der heitere Friedhof

Kurzgedicht zum Thema Beobachtungen

von  tulpenrot

möge Gott uns helfen
höre ich sie sagen
wir brauchen keinen Arzt

sie bekreuzigen sich
und küssen das Bild der Heiligen
zünden Kerzen an
so schlank und dünn wie die Zöpfe
unter den Kopftüchern der alten Frauen
die ihre Kreuze
/kunstvolle Ornamente um ihr eigenes Bild
bunt bemaltes Holz auf Gräbern/
schon bestellt haben
bei dem alten Schnitzer
mit dem hellen engen Strohhut auf zu großem  Kopf

unsere Fenster sind geputzt für Ostern
sagen sie
und die Eierschalen rot gefärbt
bevor der Tod kommt
danach die Auferstehung
ich stehe nur am Zaun


Anmerkung von tulpenrot:

hier der link dazu:
 
oder
 

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (27.10.13)
Liebe Tulpenrot,
dein Text bringt die Seite eines Friedhofes zum Vorschein, die Viele nicht sehen können oder wollen. Nämliche Heiterkeit und Ruhe. Eine harmonische Mischung, die der Feierlichkeit die buntesten Farben verleihen kann.

Liebe Grüße
Llu ♥

 tulpenrot meinte dazu am 27.10.13:
Genauso ist es - ein Friedhof muss nicht schrecklich sein.
LG und Danke
tulpenrot

 AZU20 (27.10.13)
Das Gedicht ist zwar sehr lesenswert, aber das mit dem heiter macht mir Mühe. LG

 tulpenrot antwortete darauf am 27.10.13:
Der Friedhof,um den es hier geht, liegt in Rumänien und heißt tatsächlich so: heiterer Friedhof - weil er so bunt und farbig ist durch die geschnitzten und bemalten Holzkreuze. Er ist inzwischen (leider) eine Touristenattraktion.
Ich sah gestern eine Reportage darüber.
LG und danke
Angelika
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