Erweiterte Theodizee

Erörterung zum Thema Gott

von  loslosch

Sunt Iovis omnia plena (Vergil, 70 v. Chr. bis 19 v. Chr.; Bucolica). Das All ist von Jupiter erfüllt.

Von Jupiter, diesem höchsten römischen Gott. Jenes höhere Wesen ist nicht nur allgegenwärtig, sondern auch allwissend, allmächtig und allgütig (ein anderes Wort für gerecht). Diese Eigenschaften, vereint in einer Wesenheit, implizieren logische Widersprüche. Ist Gott allwissend, muss er das Übel erkennen. Als Allgütiger muss er das Übel verhindern und so fort. Die Literatur zur göttlichen Gerechtigkeit (Theodizee) ist reichhaltig.

Dramatischstes historisches Beispiel, das die Diskussion um die Theodizee wiederbelebte, ist das Erdbeben von Lissabon vom 1. November 1755, bei dem die Stadt fast vollständig zerstört wurde und bis zu 100.000 Menschen starben, auch Kirchgänger, die an Allerheiligen ihren religiösen Pflichten nachkamen, während Nutten in einem Außenbezirk überlebten, mitsamt ihren Freiern.

In moderner Zeit der bekannteste Fall ist das Erdbeben auf Haiti vom 12. Januar 2010, bei dem rund 300.000 Menschen den Tod fanden. Der Bischof von Port-au-Prince starb unter den Trümmern des Bischofssitzes, während Präsident René Préval im nahe gelegenen Palais überlebte. Der eine ein Gottesmann, der andere ein Realpolitiker.

Gott kann nicht zugleich allmächtig und allgütig sein, sofern er den Denkgesetzen unterworfen ist. Ist Gott nicht allmächtig, macht er die Religionsphilosophen wie auch die Priesterkaste arbeitslos. Da diese Arbeitslosigkeit aber nicht eintritt, ist Gott nicht den Gesetzen der Logik unterworfen.

Aus theologischer Sicht gilt dann das Beliebige.

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Kommentare zu diesem Text


 idioma (24.11.17)
All solche Kritik ist nix Neues
sondern so alt wie das Dasein selbst.
Es gibt kaum eine weisere Geschichte wie die
vom Erzengel Lucifer, der die Schöpfung heftig kritisierte
und eine bessere Welt versprach :
ideal schön und haltbar wie Plastikblumen, also Kitsch !!!
Die Welt ist aber kein Kitsch sondern ist und bleibt
ein herzzerreißendes Drama von Hell und Dunkel,
hellen und dunklen Zufällen und Naturgesetzen,
dem sich der "Schöpfer" selbst ausliefert in Person Christi,
der leidend wie der ärmste Hund an den luciferischen Besserwissern und Machthabern seiner Zeit jämmerlich scheitert.......
Das ist bedenkenswert trotz aller zweifelhafter Personifikationstraditionen und Gottes- und Gottessohnschafts- und Erlösungskonstruktionen......
Ganz einerlei ob Jupiter oder Gott oder Tao genannt, es geht
immerzu darum, an besagtem Drama einige Zeit teilzuhaben
und nicht mit Absicht das Negative zu vermehren, sondern
im Gegenteil nach Möglichkeit................ usw.
idi
Graeculus (69) meinte dazu am 24.11.17:
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 loslosch antwortete darauf am 24.11.17:
der historiker verlangt nach quellen. da AT wie NT wie koran menschenwerk sind, führt das alles nicht weiter.
Graeculus (69) schrieb daraufhin am 24.11.17:
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Graeculus (69) äußerte darauf am 24.11.17:
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 idioma ergänzte dazu am 24.11.17:
Was spielst gerade Du Graec Dich so buchstabengenau bibeltreu auf ?
Natürlich nur um diese Geschichten und ebenso mich
mal wieder als dumm hinzustellen, nur dazu dient
Deine Griffelspitzerei !
Das Wesentliche, was die Mythen in Bildern umschreiben wollen, interessiert Dich nicht, Dir über einen tieferen Sinn Gedanken zu machen, darum drückst Du Dich eiskalt und feige.

Jede Diskussion, wo Du Dich einmischst, ist für mich beendet.
Ich hoffe, mir das zu merken und mich dran zu halten.
idi
Graeculus (69) meinte dazu am 24.11.17:
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 LotharAtzert (24.11.17)
Ihr (Graeculus und Du) scheint einfach nicht loszukommen von dieser festgemauerten Vorstellung, wie denn der "nichtexistierende" Gott zu denken sei.
"Als Allgütiger muss er das Übel verhindern und so fort." - das Gegenteil ist eher wahr. Verhindertes Übel wäre verhindertes Erfahren von Ursache und Wirkung. Verhinderte Erfahrung beläßt uns in seliger Verblödung. Warum bitte soll uns ein gütiger Gott in seliger Verblödung halten wollen? Wäre das nicht gerade erst teuflisch? (Manchmal glaube ich, euer Unterbewußtsein hätte das gern so, damit ihr euch über ihn erheben könnt)
Daß allgütig ein anderes Wort für gerecht sei, ist aus dem genannten Grund falsch. Und es zeugt von oberflächlichem, weil viel zu klischeebeladenem Denken, Nutten als sündhafter denn kirchliche Würdenträger hinzustellen.
Und ging es nicht eher um Jupiter? Das Gottesverständnis der Römer kann man "weißgott" nicht mir dem der Christen gleichsetzen. Das sag ich mal so als Buddhist;-)

 loslosch meinte dazu am 24.11.17:
ich machs mal kurz: graecu ist atheist, ich agnostiker.

 LotharAtzert meinte dazu am 24.11.17:
Uiuiui!

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 24.11.17:
"Ich kann nix verändern, habe aber für jeden scheiß eine Erklärung, solange man nicht mich selbst halb tot prügelt."

Sehr elegant...

Oder: "Alles was nicht tötet, härtet ab!"

Kein Wunder das viele Faschisten sich im Buddhismus wiederfinden, hohes Ross eingeschlossen...

Antwort geändert am 24.11.2017 um 21:17 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 24.11.17:
Bitte um Argumente. Polemisieren kann ich selbst.

 TrekanBelluvitsh (24.11.17)
Wenn ich so überlege, welche herausreagenden Entitäten sich da so noch alle tummeln, überrascht es nicht, dass das All leer ist.

 loslosch meinte dazu am 24.11.17:
ich war grad an der ody-see. dem fällt nix mehr ein.

 LotharAtzert meinte dazu am 25.11.17:
Dem fällt noch vieles ein, verlasst euch drauf!
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