Als die Wohlfahrts mit ihrem 130 Tausend Euro teuren Wohnmobil in Paranikis eintrafen – darin alles, was man für drei Wochen Sonnenurlaub braucht , d.h. eigene Konserven, reichlich Alkohol, die ausfahrbare Satelliten-Schüssel, ein Surfbrett und zwei E-bikes – war ihr Sohn Alex schon da. Er war auf eigene Faust ein paar Tage früher los, mit kleinem Gepäck, hatte unterwegs jede Menge erlebt, coole Leute kennengelernt – aber plötzlich, hier am Zielort, graute ihm förmlich vor dem dem spießig durchorganisierten Wohlstands-Camping mit seinen Eltern. Ihm war schlagartig klar geworden: Die enge Rundumversorgung, die er endlich hinter sich lassen wollte, der wäre er nun aufs Neue ausgeliefert. Drei Wochen lang. Zwar würde non stop die Sonne scheinen, aber alles bliebe in der keimfrei-behüteten Komfort-Zone. Und dieses rollende Ferienhaus der Eltern, das wäre für ihn nur noch – ja, da war er sich sicher - ein Wlan-ausgepolsterter goldener Käfig.
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Kommentare zu diesem Text
Marjanna (68)
(20.10.18)
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