Weisheit (?)

Gedicht zum Thema Alleinsein

von  SapphoSonne

Ein Wolkengreifer
himmelwärts
gestreckt den langen Arm.

Ein Steineschlucker
tief gebückt
mit Last in seinem Darm.

Ein Sternensänger
lieblich tönt
der Träume Wohlgestalt.

Ein Seepferdfänger
gut versteckt
im Meeresalgenwald.

Ein Niemand sieht den
anderen nicht,
ein jeder bleibt allein.

So bleiben auch bei
Trennungen
die Schmerzen winzig klein.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (06.02.14)
Wenn man mit einem Niemand verbunden war, "bleiben auch bei Trennungen die Schmerzen winzig klein." Eine Weisheit?
Erst wenn man erkannt hat, dass der Niemand ein Niemand ist. Aber das kann dauern.
Liebe Grüße
Ekki

 SapphoSonne meinte dazu am 06.02.14:
Ich sah hier vielmehr das Nebeneinander-her-leben der verschiedenen "Gestalten". Niemand ist an sich ein Niemand. Das niemand steht hier eher für keiner. Herzlichen Dank Ekki.
LG Sappho
(Antwort korrigiert am 06.02.2014)

 susidie (06.02.14)
Das mit den winzig kleinen Schmerzen zweifle ich an. Denn dann wären der Wolkengreifer, der Steineschlucker, der Sternensänger und der Seepferdfänger nur Kreaturen eines Niemand.
Aber hier sehe ich nicht, dass ein Niemand einem Niemand gegenübersteht. Also jedenfalls ich, ich sehe es nicht. Liebe Grüße von Su :)

 SapphoSonne antwortete darauf am 06.02.14:
Hab lieben Dank für deine Worte. Keiner ist ein Niemand, denn Niemand steht hier für Keiner. Nur sind sie so weit voneinander entfernt und mit ihren Welten beschäftigt, dass sie einander nicht sehen können. Sie bleiben allein. Selbstschutz?
Liebe Grüße Sappho

 TrekanBelluvitsh (06.02.14)
Das ist eben die Krux mit der Weisheit: Man hat die anderen bitter nötig, darf aber nicht auf sie hören! Darum kommt einem der Schmerz zuweilen nur winzig klein vor. Aber es kommen mit Sicherheit Zeiten, in denen er mächtig wachsen wird - und das nicht nur beim Steineschlucker!

 SapphoSonne schrieb daraufhin am 06.02.14:
Interessant, so verschiedene Aspekte werden wahrgenommen. Ja du hast Recht, mit dem Steinschlucker möchte ich auch wirklich nicht tauschen.
Danke dir,

Liebe Grüße
Sappho

 Didi.Costaire (06.02.14)
Durch die verschnörkelte Sprache klingt das Nebeneinander der Menschen und ihre Einsamkeit relativ witzig.
Am Ende würde mir anstelle des "winzig" ein "eher" genügen.
Liebe Grüße, Dirk

 SapphoSonne äußerte darauf am 06.02.14:
Um ehrlich zu sein, ich habe auch beim Schreiben geschmunzelt.
Und auch das winzig passt meines Erachtens deshalb gut da hinein.
Galgenhumor als eine Form Gedanken/Erkenntnisse zu präsentieren.
Ich danke dir. Liebe Grüße Sappho
Zweifler (62)
(06.02.14)
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 SapphoSonne ergänzte dazu am 06.02.14:
Wohl wahr. Danke dir, mein Lieber.
LG Sappho

 jorgetraum (06.02.14)
Eine eher pessimistische Beleuchtung des menschlichen Mit- und Nebeneinander. Gefällt mir.
Nur ein kleiner Einwand zur Form des Gedichts:
Wie wäre es, wenn du immer drei Zeilen zu einem Absatz zusammenfasst. Das würde das Lesen sozusagen "entschleunigen"

 SapphoSonne meinte dazu am 06.02.14:
Herzlichen Dank, hmmm, verstehe, was du meinst. Ich werde es mal ausprobieren.
Liebe Grüße
Sappho

 Ganna (07.02.14)
...mirscheinen sie viel gemeinsam zu haben, auch wenn sie sich nicht äußerlich schauen, sind sie doch verbunden durch ihre Sehnsucht...

LG Ganna

 SapphoSonne meinte dazu am 07.02.14:
Und das ist das, was mir bei den Menschen immer wieder auffällt. Ihre Sehnsüchte ähneln sich sehr, warum können sie dann nicht zueinanderfinden?
Hab Dank und liebe Grüße
Sappho

 Ganna meinte dazu am 07.02.14:
...weil jeder sich für besonders hält und einmalig und nicht auf das Gemeinsame schaut? ...das Wassermannzeitalter stärkt den Individualismus...vielleicht daher? ...oder weil Erneuerung sich aus dem Chaos entwickelt, welches sie mit ihrer individuellen Ausprägung zeigen?

LG Ganna
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