Ja, wir Intellektuellen
Aphorismus zum Thema Kultur
von eiskimo
Kommentare zu diesem Text
Sagen wir mal so, wenn die vielen Privaten nicht solch
einen Haufen Scheiße anböten, dann brauchte man sich nicht
in Nischen zu flüchten, wobei ich nicht jede Nische als was Besonderes sehen würde, aber vielleicht als eine mit nicht so viel
Jauchen-Geruch. Das ist die eine Seite der Medaille, die andere
ist dann dieses "ich bin was Besonderes" [auch wenn ich es nicht bin, genau besehen] der Herrschaften "Intellektuell", die jeden
ihrer Fürze zum geistigen Festival erklären, so unter dem
Motto: "Wir hören wie der Geist rumort, wenn jemand [von uns]
in der Nase bohrt. Gell, wir sind intellektuell!"
Wie dem auch sei, die Pointe mit dem Fernseher ist echt gut!
LG niemand
einen Haufen Scheiße anböten, dann brauchte man sich nicht
in Nischen zu flüchten, wobei ich nicht jede Nische als was Besonderes sehen würde, aber vielleicht als eine mit nicht so viel
Jauchen-Geruch. Das ist die eine Seite der Medaille, die andere
ist dann dieses "ich bin was Besonderes" [auch wenn ich es nicht bin, genau besehen] der Herrschaften "Intellektuell", die jeden
ihrer Fürze zum geistigen Festival erklären, so unter dem
Motto: "Wir hören wie der Geist rumort, wenn jemand [von uns]
in der Nase bohrt. Gell, wir sind intellektuell!"
Wie dem auch sei, die Pointe mit dem Fernseher ist echt gut!
LG niemand
Danke für diese so schön gewürzte Rückmeldung. Den Spruch mit dem geistigen Festival, den merke ich mir.
Mal sehen, was ARTE heute Abend bringt....
lG
Eiskimo
Mal sehen, was ARTE heute Abend bringt....
lG
Eiskimo
Ja, diese Ich-bin-ja-so-intellektuell-weil-ich-keinen-Fernseher-habe-Attitüde ist mir auch schon untergekommen, die finde ich auch doof.
Ich bekenne hiermit: Ich habe einen Fernseher und gucke auch durchaus gerne, auch mal was Anspruchloses.
Ich bekenne hiermit: Ich habe einen Fernseher und gucke auch durchaus gerne, auch mal was Anspruchloses.
Ich habe auch einen Fernseher, und ich verpasse auch selten die Sportschau (ich Banause, ich...)
Erstaunlicherweise sind es nicht die überdurchschnittlich bis hochintelligenten Serienmörder, denen es über einen längeren Zeitraum gelingt, sich unerkannt in ihrem Schlupfloch zu verkriechen. Vielmehr sind es die intellektuell Minderbegabten, die vermeintlichen Trottel und Dummköpfe, die sich - statistisch gesehen - durchschnittlich mehr als acht Jahre dem Zugriff der Polizei entziehen können, während ein überdurchschnittlich intelligenter Täter bereits nach etwas mehr als vier Jahren dingfest gemacht wird.
aus: Harbort, Stefan; Das Hannibal-Syndrom, Phänomen Serienmord; Leipzig 2001; ND München 2017 München 2017; 196f.
Echo (34) schrieb daraufhin am 15.05.18:
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Das mit dem absichtlich Spuren legen ist so eine Sache...
a) Mit Absicht ist das extremst selten. Das was im Krimi so gern geschieht, dass der Täter mit der Polizei spielt, kommt alle Jubeljahre weltweit ein Mal vor.
b) Unabsichtlich ist man früher tatsächlich davon ausgegangen, das es so etwas gibt. Heute sieht man das anders.
Viele - bei weitem nicht alle - Serienmörder reden nach ihrer Festnahme wie ein Wasserfall, geben z.B. sogar Taten zu, die ihnen die Ermittler gar nicht zur Last gelegt haben. Vereinfacht kann man dafür zwei Motivationen feststellen:
-) Täter empfinden das, was sie zu ihren Taten treibt, als einen inneren Druck, den sie nicht kontrollieren können. Da sie nun in Gewahrsam sind, übernehmen andere diese Aufgabe der Kontrolle.
