beTRACHTung

Gedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler

Menschen trachten, das kanns geben,
andern Menschen nach dem Leben.
In der besten aller Welten
kommt das in Betracht mehr selten,
denn kein Grund besteht zu Klagen
bei gebührlichem Betragen,
welches holde Eintracht ziert
und wohl kaum zu Zwietracht führt.
Menschen trachten gleichermassen,
weil die Spuren schnell verblassen
eines auch recht langen Lebens,
oft nach Ruhm - zumeist vergebens:
Trächtigkeit nur an Skandalen
führt noch nicht in die Annalen -
die Präsenz in "gelben Pressen"
ist banal und schnell vergessen.
Trachten heißt ins Auge fassen
und nicht aus den Augen lassen:
Offen allem, was sich zeiget,
fällt ins Auge viel, das neiget
fassend ihm sich zu, nimmt’s wahr -
wahrnehmbar reicht’s sich ihm dar.

Mensch betrachtet sich und Bilder,
ne Tracht Prügel kriegt ein wilder
Bengel oder auch ne Göre
nach dem Motto: Fühl und höre!
Mensch trägt Tracht in vielen Ländern
und bezeugt mit solch Gewändern
Herkunft, Heimat, Gegend, Orte
so, wie durch der Mundart Worte.
Tracht ver-hüllt und" bietet Raum
kragenabwärts bis zum Saum
für den Körper, decket Blöße -
wichtig ist die richt’ge Größe.
Tracht ist Nahrung auch von Bienen,
Niedertracht gibt’s nicht bei ihnen;
Tracht steckt gleichfalls in Getreide -
Frucht trägt dies wie Herz ein Leide;
Tracht ist Last und Tracht ist Trage,
sinnträchtig ist manche Sage;
trächtig ist im Stall die Stute,
Fracht wie Sand trägt eine Schute -
Bauch hat Schiff und Bauch hat Tier:
Raum ist wirksam dort wie hier.

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