Camille Claudel

Gedicht zum Thema Biographisches/ Personen

von  Momo

Starke Hände
formten schweren Ton
formten steinerne Züge
zu menschlichem Gesicht.

Form, gebender Geist
in deinen Körpern
trieb dich
trieb sich
ins Material ganz
ihm zu eigen
Schöpferkraft doch nur
in Freiheit.

Das Fremde
das Höllentor war dein Verhängnis

senkte sich nieder
sengte dich und
schloss sich

nie wieder.


Anmerkung von Momo:

Camille Claudel, 1864 – 1943, französische Bildhauerin und Malerin.
Mit 18 Jahren begegnete sie dem 24 Jahre älteren Auguste Rodin, der zu ihrem Lehrer, später zu ihrem Liebhaber wurde. Nach 12 Jahren brach sie die Beziehung zu ihm völlig ab, da er sich nicht von seiner langjährigen Lebensgefährtin Rose Beuret trennte und sie ihren eigenen künstlerischen Weg einschlug.
Die Trennung, ihre soziale Isolation und ein Leben in ständigen finanziellen Geldnöten stürzten sie in psychische Krisen, die sich schließlich in immer wieder kehrenden Wahnvorstellungen, mit der Person Rodins als Mittelpunkt, verfestigten.
1913 wird sie nach dem Tod ihres Vaters von ihrer Familie zwangseingewiesen. Sie leidet an Verfolgungswahn, Vergiftungswahn und Verschwörungsphantasien und verbringt den Rest ihres Lebens, 30 Jahre, in einer geschlossenen Anstalt, obwohl ihre Symptome sich mit der Zeit besserten, die Ärzte ihrer Familie eine Entlassung nahe legten und sie diese auch immer wieder inständig bat, sie zu sich zu holen.

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