vatertag

Brief zum Thema Vater/ Väter

von  IngeWrobel

anfangs zeichneten dich meine träume
in beschützendem blau

später
als mein leben rot war
warst du mein schwarzes pendant

aber auch schwarz verblasst
wird grau

nun bin ich gelb
autark
und habe dich dennoch nicht verloren

als weißer schatten
gibst du mir zeichen
wenn ich zur ruhe kommen soll

an tagen wie heute
denke ich an dich
den ich nie hatte


Anmerkung von IngeWrobel:

"Erinnerung" an meinen Vater, der vor meiner Geburt starb.

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Kommentare zu diesem Text

Gerhard-W. (78)
(24.05.17)
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 IngeWrobel meinte dazu am 24.05.17:
Lieber Gerhard,
ja, so möchte ich meinen Brief an den Vater, den ich nie kennenlernte, verstanden wissen.
Ich finde Deine Vaterbeziehung noch trauriger, traumatischer. Ich hatte wenigstens meine Phantasie, die mir den Vater immer in den Farben malte, die ich gerade benötigte. Dabei musste ich freilich gegen böse Andeutungen und Hinweise kämpfen, die mir mein Vaterbild kaputtmachen wollten / sollten. Aber ich brauchte ihn als Schutzengel gegen den Rest der Welt ... und es gelang mir, dieses Bild zu formen und aufrecht zu erhalten.
Viele liebe Grüße in Deinen Tag!
Inge

 TassoTuwas (24.05.17)
Liebe Inge,
da spüre ich eine leichte Wehmut nach Geborgenheit und Familie.
Etwas was, was von vielen als unzeitgemäß, mehr Gleichgültigkeit und "heile Weltspott" erhält, als Anerkennung.
Ja, ich bin da Pessimist für die Zukunft.
Liebe Grüße
TT

 IngeWrobel antwortete darauf am 24.05.17:
Lieber Tasso,
Du spürst da schon richtig.
Aber ich habe meinen Frieden gefunden ... deshalb sehe ich optimistisch in die Zukunft. Von der Gleichgültigkeit und dem Spott um mich herum lasse ich mich nicht herunterziehen.
Ein Sonnenstrahl zum Aufheitern für Dich
von der Inge : )

 EkkehartMittelberg (24.05.17)
Dein Gedicht zeigt eindrucksvoll, dass Töchter Väter brauchen so wie Söhne Mütter. LG

 IngeWrobel schrieb daraufhin am 24.05.17:
Wahrscheinlich hast Du Recht. Ich kann das nicht wirklich beurteilen, denn ich kenne ja nur die eine Variante.
Danke für die Empfehlung!
Liebe Grüße
Inge

 GastIltis (24.05.17)
Liebe Inge, Vatertag (dachte ich), kannst du weglassen.
Unnötig! Ja, so kann man sich täuschen. Leider gibt es die Altersdiskriminierung. Wer irgendetwas von sich verrät, begibt sich in die genannte Gefahr. Sind wir nicht alle Menschen?
Ein schönes, trauriges, sanftes Gedicht hast du geschrieben. Vatertag. Für die vielen …
LG Giltis.

 IngeWrobel äußerte darauf am 24.05.17:
Danke für diesen sensiblen Kommentar!
Liebe Grüße
Inge

 Pameelen (01.06.17)
Ein sehr bewegender Text, liebe Inge!

LG
Ralf

 IngeWrobel ergänzte dazu am 01.06.17:
Lieber Ralf,
ich schäme mich nicht, zu gestehen, dass dieser kurze Text auch mich immer noch bewegt, wenn ich ihn lese.
Das kommt eben ohne Umweg und Schnörkel ganz aus meiner Tiefe.
Liebe Grüße zu Dir
von der Inge
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