Stift und Kuli

Alltagsgedicht zum Thema Schreiben

von  Didi.Costaire

Die abgedrehtesten Geschichten
entstehen häufig beim Erwachen.
Sie wachsen selten zu Gedichten.

Gedanken ranken und verschwinden
im Fluss der geistigen Ergüsse.
Im Bett sind sie kaum festzubinden:

Es fehlen Zettel, Filzer, Füller.
Am Tag ersetzen jetzt Computer
den Pelikan samt Tintenkiller,

doch ich agiere angestaubt
und leere gerne einen Stift.
Sogar ein Kuli ist erlaubt,

nur nicht, gleich alles zu fixieren.
Die Worte wollen weiter leben
anstatt erstarrend einzufrieren.

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Kommentare zu diesem Text

Caty (71)
(30.03.09)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 30.03.09:
Absolut, liebe Caty! Ich hoffe, der im Gedicht beabsichtigte Hinweis auf die Gefahr, sich durch Aufschreiben von Worten selbst unbeabsichtigt zu limitieren, kommt ebenfalls rüber...
Liebe Grüße, Dirk
janna (60)
(30.03.09)
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 Didi.Costaire antwortete darauf am 30.03.09:
Schade, liebe janna, ich kann dir hier leider nicht handschriftlich antworten,
doch wenigstens entsinne ich mich gut an dein Gedicht über den Großvater und sein wohlbehütetes Buch.
Liebe Grüße, Dirk
elvis1951 (59)
(30.03.09)
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 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 30.03.09:
Danke, Klaus. Ja, der arme Griffel hat es manchmal schwer - auch in meinem Gedicht war er anfangs enthalten und fiel später den Silben zum Opfer. Schön, das du ihm noch einen Platz eingeräumt hast. LG, Dirk
Perkele (40)
(30.03.09)
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 Didi.Costaire äußerte darauf am 30.03.09:
Das klingt schön. Funktioniert es denn bei dir, im Halbschlaf/ Halberwachen etwas aufzuschreiben? Hast du Texte, die auf diese Art entstanden sind?
Danke für deine Worte und liebe Grüße, Dirk
Perkele (40) ergänzte dazu am 31.03.09:
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 Didi.Costaire meinte dazu am 02.04.09:
Das klingt doch interessant.

 Emotionsbündel (30.03.09)
Ja, Stift und Kuli sind nicht zu verachten, entfleucht ihnen doch so mancher Erguss, der aus wachsenden Gebilden und rankenden Gedanken über die Bettkante fließt und nach Leben verlangt.

Ein wahnsinnig lebendiges Alltagsgedicht, lieber Dirk.

Liebe Grüße,
Judith

 Didi.Costaire meinte dazu am 31.03.09:
Liebe Judith,
ich freue mich, dass dir mein Gedicht gefällt und es dich zu Bildern, Gebilden, Gedanken, sich aus ihnen rankendem Gedicht und mehr inspiriert hat. Auf den farbigen und lebendigen Alltag!
Liebe Grüße, Dirk

 plotzn (31.03.09)
Ein sehr wahres und anregendes Gedicht, lieber Dirk.
Bei mir kommen die Ideen eher beim Einschlafen als beim Erwachen und ich möchte gar nicht wissen, wie viele Ideen ich wieder vergessen habe, nur weil ich im Halbschlaf zu faul war, sie auf dem Block am Nachttisch zu notieren.
Die Gedanke erst kreisen und reifen zu lassen, bevor man sie schriftlich fixiert, gefällt mir gut.
lg Stefan

 Didi.Costaire meinte dazu am 31.03.09:
Danke, lieber Stefan, freut mich. Kreise haben ja die angenehme Eigenschaft, dass man wieder dort ankommt, wo man war - oder man bewegt sich sogar spiralenförmig weiter und landet an ähnlichen, aber weiter entwickelten Punkten. Liebe Grüße, Dirk

 harzgebirgler (23.08.17)
wer tastaturt spart viel papier / doch letztlich geht’s mir so wie dir / zumal vom handschriftlichen schreiben / am ende wohl mehr spuren bleiben. beste abendgrüße von henning

 Didi.Costaire meinte dazu am 23.08.17:
.
Handschriftliche Niederschrift
passt zu dem, was ein’n betrifft.

Danke und beste Grüße, Dirk

 harzgebirgler (24.11.20)
"kuli" war kein "stift" mehr sondern meister
eines tv-quiz einst und du weißt er
hat wohl alle seinerzeit begeistert
denn jede show echt souverän gemeistert.

beste abendgrüße
henning

 Didi.Costaire meinte dazu am 24.11.20:
Der hatte dieses Etwas, das Gewisse.
Wo jener Kuli war, war auch Kulisse.

Danke für deine Zeilen
und beste Grüße,
Dirk
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