-) Die Täter wollen klar machen, dass die Opfer durch ihr Verhalten selbst dazu beigetragen haben, dass sie ausgewählt wurden.
Beide Erklärungsmuster müssen kritisch gesehen werden. Letzteres ist ein wohl bekanntes Schema, dass viel Täter gerne verwenden, um die Schuld von sich abzuwenden. Es steht in einem gewissen Zusammenhang zu dem Ersten. Es sind fast immer Schutzbehauptungen, zumal die Gesellschaft diese ja teilweise gelten lässt (z.B. die Ansicht, eine Frau sei vergewaltigt worden, weil sie sich aufreizend anziehe). Dabei geht es neben dem justiziablen Effekten auch darum, dass die Täter ihre Taten vor sich rechtfertigen können. Auch Serienmörder sehen sich ungern als Mörder, oder sogar als Serienmörder.
Ersteres ist schwer zu überprüfen und klingt zuerst nachvollziehbar. Tatsächlich ist es im Einzelfall möglich. Doch hier hilft oft die Tatortanalyse. Ist z.B. ein planvolles und berechnendes Handeln bei den Angriffen festzustellen, ist der Druck für die Täter eben doch kontrollierbar. Besonders von Interesse sind in diesem Fall die geplanten, dann aber nicht ausgeführten Übergriffe. Hier kann man erkennen, dass die Planung - bzw. die Einsicht, dass man geschnappt werden kann und diese Einsicht es schafft, den Druck zu zügeln - da ist und es sich um keine Handlung im Affekt/unter Druck ansich handelt.
Es ist auch nicht nötig, dass in einem solchen Fall dieses bewusst geschieht. Wenn der Täter seine Tat derart reflektieren kann, seinen Druck jedoch nicht, ist auf jeden Fall zu überprüfen, ob er sich diese Mühe bei dem Druck überhaupt machte. Denn auch bei psychologisch auffälligen Tätern gilt das, was für alle psychisch Erkrankten gilt: Um gegen die Krankheit anzugehen, muss man das zunächst auch wollen. Nicht selten wollen die Täter das gar nicht. (Inwiefern sie sich in dieser Einstellung vom "Normalbürger" unterscheiden, überlasse ich deiner Einschätzung.)
Zum vorgeblich affekthaften einer Tat: Wer z.B. 35 Mal auf sein Opfer einsticht, hat Schwierigkeiten, dass als einen Affekt zu verkaufen. Dazu kannst du einen ganz einfachen Selbstversuch machen: "Ersteche" ein Kissen auf deinem Sofa 35 Mal. Du wirst feststellen, dass man dafür einige Zeit benötigt. In dieser Zeit wird einem klar, was man da tut. Und wenn man nicht aufhört, hat das einen tieferliegenden Grund.
Um zu den gelegten Spuren zurückgekommen: In dieser Form gibt es sie eigentlich nicht. Spuren entstehen (bei allen Taten) durch die fünf W's: Wer, wie, wo, warum, womit. Diese Entscheidungen muss jeder Täter treffen. Werden sie allein aufgrund des nötigen getroffen, minimiert das die Spurenlage (obwohl es immer noch genug gibt, denn es sagt etwas über den Täter aus, ob er sein Opfer im Wald von hinten erdolcht, oder in dessen Wohnung erwürgt). Serienmörder begehen ihre Taten um - vereinfacht gesprochen - einem Bedürfnis gerecht zu werden. darum gehören z.B. bestimmte Rituale für sie zur Begehung der Taten. Alles Verhalten, dass über das objektiv nötige hinausgeht, hinterlässt einzigartige Spuren. Absichtlich werden diese in der Regel aber nicht gelegt.
Ein weiter Punkt bei allen Serientätern ist die Routine und das mit jeder Tat wachsende Selbstvertrauen. Und wie jeder aus dem "normalen" Leben weiß: Routine und Selbstvertrauen machen auch immer schlampig.
