DIE VERDAMMTEN DER INSELN

Gedicht zum Thema Tod

von  hermann8332

DIE VERDAMMTEN

DER INSELN


Ich befand mich im Wasser

das mich zu einer Insel trieb

wo ich nicht lange blieb

in einer unfreundlichen Stadt

die mir nicht gefallen hat :

Wo jeder der ankam

bald wieder Abschied nahm


Der Ort, er machte mich

beklommen

denn wer heute angekommen

war morgen wieder fort


Gesäumt von alten Weiden

vorüberzieht der Fluß

den man beim Abreisen

überqueren muß


Man sprach nicht ohne Grauen

über die dunklen Auen

am jenseitigen Ufer

von dem niemand zurückkam

der hier Abschied nahm


Ich sah manch nackten Menschen

am städtischen Ufer stehn:

sah ihn ins Wasser gehn


Der eine sprach zum andern :

Lebwohl , auf Wiedersehn


Ich trat hin zu ihnen

und sie begrüßten mich

mit trauernden Mienen


Auch ich werde gehen

weil ich mich krank und unwohl fühle

in dieser anonymen häßlichen

alten Stadt:

einem düsteren Ort

der mich deprimiert hat


Ich machte mich von allem frei

als ob ich grad geboren sei

und tauchte in die Fluten


Mir war es einerlei

wohin sie mich trieben


und ob das Ufer drüben

Eden oder Inferno sei …


Wie andere, ohne viel zu fragen,

ob man am Lande mich gebraucht

so bin auch ich zu Lust und Plagen

im Strom der Dinge aufgetaucht


Geduld!

nach wenigen Minuten

versink ich wieder

in den Fluten


denn mein Da – Sein war beschissen

Ich werde nichts davon vermissen

und werd mich einfach treiben lassen

wohin ist mir egal : ich habe keine Wahl


Nur eins

würde ich gerne wissen :


Wer oder was hat mich


- bevor ich auf die Insel kam

und gleich wieder Abschied nahm -


so rüde ins Wasser

geschmissen ?









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