Lilien, bitte.

Text zum Thema Abschied

von  ZornDerFinsternis

Ich weiß genau, der Himmel wird sich mir nicht öffnen.
Ebenso wenig, das Herz eines Menschen.
Das Papierboot ist mit Schmerz beladen. Wird auf Grund laufen.
Regen verwischt die Worte, die du in meine Seele schriebst.
Mit dieser sanften Brise von Melancholie und totaler Zerstörung.
Man hat uns am äußersten Rand des Lebens ausgesetzt.
Dort, wo man den Himmel und die Sterne niemals sieht.
Zwischen Alkohol und Kiffen wird sich der Abgrund für uns erbarmen.
Lilien. In weiß.
Wir werden kentern. Noch, bevor wir erkennen konnten, dass wir verloren sind.
Betonbauten für die Ewigkeit eines Augenblicks.
Wir breiten die Arme aus. Mit dem naiven Wunsch, es seien Flügel.
Güterzüge durchbrechen das stumme Rauschen des Regens.
Wir sind hier, ohne da zu sein.
Und ich weiß um unser Schicksal.
Die Unterseite des Löffels ist rußig. Die andere Seite wird die Realität abschwächen.
Atmen und leben erleichtern.
Schwarze Schreibmaschinenbuchstaben haben deinen Namen in meine Seele gestanzt.
Das Dach ist leer. Nur ich bin dort. Allein. Ohne dich.
Spüre mich nicht.
Die Klinge in meinen Adern ändert das nicht.
Hier und doch weiter weg, als nur dort.
Man riecht den Sommer unter all dem Regen und Fabrikmüll nicht mehr.
Heute ist es anders. Die Stadt ist voller Leben und doch bloß tot.
So wie ich.
Sehe den Tropfen nach, die vor mir den Mut fanden, sich vom Hochhausdach zu stürzen.
Freier Fall. Zusammentreffen. Einssein.
Deine Hand bewahrt die Gegenwart den Augenblicks in meinem Herzen auf.
Obgleich kein Frühling mehr für uns kommen wird.
Außerhalb dieses Daseins werden neue wege eröffnet, während sich hier unten alles verschließt.
Die Blumen haben ihre Blätter eingebüßt. Du, ich... das Lächeln.
Geschichte.
Wer auch immer uns weitererzählen wird, er möge schweigen.
Erbärmlich, wie sehr sich das Vermissen in den Vordergund gedrängt hat.
Habe mich zerbrochen. Wieder und wieder.
Neu zusammengefügt. Unser Mosaik. Efeuberankte Ewigkeit, zwischen Wolken und Beton.
Du reichst mir deine Hand. Weicher Sandstrand küsst uns're wunden Füße, die den weg nicht mehr erkennen wollen.
Das Meer war Zeuge. Uns're Herzen entfachten etwas Großes.
Die nächste Zigarette. Gegenwart beweißt, dass Träume nutzlos sind.
Es verändert sich nichts. Dreh so viel du willst.
Am Ende erkennt man dann, dass Scherben kein Glück gebracht haben und Engel
bloß ein eldendig winziger Hauch von Utopie waren.
Deine Worte, die der Wind so grausam leise flüstert, legen die Schlinge fester um meinen Hals.
Zusammentreffen.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (17.07.11)
Irgendwie müsste man mal Hoffnung schöpfen, auch wenn der Text wieder überzeugend gestaltet ist. LG
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