Adam Kadmon

Ode zum Thema Mensch (-sein, -heit)

von  Georg Maria Wilke

Es deutet dein Finger ins Leben, deine Hand schuf diese Welt.
Mein Vater – mein Gott, du reichtest mir die Hand -
als Geste der Liebe, als Gebärde des Seins.
Der Erstgeborene im Himmel, der Erstgeborene allen Scheins,
die Erde trügt, denn nach mir schuf das Paradies seine Stille.
„Es geschehe dein Wille“, sprach ich einst, bevor das Leben war,
die Erkenntnis, ein Baum, der sich zwischen dir und der Welt mit seinem Blätterdach gestellt. Ich war Zwei und bin Zwei geblieben,
Mann und Weib, mit vielen Namen -
der unsagbare Stolz gekränkt, den Götter haben, wenn sie Welten schaffen und in den trostlosen Nächten lag ich beim Weib
und zeugte die Unschuld, die niemals geboren,
sie ging im Paradies verloren, als ich Mensch ward -
und gebeugt mein Rücken, zur Erde gebeugt,
nicht aus Demut, sondern die Arbeit an der Welt
beugte meinen Rücken bevor die Früchte des Feldes
mir Nahrung waren, aus eigener Hände Arbeit,
um nicht zu betteln in einer anderen Welt,
die nur dunkele Ahnung ist, kein Licht in meinen Augen.
kein Sonnenglanz auf meiner Stirn.
Ich speiste an deinem Tische. Oh Herr! Ja, an deinem Tische!
Nun breche ich das Brot der welken Jahre mit meinen eigenen Händen, um dein Angesicht zu schauen und nicht dem Truge zu erliegen, dass ich es bin, der dies geschaffen hat.
Ich muss mich sorgen, Tag und Nacht,
dass diese Welt niemals vergeht.


Anmerkung von Georg Maria Wilke:

Adam, hebrä. =der Mensch(aus Erde)
Adam Kadmon = der geistige, universale Mensch
Adam( kasia) ist iran. der innere, der verborgene Mensch, die lichte geistige Seele des Urmenschen, sowie eines jeden Menschen – dazu Adam( pagria), der körperliche Mensch.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (04.09.11)
Lieber Georg Maria, ich bedaure, dass es so wenige Kommentare zu den wenigen hier erschienenen Oden gibt. "Adam Kadmon" hätte mehr Beachtung verdient. Aber trösten wir uns mit Hölderlins "Menschenbeifall".
Ich empfehle dir, unter deine nächste Ode das metrische Muster zu setzen. Wer sich noch nicht mit Oden beschäftigt hat, erkennt dann, was es heißt, eine zu schreiben.
Liebe Grüße
Ekki
Fleur (31)
(14.09.11)
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