Fazit: Das mit den gelegten Spuren um entdeckt zu werden ist vielleicht kein typischer Mythos, aber doch eine Überinterpretation. Auch wenn die Erleichterung bei vielen Tätern nach ihrer Festnahme echt ist. das hat aber -wie bereits angedeutet - eher damit zu tun, dass sie nun nicht mehr morden können und so ihrem narzisstischen Selbstbild entsprechen. Denn man kann Morden für falsch halten und dennoch ein Mörder sein.
...lange Rede, gar kein Sinn...
Das Beispiel mit den "dummen" Serienmördern sollte zeigen, was gefährlicher ist. Und wenn einem mal wieder das Spiegelbild von sich, das einem ein Intellektueller vorhält, nicht gefällt, ist der Intellektuelle womöglich gar kein Oberlehrer. Tief in seinem Inneren schämt man sich nur für die eigenen Dummheit. Und das steckt in Eiskimos Text, sorry.
a) Mit Absicht ist das extremst selten. Das was im Krimi so gern geschieht, dass der Täter mit der Polizei spielt, kommt alle Jubeljahre weltweit ein Mal vor.
b) Unabsichtlich ist man früher tatsächlich davon ausgegangen, das es so etwas gibt. Heute sieht man das anders.
Viele - bei weitem nicht alle - Serienmörder reden nach ihrer Festnahme wie ein Wasserfall, geben z.B. sogar Taten zu, die ihnen die Ermittler gar nicht zur Last gelegt haben. Vereinfacht kann man dafür zwei Motivationen feststellen:
-) Täter empfinden das, was sie zu ihren Taten treibt, als einen inneren Druck, den sie nicht kontrollieren können. Da sie nun in Gewahrsam sind, übernehmen andere diese Aufgabe der Kontrolle.
-) Die Täter wollen klar machen, dass die Opfer durch ihr Verhalten selbst dazu beigetragen haben, dass sie ausgewählt wurden.
Beide Erklärungsmuster müssen kritisch gesehen werden. Letzteres ist ein wohl bekanntes Schema, dass viel Täter gerne verwenden, um die Schuld von sich abzuwenden. Es steht in einem gewissen Zusammenhang zu dem Ersten. Es sind fast immer Schutzbehauptungen, zumal die Gesellschaft diese ja teilweise gelten lässt (z.B. die Ansicht, eine Frau sei vergewaltigt worden, weil sie sich aufreizend anziehe). Dabei geht es neben dem justiziablen Effekten auch darum, dass die Täter ihre Taten vor sich rechtfertigen können. Auch Serienmörder sehen sich ungern als Mörder, oder sogar als Serienmörder.
Ersteres ist schwer zu überprüfen und klingt zuerst nachvollziehbar. Tatsächlich ist es im Einzelfall möglich. Doch hier hilft oft die Tatortanalyse. Ist z.B. ein planvolles und berechnendes Handeln bei den Angriffen festzustellen, ist der Druck für die Täter eben doch kontrollierbar. Besonders von Interesse sind in diesem Fall die geplanten, dann aber nicht ausgeführten Übergriffe. Hier kann man erkennen, dass die Planung - bzw. die Einsicht, dass man geschnappt werden kann und diese Einsicht es schafft, den Druck zu zügeln - da ist und es sich um keine Handlung im Affekt/unter Druck ansich handelt.
Es ist auch nicht nötig, dass in einem solchen Fall dieses bewusst geschieht. Wenn der Täter seine Tat derart reflektieren kann, seinen Druck jedoch nicht, ist auf jeden Fall zu überprüfen, ob er sich diese Mühe bei dem Druck überhaupt machte. Denn auch bei psychologisch auffälligen Tätern gilt das, was für alle psychisch Erkrankten gilt: Um gegen die Krankheit anzugehen, muss man das zunächst auch wollen. Nicht selten wollen die Täter das gar nicht. (Inwiefern sie sich in dieser Einstellung vom "Normalbürger" unterscheiden, überlasse ich deiner Einschätzung.)
Zum vorgeblich affekthaften einer Tat: Wer z.B. 35 Mal auf sein Opfer einsticht, hat Schwierigkeiten, dass als einen Affekt zu verkaufen. Dazu kannst du einen ganz einfachen Selbstversuch machen: "Ersteche" ein Kissen auf deinem Sofa 35 Mal. Du wirst feststellen, dass man dafür einige Zeit benötigt. In dieser Zeit wird einem klar, was man da tut. Und wenn man nicht aufhört, hat das einen tieferliegenden Grund.
