Trau keiner Quelle ...

Groteske zum Thema Wirklichkeit

von  loslosch

... die du nicht selbst gefälscht hast. Frei nach Winston Churchill (selbst diese Quelle ist unklar): Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Die Rede soll sein von folgender Inschrift: Laeso et invicto militi (Quelle: Allgemein zugeschrieben Jean-Baptiste de Boyer, Marquis d'Argens, 1703 bis 1771, einem französischen Schriftsteller am Hofe Friedrichs des Großen). Dem verwundeten, doch unbesiegten Soldaten.

Trotzig, wehrhaft, martialisch. Diese Inschrift befindet sich am Berliner Invalidendom. So behauptet es zumindest Hubertus Kudla (Lexikon der lateinischen Zitate, 3. Aufl., München 2007, S. 404). Möglicherweise hat es ein Kiffer dort, an jener Gedächtnisstätte, in einer versteckten Ecke ins Gemäuer geritzt, im Gedenken an die Kriegsinvaliden. Ein verwundeter Soldat, aber im Felde unbesiegt! Dem römischen Erbe nachempfunden. Einladung zu einer Persiflage über den Krieg und seine Folgen? Fehlanzeige. Zwar befindet sich diese Inschrift tatsächlich in Berlin, jedoch am Invalidenhaus, einer Einrichtung des 18. und 19. Jhs. zur Pflege und Versorgung von Kriegsverletzten und Kriegsveteranen. Somit ein abgeschwächt martialischer Bezug. Ein Spruch in einem Refugium, wie Balsam für die Seele der überlebenden Opfer.

Trau keiner Quelle, die du nicht selbst gefälscht hast.


Anmerkung von loslosch:

Eine der seltenen Real-Grotesken.

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Kommentare zu diesem Text

RobertaRupp (48)
(06.01.12)
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 loslosch meinte dazu am 06.01.12:
problem dabei: wer entscheidet, wenn google unterschiedliche, widersprüchliche daten liefert. mit viel erfahrung, fingerspitzengefühl und internen konsistenztests der divergenten quellen gelingt meistens eine art "beweis".

wir leben von solchen indirekten beweisen. ich hab mal mit einem deutschen astronauten gesprochen, der mir von der karoffel erde berichtete. dem muss ich letztlich auch "glauben", natürlich in einem nicht rel. sinn. danke, danke lo
(Antwort korrigiert am 06.01.2012)
RobertaRupp (48) antwortete darauf am 06.01.12:
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 loslosch schrieb daraufhin am 06.01.12:
er sprach doch von der "karoffel" (naja, vertipper).
Graeculus (69) äußerte darauf am 25.06.18:
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 loslosch ergänzte dazu am 25.06.18:
"Der Gipfel des Chimborazo ist wegen seiner Nähe zum Äquator der Punkt der Erdoberfläche, der am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt ist. Dass er hierin den wesentlich höheren Mount Everest übertrifft, liegt daran, dass die Erde aufgrund der Rotation und der sich daraus ergebenden Fliehkraft keine Kugel ist, sondern ein Rotationsellipsoid, dessen Radius an den Polen kleiner und am Äquator größer ist[!]. Nimmt man den Erdmittelpunkt als Bezugspunkt, so übertrifft nach Senne (2000) der Chimborazo (1° südl. Breite, 6384,557 km vom Erdmittelpunkt) den Mount Everest (28° nördl. Breite, 6382,414 km vom Erdmittelpunkt) um mehr als zwei Kilometer.[8][9]

Einerseits ist wegen der maximalen Entfernung von der Erdachse die Zentrifugalbeschleunigung durch die Erddrehung hier am größten, andererseits wegen der maximalen Entfernung vom Erdmittelpunkt die Gravitationsbeschleunigung am geringsten, was beides dazu beiträgt, dass am Gipfel des Chimborazo die Fallbeschleunigung den sehr niedrigen Wert 9,767 m/s² besitzt." (wiki.)

weißt du das nicht?

 Lluviagata (06.01.12)
Dieses muss man lernen. Ein langer, schmerzhafter Prozess; jedenfalls für mich und meine Generation.
Heutzutage lernt man schneller. Gezwungenermaßen.
Mir solls recht sein ...

 loslosch meinte dazu am 06.01.12:
ob man heutzutage schneller lernt? schön wärs, andrea. lothar

 Lluviagata meinte dazu am 06.01.12:
Meinst du nicht? Das Internetz machts doch erst möglich, beide gleichzeitig unter einen Hut zu bringen: Täuscher und Getäuschte ...
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