Justiz im Rechtsstaat

Erörterung zum Thema Unschuld

von  loslosch

Cavendum est, ne maior poena quam culpa sit (Cicero, 106 v. Chr. bis 43 v. Chr.; De officiis). Man muss sich in Acht nehmen, dass die Strafe nicht größer ausfällt als die Schuld.

Einige Erweiterungen: Cavendum est, ne poena falsam personam pertineat. Man muss sich in Acht nehmen, dass die Strafe nicht den Falschen trifft. Cavendum est, ne quis falso iudicio in hospitale mente captorum auferatur. Man muss sich in Acht nehmen, dass keiner durch ein Fehlurteil in die Psychiatrie eingewiesen wird.[/b] Eine moderne Nachlatinisierung für die Heilanstalt lautet Amenticomium. Dem Klang nach wie Komikeranstalt für Kopflose. Gustl Mollath hat von 2006 bis 2013 sieben Jahre seines Lebens zu Unrecht in einer solchen verbracht.

Natürlich kannten die Römer das justizielle Fehlurteil, nicht aber die Klapsmühle. Nur indirekt als Metapher, frei nach Horaz: Er soll nach Antikyra segeln. (Naviget Anticyram.) Dort, im Golf von Korinth, wächst das Heilkraut gegen Wahnsinn.


Anmerkung von loslosch:

"Ich sag es, wie es ist, auch wenn das jetzt unverschämt klingt: Da ist Hopfen und Malz verloren. Die Statements, die sie vor über einem Jahr abgegeben hat über meine Person und meinen Fall, sind über 180 Grad konträr zu dem, was sie heute zum Besten gibt ..."

weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/nachrichten/deutschland/18ak9tu-beckmann-gustl-mollath-kritisiert-bayerns-justizministerin#.A1000146

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (16.08.13)
Es wäre in diesem Zusammenhang bestimmt ratsam Volksbildungskurse zum Thema "Strafe ist keine Rache" abzuhalten, so als Grundlage.

Und außerdem muss ich die bayrische (ah... Bayern...) Justizministerin mal in Schutz nehmen. Man kann doch wirklich nicht von ihr erwarten, dass sie nicht so dumm ist, wie ihre Justiz... oder ihr Volk...

Ah... Bayern...

Misanthropische Grüße
T.B.

 loslosch meinte dazu am 16.08.13:
den text hatte ich geplant, ohne zu wissen, dass beckmann abends talkt! musste nur noch die anmerkung ergänzen. philantropische grüße lo

 EkkehartMittelberg (17.08.13)
Der Spruch Ciceros gilt auch heute noch für die Unterprivilegierten in unserer Klassengesellschaft. Exemplarisch dafür ist für mich die Bestrafung der kleinen Angestellten, die von einer Betriebsfeier ein paar Brötchen mitgehen ließ.
Bei den Privilegierten verhält es sich genau umgekehrt: Man muss sich in Acht nehmen, dass die Strafe nicht zu gering ausfällt. Ich bin gespannt, wie blau das Auge ist, mit dem Herr Höness davon kommen wird.

 loslosch antwortete darauf am 17.08.13:
ah, du bringst mich auf die schwarzen in den usa. der erschossene 17-jährige, dessen mörder freigesprochen wurde, hatte bonbons in der hand. von diesen wurfgeschossen hatte sich der privat-sherif bedroht gefühlt!?

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 17.08.13:
Man kann es nicht fassen.
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