Wahre Begebenheit

Groteske zum Thema Schizophrenie

von  loslosch

Da mihi castitatem et continentiam, sed noli modo (Augustinus von Hippo, 354 n. Chr. bis 430 n. Chr., bedeutender Kirchenlehrer, Bischof und bewundert von Benedikt XVI.,  zitiert nach seinen Confessiones). Gib mir Keuschheit und Enthaltsamkeit, aber bitte nicht sogleich.

Höchst unfreiwillige Komik, eine Art Himmelskomik. Der Bischof führt ein Zwiegespräch mit seinem imaginären Vorgesetzen und protokolliert es hinterher. In einer vorübergehend schizophrenen Anwandlung scheint die Fernsteuerung des Allmächtigen zu gelingen: sed noli modo, wörtlich: Aber wolle nicht sogleich, bitte nicht sogleich. So macht er "ihn" sich gefügig.

Paradigmenwechsel: In einem Bundesministerium schielt ein Referatsleiter (RL) auf seine Beförderung zum Unterabteilungsleiter (UAL) und fertigt eine Vorlage an den Minister, ganz bewusst in der Zeit, als der UAL in Urlaub ist. Formal richtig zeichnet er die eigene Vorlage für den UAL i. V. (in Vertretung) ab. Dazu wechselt er formvollendet die Seiten, korrigiert sein eigenes Werk mit braunem Stift des UAL und reicht es nach oben weiter.

Er wird kein UAL.

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Kommentare zu diesem Text

elvis1951 (59)
(22.05.10)
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 loslosch meinte dazu am 22.05.10:
Der Herr war allen Ernstes der Meinung, er könne seinen eigenen Chef spielen vor aller Augen. Mich hat er mal nach einer Prognosezahl gefragt. Meine Schätzung kommentierte er so: Genau das hab ich auch. - Er hatte aber über Ecken meine Zahl aus anderer Quelle erfragt. Kein anderer hatte diese Zahl im Sucher. Sie konnte nur von mir stammen. Wir haben damals sooo gelacht. Schizophrenie an Pfingsten. Passt doch. Danke und gute Erleuchtung. Lothar
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