Scheiderecht

Sonett zum Thema Zerstörung

von  Irma

Wenn uns die Liebe ewig trennt,
weil plötzlich einer von uns beiden
zu einer neuen Liebschaft rennt,
wird einer wie der andre leiden.

Nimmst du mir alles, Hof und Haus,
sollst du dich um die Kinder sorgen.
Ich nehme mir das Recht heraus,
bestimme heute über morgen.

Da ich nichts zu verlieren hab,
sag ich „Adieu!“ und warte nicht
auf die Entscheidung vor Gericht.

Mich hält nichts mehr und niemand auf.
Ich gehe fort, verlass dich drauf,
und nehm die Kinder mit.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (28.05.14)
Mir gefällt die abschließende Konsequenz.
Das Motiv kann Rache sein, muss es jedoch nicht sein.
LG
Ekki

 Irma meinte dazu am 03.06.14:
Du hast Recht, Ekki. "Rache" als gewähltes Thema war zu einschränkend. Ich denke, "Zerstörung" trifft es besser. Wobei ich gerade die abschließende Konsequenz etwas ganz Fürchterliches finde. Sein zerstörtes Glück führt zur Zerstörung ihres Lebensglücks über das Leben der Kinder. Lieben Gruß und Dank für das Sternchen, Irma
(Antwort korrigiert am 03.06.2014)

 sandfarben (28.05.14)
Gefällt mir, weil es sich so leicht dahinliest, trotz der komplexen Thematik.

Neulich sagte mir ein Kollege: ich hätte mich längst schon von meiner Frau getrennt...., wir bleiben nur wegen der Kinder zusammen. Ich nickte, ja, kann ich verstehen.
Darauf antwortete er: Ich will die Kinder nicht und sie auch nicht - und lachte.
christa

 Irma antwortete darauf am 03.06.14:
Also gäbe es in deinem Fall keinen Sorgerechts-, sondern einen Sorgepflichtsstreit?

Ja, das Thema ist schwerwiegend, und ich freue mich sehr über deine Aussage, dass ich es trotzdem einigermaßen leicht rüberzubringen vermochte. Ich danke dir ganz herzlich für deine Empfehlung, liebe Christa! LG Irma
Gringo (60)
(28.05.14)
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 Irma schrieb daraufhin am 03.06.14:
Ja, es gibt immer schon ein inneres Verlassensein vor dem äußeren Verlassen. Aber Verlassen sollte man immer allein! Dankeschön und lieben Gruß zurück, Irma
Gringo (60) äußerte darauf am 05.06.14:
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 Irma ergänzte dazu am 18.10.15:
Tja, Gringo, solche Ent-scheidungen sind aber leider kein Einzelfall. Es gibt sie immer wieder.

Lieben Dank für deine erneute Rückmeldung, die ich leider erst heute bemerkt habe. LG Irma
Graeculus (69)
(28.05.14)
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 Irma meinte dazu am 03.06.14:
Deine Erste Variante ist (zumindest ab einem bestimmten Alter der Kinder) mit Sicherheit die bessere. Hier in diesem Fall nimmt LyrIch seinen Kindern allerdings nicht nur die Entscheidung, wo sie weiterhin leben wollen, sondern auch ob überhaupt. LG Irma
janna (66)
(28.05.14)
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 Irma meinte dazu am 03.06.14:
Mit der fehlenden Reimergänzung wollte ich genau ein solches Ende nahelegen, Janna. Das Mitnehmen und die Sorge um die Kinder werden regelrecht als Drohung gegen den Partner ausgesprochen. LG und Dank, Irma
wa Bash (47)
(28.05.14)
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 Irma meinte dazu am 03.06.14:
Dankeschön! LG Irma

 monalisa (17.10.15)
Mir gefällt die Entschlossenheit und Sicherheit, die Selbstverständlichkeit, mit der dein LI die Trennung vollzieht, gleichzeitig frage ich mich: Wie tief muss die Kluft zwischen den Ehepartnern bereits sein, um so agieren zu können?

Die Vierhebigkeit macht Tempo, vermittelt den Eindruck, als habe LI doch ein wenig Angst, dass es sich 's wieder anders überlegen, oder der Partner ihm dazwischen funken könnte, was ich für sehr realistisch halte.

Liebe Grüße
mona

 Irma meinte dazu am 18.10.15:
Ja, Mona, LyrIch ist sehr entschlossen. Zu allem entschlossen, wie die felhlende Reimergänzung im letzten Vers dunkel erahnen lässt.

Ein erweiterter Suizid ist eine Möglichkeit, dem Partner den größtmöglichen Schmerz zuzufügen. Verletzung und Hassgefühle sind so groß, dass das Leid der Kinder dabei unbeachtet bleibt. Leid-er immer wieder Realität.

Lieben Dank für die Empfehlung, Irma.
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