Sprecholot

Gedicht zum Thema Kommunikation/ Dialog

von  Irma

Die Vorsätze werfe ich schnell über Bord,               
mit schwankender Hoffnung verknüpft. Ich benetze
die Lippen und sende in Zeitintervallen
verfängliche Zeichen, versuch dich zu treffen.

- Wirst du die Signalwellenflut reflektieren? -

Voll Wankelmut will ich die Segel schon reffen,
doch plötzlich empfange ich, was dir gefallen                 
hat. Silbenhell schimmert der Schwarm deiner Sätze!
Ich hole den Fang ein und fisch Wort für Wort

heraus - will sofort die Antwort filetieren:
Doch vollständig kann ich sie nicht dechiffrieren.
Die Sturmmöwen kreisen und schnappen sich keck
mit autem Gekrei ein paa Wortbroc

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Jorge (28.08.14)
Wenn ich mal wieder wortlos werde, lass ich einfach die Möwen schnappen. Ein unschlagbares Argument auf See und am Strand.
Liebe kreischende Grüße
Jorge

 Irma meinte dazu am 02.09.14:
Na hoffentlich ist dein(e) Gesprächspartner(in) dann nicht eingeschnappt! LG Irma

 EkkehartMittelberg (28.08.14)
Für mich hat dein Gedicht Symbolcharakter, denn ein Problem jeglicher Kommunikation liegt darin, dass die Kommunikanten es nicht nur mit sich selbst zu tun haben, sondern immer auch mit den Sturmmöwen, die sie umkreisen.

LG
Ekki

 AZU20 antwortete darauf am 28.08.14:
Das hast Du schön gesagt, Ekki, ich schließe mich an. LG

 Irma schrieb daraufhin am 02.09.14:
Danke, ihr zwei! Ja das ist wohl wahr, es gibt immer und überall aufdringliche Ohren, die versuchen, etwas aufzuschnappen. LG Irma

 monalisa (05.12.14)
Ausgefallene Bildwelt, Irma, in sich stimmig und auch wieder nicht; spannend da ein wenig hinabzutauchen in dem Versuch zu ergründen, die Tiefen auszuloten ... Schön, wie hier wieder Form und Aussage Hand in Hand gehen, die weggeschnappten Buchstaben, Silben, Worte tatsächlich wegbleiben, die Reime, die sich in scheinbar regelloser Anordnung 'tummeln', Worte, die eben nicht sofort aus der filetierten Antwort dechiffriert werden können. Kommunikation oft ein 'Fischen im Trüben', nicht alle wesentlichen Infos bleiben im Netz hängen, können selbst mit Sprecholot nicht aufgespürt werden, und dann sind da auch noch die 'Sturmmöwen', die für Irritation und Ablenkung sorgen und sich mitunter die wichtigsten Happen wegschnappen.

Liebe Grüße
mona
(Kommentar korrigiert am 05.12.2014)

 Irma äußerte darauf am 05.12.14:
Oh Mona, ich freue mich, dass ich dich noch einfangen konnte. Was für ein herrlich reflektierter Kommentar! Du hast das "Wort" prima aus der "Antwort" filtetiert.

Die Reime tümmeln sich allerdings recht geordnet um die Reflexionslinie zwischen der ersten und zweiten Strophe. Anscheinend spiegelt sich das aber nicht so klar wider, wie ich dachte. (In der dritten Strophe folgt dann der Paarreim, der sich am Ende doch nicht mehr zusammenfügen will.)

Auf jeden Fall ein sättigender Kommentar, den es sich lohnt, aus dem Geschrei der Sturmmöwen herauszupicken. LG und Dank, Irma
(Antwort korrigiert am 05.12.2014)

 monalisa ergänzte dazu am 05.12.14:
Naja, ich schrieb ja oben schon, dass das Tummeln der Reime nur scheinbar regellos ist, dein Reimschema macht sich eben nicht sofort, sondern erst auf den zweiten und dritten ;) Blick bemerkbar, was ich zum Thema sehr passend finde, muss man sich doch beim Zuhören auch oft einen 'Reim drauf machen' beziehungsweise die Reime erst zusammensuchen ...

Liebe Grüße,
mona

 Irma meinte dazu am 05.12.14:
Oh, dann habe ich dir nicht richtig zugehört, Mona. Sorry! Ich freue mich sehr über das, was von dir zurückkommt. Wenn einem ein solch reicher Fang nur immer gelingen könnte. (Leider fährt man allzuoft mit leeren Netzen heim.) Grüße dich lieb, Irma

 monalisa meinte dazu am 05.12.14:
Petriheil, Irma ;)
Ich geh dir bestimmt noch öfter in die Netze,

grüße lieb zurück, Mona

 Irma meinte dazu am 05.12.14:
;-))
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram