Weiße Himmel

Gedicht zum Thema Abhängigkeit

von  RainerMScholz

Weiße Flocken fallen,
Kinderschreie hallen
durch die Nacht.

Rote Zungen lecken
den Schnee aus meinem Becken
ganz sacht.

Ein Lichtstrahl fällt
vom Himmelszelt
so hell.

Das Leichentuch
zieht schwarz sich zu
über die Welt.

Und Stille waltet.
Die Liebe erkaltet
bei Höllenfrost.

In den Tiefen,
wo die Teufel schliefen,
ist ew`ges Feuer Trost.

Im blutigen Tabernakel
ist Jungfräulichkeit kein Makel;
zur Eucharistie

kommen Dämonen,
die unsere Brust bewohnen,
schlachten das Vieh,
das wir sind.
Gebenedeit sei das Kind,
das wir waren
in Seinem Namen,
und werden groß,
entwachsen mit Grausen dem Schoß,
der das gebar,
und wimmelt von Leben noch
so wunderbar

und gleißend rein.

Ich möchte klein
wieder sein.


© Rainer M. Scholz

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