein auf schwarzer Schwäne Dunkelheit. Mit Wohlgefalln bracht' er mir bei, wie's ist, dich zu verliern. Lieber dien' ich in der Hölle, als im Himmel zu regiern.

Es gibt eine Sache, die Gott mit dem Teufel gemeinsam hat. Du weißt niemals hinter welcher Ecke und in welcher Gestalt sie auf dich warten.


Anmerkung von MrDurden:

...Menschen hören auf zu beten, weil sie irgendwann verstehen, dass sie nicht gehört werden...

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Kommentare zu diesem Text

Elsa (25)
(08.12.08)
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 MrDurden meinte dazu am 10.12.08:
*Rotwerd* Dank dir für deinen lieben Kommentar, hab mich sehr gefreut! Es fällt schwer zu glauben, aber an die allgemeine Gott- und Teufelvorstellung glaube ich sowieso nicht, das ist bei mir etwas verzweigter. An das Schicksal glaube ich mittlerweile. Nochmals danke und auch deinem Hund alles Gute Wünsche noch eine gute Woche, David!

 anna-minnari antwortete darauf am 15.12.08:
Lieber David. Wieder einmal ein gelungener Text! Das mit dem Glauben - so wie Elsa es beschreibt - stimmt. Er beruhigt, egal ob man es Gott nennt, oder den Herrn oder Vater oder was auch immer. Man muss im Leben nicht immer für alles Erklärungen oder einen Schuldigen finden, erst wenn man zu sich selbst gefunden hat, wird vieles, was einem unerträglich scheint, erträglicher. Allerdings ist der Weg nicht immer einfach, da es viele Hürden zu bewältigen gilt, aber ohne wäre es so fad, dass man verkümmern würde. LG und allen eine gesunde Adventszeit wünscht Anna.

 MrDurden schrieb daraufhin am 16.12.08:
Hey Anna! Dank dir für deinen Kommentar! Ihr habt recht, an etwas zu glauben ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens, etwas das es lebenswert macht. Aber weißt du... wenn ich nicht wenigstens "ihn" hätte, dem ich die Schuld dafür geben könnte... naja dann würde das bedeuten, dass es grundlos passiert ist, dass es sinnlos war. Ich kann und will euch nicht beschreiben, wieviel Hass und Trauer ich vor kurzem noch inne hatte. Es hat mich beinahe kaputt gemacht. Vielleicht klingt das komisch aber an manchen Tagen hat es mich an den Rand des Wahnsinns getrieben. Ich brauchte bzw brauche irgendwas, das ich dafür hassen kann. Irgendjemanden dem ich die Schuld geben kann. Hätte ich das nicht getan und mir eingeredet es gibt keinen Schuldigen... es ist einfach so passiert und niemand hat die Kontrolle über irgendetwas, dann... würde ich jetzt wahrscheinlich nicht hier sitzen und diese Nachricht schreiben. Danke euch für eure lieben Worte. Eure paar Zeilen die manchmal unter meinen Texten erscheinen bedeuten mir mehr als ihr euch vorstellen könnt. Wünsche allen ruhige Feiertage und schon mal nen guten Rutsch! Liebe Grüße, David!
lego (31)
(02.01.09)
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 MrDurden äußerte darauf am 02.01.09:
Ich hab eigentlich keinen phantastischen Gedanken verfolgt. Die Ausdrucksweise ist schon sehr bildhaft, beschreibt einen inneren Kampf mit sich selbst. Ein Ereignis in meinem Leben wofür ich in gewisser Weise Gott die Schuld geben will. Ist schon etwas gewöhnungsbedürftig da hast Recht. Trotzdem danke für deinen Kommentar. Liebe Grüße, David!
Elvarryn (36)
(22.01.09)
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 MrDurden ergänzte dazu am 22.01.09:
Hey Elvarryn, dank dir für deinen Kommentar und die Empfehlung. Ist schwer zu beschreiben und tritt aus den Menschen in immer anderen Gestalten hervor. Manchmal ist es grenzenloser Hass, manchmal Wahnsinn... Chaos, die Gewissheit, dass nichts gewiss ist. Die Erkenntnis, dass man auf nichts wirklich vertrauen kann. Etwas, das dich kaputt machen kann, wenn du dich ihm hingibst. Etwas, das dich blind macht für die Farben der Welt. Ich hab nicht wirklich einen Namen dafür, aber ich weiß wie es sich anfühlt. Danke nochmal, liebe Grüße, David!
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