festgemauert in der erden ODER beglockt

Gedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler

"festgemauert in der erden
steht die form aus lehm gebrannt"
und die linkischen gebärden
machten vortrag fast zuschand
so in deutsch einst in der schule
schiller stand auf dem programm
schülerchen stand auf vom stuhle
und vor klassik gleichsam stramm
schön wars wenn die glocke läutet’
unterricht war endlich aus
dichterwerk nett ausgedeutet
und beglockt ging man nach haus
 
folgte nicht errötend spuren
einer liebe wunderbar
weil das bei uns jungsnaturen
damals ziemlich uncool war
prüfte noch nicht welche bande
ewig halten welche nicht
viel verlief ja eh im sande
vieles war kaum von gewicht
später wußt man wohl zu scheiden
trennte weizen schon von spreu
mochte manche menschen leiden
und blieb manchen lange treu...
 
glocken jedenfalls die läuten
da wo mensch sich christlich nennt
bräutigams und ihren bräuten
wenn nur noch der tod sie trennt
ideell - doch scheidungsraten
zeigen trauung mehr als mär:
bund scheint öfter zu mißraten
lieb und treue bleiben schwer
trägt man diese dann zu grabe
läuten glocken nirgendwo
eher krächzt dazu ein rabe
irgendwie leicht schadenfroh...

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Kommentare zu diesem Text

heilerfeld (33)
(18.08.16)
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 Dieter Wal (18.08.16)
"später wußt man wohl zu scheiden
trennte weizen schon von spreu
mochte manche menschen leiden
und blieb manchen lange treu..."

später wusste man zu scheiden
jeden weizen von der spreu
mochte manche menschen leiden
und blieb einer schließlich treu.
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