Im Bild der Frau

Text zum Thema Medien

von  jennyfalk78

Seit ich denken kann, ist das Blättern in bunten Bildern ein Ritual.
Egal ob Bravo, Girls, Rolling Stones, Lidl Werbung, Kinder Heute,
Stern Gesundheit, Leute oder den Flyer von dem neuen Pizzaservice.
Es hat etwas unglaublich beruhigendes an sich, diese Dinge und Menschen zu sehen.
Nehme ich mir die Stars und Sternchen vor, träume ich kurzzeitig ein anderes Leben.
Sehe mich mit Jon Schnee ( mir egal, wie der in echt heißt ) ,am Strand und die Geigen spielen
einen Song von Rio Reiser. Wir bekämpfen den Winter, treffen uns mit Heidi,die vielleicht, immer noch oder mal wieder schwanger ist und ich sehe umwerfend in meinem Red- Carped -Kleid aus.
Ausgehungert wie ich bin ( Hallo, es ist ein Lagerfeld und den gibt es nur bis Größe 34!) schlage ich die Blätter weiter.
Na ganz toll! Saftige Bilder im Anmarsch.
Auf einmal bekomme ich Lust, eine Jule oder eine leichte Putenroulade mit mediteranen  angehauchtem Flair zu zaubern. Es flutscht  mir so von der Hand weg. Da überkommt mich das Gefühl Kochen zu können. Die haben das echt drauf, mit diesen wunderschönen Fotografien und leichten Rezepten.
Plötzlich sehe ich mich, im auf Seite zwei beworbenen Kleid, die Champs-Elysees entlang flanieren, den trendigen Hut zurecht rücken und deux croissants bestellen.
Dabei fällt mir auf, das ich weder französisch noch Kochen kann. Dennoch gut im Futtern bin.
Zum Glück gibt es die Erlebnis Seiten! Wenn darin Uschi erzählt, das ihr Mann sie verlassen hat, weil sie nicht kochen kann oder Sybille, die trotzt Möhrensaft, eine Brille braucht und dann vom Optiker abgezockt wurde, dann geht es mir wieder gut.
Da kann ich kurz aufatmen und eine Tüte Chips öffnen.
Dem folgt zugleich ein: „ Ich bin zu fett, zu hässlich und keiner kann mich deswegen lieben!“
Seite zehn bis sechzehn. Die Chips fange ich an zu lutschen, so nimmt man weniger Kalorien auf.
Das bilde ich mir ein und lese genüsslich was von Eiweißdiäten, Shakes, Kohl, Puh Erh Tee, Apfelessig  oder Sauerkraut. Entschlacken ist ein großes Wort
Kann man aber ganz einfach umschiffen. Die Doppelseite (vierzehn/ fünfzehn
) preisen mir Abführpillen an. Ab in den Einkaufwagen.
Während ich die Chips zu Brei zelebriere, schmeiße ich mich auf die Personenwaage.
Schnell schlucke ich den Matsch herunter. Ein Error hatte ich nie zu vor.
Ich muss unbedingt die Seite wechseln.
Bin heilfroh, endlich Schuhwerbung!
Egal wie unförmig, man braucht einfach nur die richtige Größe.
Ich muss Schuhe kaufen, da führt kein Weg vorbei.
Irgendwas in 36. Check!
Puh, ging ja gerade nochmal gut.
Die Spannung steigt, die letzte Seite, bin voll drin.
Wie jetzt? Gedichte?
Ich muss doch noch beim Kochen abnehmen! Mein inneres Gewicht gleich finden, um die Suche nach dem Glück erfolgreich zu beenden.

Lieber blättere ich auf Seite drei zurück, trage geliehene Diamanten und bin Teil der Geschichte.

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Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(14.02.19)
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 jennyfalk78 meinte dazu am 20.02.19:
Wie man es nimmt. Es passt!
Herzlichst die Jenny

 TassoTuwas (14.02.19)
Jenny, jetzt hast du mich echt schwindelig geschrieben!
Ich muss mich sofort an irgendeinem Tresen festhalten, sonst rutsch ich vom Hocker. Also ich könnte diese Problematiken nicht stemmen, ja nicht mal ansehen. Man sagt ja auch, Frauen seien härter im Nehmen. Stimmt, du hast mich überzeugt
Herzliche Grüße
TT

 jennyfalk78 antwortete darauf am 20.02.19:
Hallöchen!
Wenn du vom Hocker rutscht, hast du eindeutig die falschen Schuhsohlen. Besser Zeitschriften lesen. Dazwischen gibt es immer den EINEN, der alles kann.
Dich herzend die Jenny
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