Wir reden gern von Tag und Nacht...

Gedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler

Wir reden gern von Tag und Nacht
obwohl das wenig Sinn mehr macht:
Fast haben wir die Nacht verscheucht
Oh leucht Reklame! Flutlicht leucht!
Behüte uns vor Dunkelheit
die wenn wir tot sind ewig dräut...
Sieht man sich mal den Lichtsmog an
per Satellit das geht ja dann
wird einem klar zumal bei Städten
daß wirs am liebsten taghell hätten
in allen Winkeln des Planeten
mit vollen Pauken und Trompeten...
Was soll das irre Leuchten nur
von Montreal bis Singapur
zu jeder Zeit jahraus jahrein -
sollte das eine Ur-Angst sein
vorm Dunkeln das wir nicht besiegen
und in den Griff durch Licht kaum kriegen
wovon der Dichter Trakl spricht:
Geißel, magnetisch, ist das Licht...
 
 
Des Menschen irre freier Wille
vergeht sich längst auch an der Stille
Es gibt sie ja schon fast nicht mehr
der Mensch macht sich darüber her
mit Krach und Lärm in jeder Form:
Die Angst vor Stille scheint enorm
vor Stille haben wir Respekt
es ist als ob sie uns erschreckt
uns aufzeigt unser hohles Tun
das nicht mehr steckt in Kinderschuhn
sondern die Erde längst entstellt
mit Riesenschritten - Geld lockt Geld:
Doch ist das Wohnhaus erst mal hin
macht alles Geld der Welt kaum Sinn
dies Haus das baut ihm keiner neu
nach der Verhunzung ohne Scheu -
der Mensch ist ziemlich aus dem Lot
und das scheint mir die größte Not!
Ich komme ab und schwenke ein:
Wo Krach nicht ist mag Mensch kaum sein...

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Kommentare zu diesem Text

Prosperus (31)
(24.07.16)
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