DER ANORMALE ABGANG EINES NORMALOS

Gedicht zum Thema Tod

von  hermann8332

Der anormale Abgang eines Normalos

Tag für Tag
tagein, tagaus

Du kommst heim,
gehst aus dem Haus.

Schläfst und ißt,

schaust TV

oder  liest.

Machst mal dies

Machst mal das.

Warum und wie,

und wo und was,

ist dir oft nicht ganz  klar,

weils ja immer
schon  so war.

Tagaus, tagein
derselbe Trott

so lebt man weiter
fort und fort.

Die Zeit vergeht
mit raschem Schritt

und du läufst einfach mit.

Bis eines Tags die Uhr stillsteht.

Niemand  durch die Tür mehr geht.

Der Tisch bleibt leer,

kein Fernsehen mehr.

Dieselbe Seite zeigt das Buch.

Und aus dem Bett in dem du liegst

entsteigt ein süßlicher Geruch,

der sich verstärkt sehr penetrant
und niemand, der dich je gekannt,

weiß es, daß du nun nicht mehr bist,
zumal man dich sofort vergißt .....

Was oder wer warst du schon ?

Erntetest weder Spott noch Hohn,

weder Ehre noch Beifall,

warst normal , nur normal

nichtssagend, nichts  sagend 

nichts  hinterfragend .................

Daß du tot bist ist egal

für die andern, auch für dich

auch für mich

gleichgültig, ohne Belang

Anormal war nur dein Abgang :

„ Wegen des starken Verwesungsgeruchs,
den die Anwohner bemerkten, mußte die
Haustür des Eigenheimes eines 70 jährigen
Rentners aufgebrochen werden . Niemand hatte
den Tod des alleinstehenden Mannes, der vor
6 Wochen verstorben war,  bemerkt oder den
den Mann vermißt ....... „

Na ja- und... ?
Das passiert

Niemand ist deshalb pikiert.

Und du kamst in die Kurznachrichten.

Interessant ist dies mitnichten !

Ein Tod vielleicht  nicht ganz normal

Doch für dich wäre es eine Qual,
doch für dich wäre es ein Skandal,
hättest du deinen  Tod erlebt ....

Möglichst  wenig  aufzufallen,
warst du immer schon  bestrebt.

Im Gegensatz zu deinem Leben
war dein Ende nicht  so schal

und ein bischen anormal ................

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Kommentare zu diesem Text


 Annabell (29.11.17)
Ja so kann es gehen ...
Gruß von Annabell
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