Endstation
Wenn alle Straßen enden,
kein Weg mehr weiter geht,
wohin sich dann noch wenden,
wenn man am Abgrund steht ?
Wenn still stehn alle Uhren,
keine Zeit mehr bleibt,
sich keine Zukunft zeigt,
ist nichts mehr zu erwarten:
Gespielt sind alle Karten.
Das Schicksal mischt
nicht mehr.
Es gibt kein neues Blatt,
mit dem man Chancen hat
Die Zeit ist abgelaufen,
die Sanduhr ,sie ist leer.
Wenn alle Farben schwarz sind
und unsere Augen blind,
wenn jeder Lufthauch einschläft,
gestorben ist der Wind,
erloschen ist die Sonne,
der Regen ist nicht naß
und grün nicht mehr das Gras,
wo werden wir dann bleiben ?
Wohin werden wir treiben ?
In die Ewigkeit,
jenseits von Raum
und Zeit ?
Hinaus ins schwarze Nichts,
das still ist, tot und leer,
und unendlich weit ?
Wenn deiner Hände Streicheln
meine Haut nicht fühlt,
der Blick deiner Augen
nicht mein Herz aufwühlt
wenn die Sehnsucht stirbt
und sogleich verdorrt,
dann bist du
und mein Bild von dir
unerreichbar,
und weit fort,
Dein Bild wird aufgelöst
in der Vergangenheit
und es wird ausgelöscht
in meinem toten Hirn
für immer und für alle Zeit .
Es ist am Ende so,
als wärst du nie gewesen,
als hätte ich niemals
in deinen Augen je gelesen,
das, was man Liebe nennt :
Wir sind allein seit jeher
und einsam und getrennt !
Und wenn die Frage
nach dem Sinn
uns manchmal hat gequält
und es sich herausschält,
daß diese Frage selbst
vollkommen sinnlos ist,
egal für einen Heiden
oder einen Christ ?
l Die Frage nach dem Sinn des Lebens,
wir stellen sie uns nur vergebens,
die man nicht stellen soll und kann.
Was bleibt am Ende einem dann ?
Sich vorzulügen ,
man hätte
ein erfülltes Leben
hinter sich gebracht,
wenn man sich auf die letzte
aller Reisen macht ?
Und nimmt mit als Gepäck
diesen faden Trost ...
und bringt aus einen Toast,
auf die Vergangenheit
und einen auf das Weiterleben
bis in alle Ewigkeit,
um sich Mut zu machen ?
Das ist doch nur zum Lachen !
Man hat nicht losgelassen,
versucht noch mitzunehmen,
was man lassen muß,
denn man reist
nackt und bloß
und alles was zurückbleibt,
das wird für uns sinnlos ...
Und wer gar glaubt
als Gläubiger,
als Christ
und Moralist
man schulde ihm
ein lohnenswertes Ziel
Der fordert viel zu viel !
Die Ungewissheit,
es könnte doch nicht
so herrlich, paradiesisch
oder vielleicht gar nichts sein,
sie steckt in ihm
und blüht nun auf
als giftiger, böser Keim,
der die gläubigen Menschen
viel schwerer sterben läßt,
denn wer im Glauben steht recht fest,
bezahlt dies meist
mit einem schweren Tod,
weil ihm die Zukunft nicht nur winkt
weil ihn die Zukunft auch bedroht.
Wer keine Zukunft hat
und in das Nichts eingeht,
diese letzte Prüfung
erfolgreich besteht ....
Aufgrund von statistischen Untersuchungen
durch Ärzte , Psychologen und Soziologen
sterben in den Palliativstationen und Krankenhäusern
gläubige Menschen weit schwerer als andere .......
Zahlt man dann im Tod
dafür einen Preis ,
daß man glaubt,
nicht sicher weiß,
es gäbe ein ewiges Leben ?
Für diesen frommen Eskapismus
und den Komfort
einer naiven Zuversicht,
den man dadurch genoß im Leben,
Wird es
-noch vor dem Abgang aus dem Lokal-
die angemessene Rechnung geben... ?
Das klingt zwar fatal,
doch es ist konsequent,
zumindest ist es kausal ...
Alles hat seinen Preis,
was unser Herrgott,
wenn es ihn gibt,
sicherlich am besten weiß ...