Kreislauf : Rundgang

Gedicht zum Thema Betrachtung

von  harzgebirgler

Ein Mühlenrad am Wegesrand,
vor dem ich neulich sinnend stand,
nahm Wasser auf, gab Wasser ab -
dies Wechselspiel hielt es auf Trab.

Nirgends Anfang oder Ende,
stetes Drehen nur und Wende:
So kehrt Gleiches immer wieder -
aufsteigt´s erst und sinkt dann nieder.

Der ew´ge Schwung, die ew´ge Runde
ist mit dem Mittelpunkt im Bunde,
der insgeheim die Grenzen zieht
und über die kein Kreislauf flieht.

Geburt und Tod, ein Kreis, ein Bogen,
ganz wunderbar um uns gezogen,
so rätselhaft, so zugeneigt
der Mitte, die sich selten zeigt.

Die Lebensjahre sind wie Speichen,
die alle bis ins Zentrum reichen;
und was den Ablauf letztlich treibt,
ist “bloß“ die Zeit, die allem bleibt.

Die Wasser-Zeit fällt in die Fächer
des Lebens-Rades niemals schwächer -
sie ist dieselbe alle Jahre,
von der Entbindung bis zur Bahre.

Selbst wenn sie abzunehmen scheint
am Lebensabend, wie man meint,
erfüllt sie dabei voller Kraft
den Kreis, der neues Leben schafft.

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Kommentare zu diesem Text

True-Poems (58)
(02.05.16)
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 harzgebirgler meinte dazu am 02.05.16:
es hält die zeit das rad in schwung -
drum wird meist alt was einstmals jung.

herzlichsten dank & glg
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