Wenn...
...der Tag immer wieder als Nacht erwacht,
der Morgen verzweifelt mit jedem Herzton spricht,
Sonnenstrahlen das letzte Versteck suchen,
Gefühltes unterzugehen droht.
Träume vom Inferno
der brennenden Brücken getrennt werden,
die Zeit in den Fluten der verzweifelten Gedankenströme untergeht,
Spuren des Lebens am Ufer verweht werden,
ein letzter Lufthauch über dem Wasser schwebt,
dann...
...doht der Verlust des Gefühls von Nähe,
zum Menschen, zum Freund, zur Liebe, zum Leben...
Vereint im Strom der Vergänglichkeit
der stille Ruf tausender Menschen.
Mancher...
weint, wie viele sehen die Tränen?
redet, wie viele hören die Worte?
hört, doch warum schweigt er?
sieht, doch warum handelt er nicht?
Worte fallen
wie der schwarze Regen in den Strom.
Kalt und leer.
Schweigende Tränen
zeigen als Begleiter das letzte Gefühl.
Und am Horizont fällt ein Stein
in die Fluten des grossen Wasserfalls hinunter.
Wielange dauert es,
bis der letzte Stein den Boden erreicht?
Das Leben wird zur fremden Rose,
manche fragen sich, was auf der Seelenerde blühen kann.
Das Leben wird zur (Überlebens-)Sinnfrage.
Das Glück nimmt sich eine Auszeit.
Doch: Was ist Glück?
Freude = Glück.
Kein greifbares kaufbares Element der Konsumwelt,
sondern gespürtes Innenleben.
Doch nicht jeder Glückssucher findet die Schmiede.
Heißes Eisen verursacht Schmerzen.
Schwächen und Fehler sind mancherorts fremde Wesenszüge,
Perfektion wird propagiert,
keiner ist perfekt, doch das Individuum wird
werbestrategisch zum Makel.
Die Luftschlösser mancher Wünsche
werden vom Nebel umgarnt,
Die Realität schreit die knallharte Wahrheit ins Gesicht.
Bei manchen einem werden
im schweren schwarzen Regen die Augen müde.
Sie wollen weinen, doch sie können es nicht mehr.
Tränenlosigkeit,
doch der innere Staudamm füllt sich,
und der See drückt an die Mauern.
Ein Satz,
zu leise gesprochen,
um die letzten Töne wahrzunehmen:
"Die Zeit heilt irgendwann die Wunden,
doch es bleiben Narben zurück."
Nähe-Verlust.
Und am Horizont verkündet ein Silberstreif
neue Hoffnung.
Jörg S.