Von Schiffen, Küsten und Rochen

Gedicht zum Thema Ansichtssache

von  Möllerkies

Dieser Text gehört zum Projekt    Die Leser strahlen
Beim Skilaufen war’n sie Statisten:
Sie standen an Hängen und Pisten.
 
Die Seeleute trotzen den Riffen:
Sie stehen auf Booten und Schiffen.
 
Die Urlauber frönten den Lüsten:
Sie lagen an Stränden und Küsten.
   
Er liebt es, mit Knoblauch zu kochen:
So aßen sie Scholle und Rochen.
   
Am Strandbad verharrten Passanten
gebannt hinter Planken und Spanten.
     
So ging es den Herren und Damen:
Sie schmusten in Hagen und Kamen.
 
Verzeihung, hier muss ich kurz mögeln:
Wir helfen Insekten und Vögeln.
   
Gereimtes gefällt euch nicht schlecht,
doch dann lest ihr Hesse und Brecht.
   
Das kennt man von Münchener Bayern:
Sie sprechen von Löwen und Reihern.
 
Wer bechert, bleibt nicht lange stumm:
Er trinkt mit Ernst und Albert Rum.
 
Die Herrn vom Politbüro schauten entschlossen
auf ihre Genossinnen und Genossen.
 
Die Brauchtumsforscher waren Nieten:
Sie wussten nichts von Bräuchen und Riten.
 
So fröhlich Zecher auch manchmal erscheinen:
Sie sitzen vor ihren Bieren und Weinen.
 
Die Wachen trotzen den wildesten Stürmen:
Sie sehen den Feind vor den Mauern und Türmen.
 
Den Bänkern gilt der Schluss des Gedichts:
Sie gewannen an Börsen und Märkten nichts.


Anmerkung von Möllerkies:

Die erste Strophe zitiert einen Satz, der dem Sportkommentator Heinz Maegerlein zugeschrieben wird: »Tausende standen an den Hängen und Pisten.«

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Kommentare zu diesem Text

Janna (66)
(27.09.16)
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 Möllerkies meinte dazu am 27.09.16:
Moin, Janna. Das war meine Absicht.
Beaver (41)
(27.09.16)
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 Möllerkies antwortete darauf am 27.09.16:
Freut mich. Danke, Manu.
dettel (80)
(27.09.16)
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 Möllerkies schrieb daraufhin am 27.09.16:
Naja, aber ich habe nur an einer Stelle gemögelt. Danke, Detlef.

 Lluviagata (27.09.16)
Megageil.
Habs im Bureau vorgelesen. Es gab großes Gekicher ... :D

Liebe Grüße
Llu ♥

 Möllerkies äußerte darauf am 27.09.16:
Freut mich, dass du mein Publikum vergrößerst. Danke, Llu.
Graeculus (69)
(27.09.16)
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 Möllerkies ergänzte dazu am 27.09.16:
Ja, ich habe versucht, es auszureizen. Die Enttäuschung gilt v. a. dem Schluss des Gedichts, aber natürlich auch den Gewinnen und der Ignoranz der Bänker. Danke, Graeculus.

 Dieter_Rotmund (27.09.16)
Mir fehlt so ein wenig das Große und Ganze, also was der rote Faden ist....? Dennoch gerne gelesen.
Graeculus (69) meinte dazu am 27.09.16:
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 Möllerkies meinte dazu am 27.09.16:
Es stimmt schon: Die Strophen werden nur durch das Maegerlein-Prinzip zusammengehalten; einen inhaltlichen roten Faden gibt es nicht (»Eintagsfliegen« hat  fdöobsah das  in ähnlichem Zusammenhang genannt). Es ist schon nicht so einfach, jedem Zweizeiler eine einigermaßen nachvollziehbare Aussage zu geben – aber am Versuch, die Zweizeiler dann noch in einen plausiblen Zusammenhang zu bringen, möchte ich mir nicht die Zähne ausbeißen.

 AZU20 (27.09.16)
Grinsend gelesen. LG

 Möllerkies meinte dazu am 27.09.16:
So soll es sein. Danke, Armin.

 plotzn (01.10.16)
Klasse - Wortspiele ganz nach meinem Geschmack! Am besten gefällt mir die Strophe mit den ruhrgebietsnahen Städten.
Steckt an, ist aber gar nicht so leicht, wie ich feststellen musste...

Die Diebe, verkleidet als Damen,
verbargen Gesichter und Namen.

Liebe Grüße, Stefan

 Möllerkies meinte dazu am 01.10.16:
Danke, Stefan. :-D

 TrekanBelluvitsh (04.10.16)
Ich könnte so manchen, der hier veransichtssacht wurde rächen. Geht aber nicht: Ich habe gar keinen Rechen bei mir.

 Möllerkies meinte dazu am 04.10.16:
Genau, Trekan:

Wenn Knaben die Blümelein brechen,
nah’n Gärtner mit Spaten und Rechen.

 Dieter_Rotmund (15.12.16)
"Sie sitzen vor ihren Bieren und Weinen"

Wäre nicht besser, dann hat es natürlich eine andere Bedeutung:

"Sie sitzen vor ihren Bieren und weinen"

 Möllerkies meinte dazu am 15.12.16:
Das hätte ich geschrieben, wenn Maegerlein gemeint hätte: »Tausende standen an den Hängen und pissten.«

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 16.12.16:
Touché!
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