„Wie konnte ich nur so blöd sein!“ Die Benommenheit vom Alkohol lässt schlagartig nach, meine Hände zittern vor Wut und ich will nichts Andrees als ein paar Shots. „Gott, Sara!“, rufe ich, während ich auf die Tischplatte schlage, wobei die Luft nicht in meinen Lungen anzukommen scheint, sodass ich stoßweise atmen muss. „Stell dir mal“, ich hole tief Luft und versuche meine Stimme auf ein erträgliches Maß an Lautstärke runterzuschrauben, „Stell dir nur eine Sekunde vor, ich hätte mit deinem Ex geschlafen, als ihr euch getrennt habt.“ Sie schnaubt: „Du wirst doch jetzt nicht ernsthaft meine langjährige Beziehung mit dem bisschen Fling vergleichen.“ „Nein,“, ich schüttle entschieden den Kopf, „Aber mit dem einzigen Typen, den ich so nah an mich herangelassen habe. Mit dem ersten Mal richtig Liebeskummer, dass du soweit neben der Spur bist, sodass dich niemand mehr abholen kann. Frag Nat, wie ich ihr die Ohren vollgeheult habe, Rotz und Wasser. Wie … Ach vergiss es!“ Bereits jetzt weiß ich, dass sie diese Schwäche beim nächsten Rausch gegen mich verwenden wird, aber das wird mich in Zukunft kaum kümmern. Was ich gerade will, ist, dass sie versteht, wie es mir geht. „Das war doch nur –“, versucht sie es beschwichtigend, aber sie spricht einen Tick zu laut, sodass man hört, dass sie selbst weiß, dass sie etwas verbockt hat. Die Hand abwehrend hebend schneide ich ihr das Wort ab: „Ich will es gar nicht wissen – oder hören, dass der Alkohol schuld war, denn verdammt noch mal, das ist keine Entschuldigung für mich und das weißt du.“ In meinem Kopf wirbeln so viele Bilder - inklusive der von den beiden - das mir schlecht wird, „Ich muss hier raus“, sage ich und werfe dabei fast den Stuhl um. Am liebsten würde ich noch viel mehr schmeißen. „Warte –“, sie versucht mich bei der Hand zu fassen, erwischt aber nur mehr mein Handgelenk. „Es ist gut, zu wissen, dass ich dir genauso wenig bedeute wie ihm.“