Um zu den gelegten Spuren zurückgekommen: In dieser Form gibt es sie eigentlich nicht. Spuren entstehen (bei allen Taten) durch die fünf W's: Wer, wie, wo, warum, womit. Diese Entscheidungen muss jeder Täter treffen. Werden sie allein aufgrund des nötigen getroffen, minimiert das die Spurenlage (obwohl es immer noch genug gibt, denn es sagt etwas über den Täter aus, ob er sein Opfer im Wald von hinten erdolcht, oder in dessen Wohnung erwürgt). Serienmörder begehen ihre Taten um - vereinfacht gesprochen - einem Bedürfnis gerecht zu werden. darum gehören z.B. bestimmte Rituale für sie zur Begehung der Taten. Alles Verhalten, dass über das objektiv nötige hinausgeht, hinterlässt einzigartige Spuren. Absichtlich werden diese in der Regel aber nicht gelegt.
Ein weiter Punkt bei allen Serientätern ist die Routine und das mit jeder Tat wachsende Selbstvertrauen. Und wie jeder aus dem "normalen" Leben weiß: Routine und Selbstvertrauen machen auch immer schlampig.
Fazit: Das mit den gelegten Spuren um entdeckt zu werden ist vielleicht kein typischer Mythos, aber doch eine Überinterpretation. Auch wenn die Erleichterung bei vielen Tätern nach ihrer Festnahme echt ist. das hat aber -wie bereits angedeutet - eher damit zu tun, dass sie nun nicht mehr morden können und so ihrem narzisstischen Selbstbild entsprechen. Denn man kann Morden für falsch halten und dennoch ein Mörder sein.
...lange Rede, gar kein Sinn...
Das Beispiel mit den "dummen" Serienmördern sollte zeigen, was gefährlicher ist. Und wenn einem mal wieder das Spiegelbild von sich, das einem ein Intellektueller vorhält, nicht gefällt, ist der Intellektuelle womöglich gar kein Oberlehrer. Tief in seinem Inneren schämt man sich nur für die eigenen Dummheit. Und das steckt in Eiskimos Text, sorry.
matwildast (37) ergänzte dazu am 15.05.18:
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Echo (34) meinte dazu am 16.05.18:
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Ja, dumm gelaufen. Schäme mich nach Kräften. Man kann halt nicht für alles einen Echo gewinnen
Echo (34) meinte dazu am 16.05.18:
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matwildast (37)
(15.05.18)
(15.05.18)
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Platt ist aber angesagt, mustu zugeben!
(man kann es unter Pneus sehr weit bringen, wenn man der/die am wenigsten platte ist.)
(man kann es unter Pneus sehr weit bringen, wenn man der/die am wenigsten platte ist.)
Antwort geändert am 15.05.2018 um 15:15 Uhr
Marjanna (68)
(15.05.18)
(15.05.18)
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Echo (34) meinte dazu am 15.05.18:
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Das ist mir zu hoch, sorry!
Gruß aus dem intellektuellen Flachland
Eiskimo
Gruß aus dem intellektuellen Flachland
Eiskimo
Echo (34) meinte dazu am 15.05.18:
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Flachland - da hab ich doch glatt was: sag Eiskimo, hast du denn schon den neusten Eiskimono?
Da wird dir auf der Grillparty so eine Person vorgestellt, verspiegelte Sonnenbrille, großkariertes Sakko, Plastikschuhe im Krokolook und du fragst, "Und was machen sie so?" und dann kommt die Hammerantwort, "Ich bin Schriftsteller!"
Alter, warum lacht hier keiner?
LG TT
Alter, warum lacht hier keiner?
LG TT
Graeculus (69)
(15.05.18)
(15.05.18)
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Also glaubt ihr ernsthaft, jemand hörte auf fernzusehen, um als intellektuell zu erscheinen und damit angeben zu können?
matwildast (37) meinte dazu am 15.05.18:
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