DIE VERDAMMTEN
DER INSELN
Ich befand mich im Wasser
das mich zu einer Insel trieb
wo ich nicht lange blieb
in einer unfreundlichen Stadt
die mir nicht gefallen hat :
Wo jeder der ankam
bald wieder Abschied nahm
Der Ort, er machte mich
beklommen
denn wer heute angekommen
war morgen wieder fort
Gesäumt von alten Weiden
vorüberzieht der Fluß
den man beim Abreisen
überqueren muß
Man sprach nicht ohne Grauen
über die dunklen Auen
am jenseitigen Ufer
von dem niemand zurückkam
der hier Abschied nahm
Ich sah manch nackten Menschen
am städtischen Ufer stehn:
sah ihn ins Wasser gehn
Der eine sprach zum andern :
Lebwohl , auf Wiedersehn
Ich trat hin zu ihnen
und sie begrüßten mich
mit trauernden Mienen
Auch ich werde gehen
weil ich mich krank und unwohl fühle
in dieser anonymen häßlichen
alten Stadt:
einem düsteren Ort
der mich deprimiert hat
Ich machte mich von allem frei
als ob ich grad geboren sei
und tauchte in die Fluten
Mir war es einerlei
wohin sie mich trieben
und ob das Ufer drüben
Eden oder Inferno sei …
Wie andere, ohne viel zu fragen,
ob man am Lande mich gebraucht
so bin auch ich zu Lust und Plagen
im Strom der Dinge aufgetaucht
Geduld!
nach wenigen Minuten
versink ich wieder
in den Fluten
denn mein Da – Sein war beschissen
Ich werde nichts davon vermissen
und werd mich einfach treiben lassen
wohin ist mir egal : ich habe keine Wahl
Nur eins
würde ich gerne wissen :
Wer oder was hat mich
- bevor ich auf die Insel kam
und gleich wieder Abschied nahm -
so rüde ins Wasser
geschmissen ?