einsame Naechte

Innerer Monolog zum Thema Kultur

von  praith

Einsame Naechte sind ideal zum Schreiben.Dabei mache ich hier den Unterschied zwischen den Naechten alleine,die fuer mich eigendlich zur Normalitaet gehoeren,und dann diese anderen Naechte,im denen ich mich noch dazu einsam fuehle.

Natuerlich koennte man da sagen : ''das ist doch das gleiche''-ist es aber nicht.

Ich bin an's alleinsein gewoehnt und fuehle mich pudelwohl damit.

Alleine sein erlaubt mir keine Ruecksicht zu nehmen,ohne ruecksichtslos zu sein,falch zu singen ohne kritisiert zu werden, egoistisch zu denken ohne als Egoist bezeichnet zu werden.Ist befreiend und hat an sich ueberhauptnichts wehmuetiges.

Aber Einsamkeit ist was Anderes,es ist mehr als nur Alleine zu sein.

Die meiste Zeit,wenn es mir passiert, fuehle ich mich einsam mit Anderen.Da wird es das Gefuehl sich nichtbeachtet oder unverstanden zu fuehlen, anonym vileicht wie in einer Grosstadt.Einsam in der Masse,im Stassenverkehr und in den Kaufhaeusern.Einsam im Leben das dadurch schmaler erscheint.

Alleine vor dem Fernsehapparat mit dem flotten Moderator und den ganzen liebenswuerdigen und auch manchmal beruehrenden oder tiefgruendigen Gespraechen nehme ich keine Einsamkei war.Fernsehen ist wie ein Traum mit offenen Augen ohne dass man sich Muehe geben muss einzuschlafen,Sofortbefriedigung mit  Knabbereien unterstuetzt die sofort eine Klang und Lichtwelt fuehren wo die menschliche Einsamkeit ignoriert beziehungsweise unterdreuckt wird.

Sobald der Fernseher an ist fuehlt man sich in der ''Gang''

Die Idee das gleiche Waschmittel zu benutzen wie die Schauspielerin in der Waschmittelreklame erzeugt eine Art Trost eine Art dazugehoerigkeit,man hat das Gefuehl ''nichts zu verpassen''was von den Nachrichten auch stuendlich unterstuetzt wird .

Einsam werde ich erst wenn der Kanal vom Abendprogramm auf die Sendepause umspringt.

Das erste mal als mein Computer und das Internet zusammenkamen habe ich  durchgemacht...es war herrlich ! Am Internet kann man sich ohne Ende laben.Es ist wie ein Besaeufnis ohne das das Glas jehmals leer wird.

Man wird davon weder Betrunken noch tranig und fuer jede Frage giebt es zig varianten von verschiedenen Antworten.Man kann es lesen ,hoeren, schreiben,ansehen...und ist nie von einem Programm abhaengig ...auch da ist man alles Andere als einsam.

Wenn mein Computer in der Reparatur ist oder die Internet-Leitung ausfaellt dann allerdings wird alles Anders und die Einsamkeit bricht in voller Bluete aus...ich habe sogar festgestellt leicht agressif zu werden haelt man mich zu lange von meinem Computer fern.Ich schaffe es gerade mal einen Nachmittag,jedoch sobald ich kann ist er wieder an.

Jeden Abend beim Ausschalten fuehle ich mich ein wenig unruig,so als wuerde ich etwas verpassen waehrend da draussen immer noch Informationen ausgetauscht, video und Musikstuecke verfuegbar sind und die ''Party''weitergeht.Manchmal schalte ich ihn garnicht ab, denn es kommt vor dass ich Nachts aufwache und dann habe ich es fuer mindestens 20 Minuten zwischen zwei Remphasen.

Wenn ich ihn  dann doch mal auschalte und mich dabei ganz sonderbar fuehle ...Einsam naemlich,dann stelle ich mir die Frage :wenn ich so weitermache und in ein paar Jahrzenhten dann irgendwann sterbe,werde ich villeicht das Gefuehl haben mein ganzes Leben vor einen Bildschirm verbracht zu haben....Bis auf Arbeit und Ausgaenge zwar alleine, aber doch selten einsam...aber alles in allem bin ich warscheinlich einer dieser Cyber -Junkies
....Und ich denke damit bin ich nicht alleine.ich moechte fast nicht wissen wie viele Menschen so leben um Ihrer angeborenen Einsamkeit aus dem Weg zu gehen.

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Kommentare zu diesem Text

managarm (57)
(01.12.08)
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 Jorge (01.12.08)
Wie ein Besäufnis, wo das Glas nie leer wird - tolles Bild.
Ich glaube schon , daß man von angeborener Einsamkeit reden kann.
Jeder hat sie aber in unterschiedlichem Maße.
Bei kV ist keiner einsam.
managarm (57) meinte dazu am 01.12.08:
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