Der Morgen

Gedicht zum Thema Erwachen

von  Georg Maria Wilke

Zaghaft setzt der Morgenmund
den weichen Kuss auf meine Stirn,
der rote Duft des Lippenrunds
lässt Weite ahnen,
die zärtlich Knospenbilder
in mandelgleiche Seen malt.
Ein leises Zittern durchglüht
den Wiesenschaum,
bewegte Halme tasten die  vergangne Zeit,
wenn ich in deinen Armen lieg,
und tausend Fragen
greifen nach dem Horizont des Schweigens,
der blütengleich sich öffnet und verschließt.
So streift der Morgen sein farbiges Gewand
von seinen nachtblauen Schultern
und legt den hellen Glanz des Tages an,
der meine Sehnsucht kleidet.

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Kommentare zu diesem Text


 Peer (30.06.11)
Oh, ich fühle mich etwas in die Zeit von Novalis oder Hölderlin zurückversetzt. Romantisch.:)
LG Peer

 AZU20 (30.06.11)
Sehr schön. LG
SigrunAl-Badri (52)
(30.06.11)
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 Songline (30.06.11)
Das habe ich jetzt flüsternd gelesen und es ist wunderschön.
Liebe Grüße
Song
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