Ach es ist mir

Gedicht zum Thema Verzweiflung

von  GastIltis

Rechts zieht sie, die alte Oder,
rechts zieht sie an mir vorbei.
Und das Land verkommt im Moder.
Ach, es ist mir einerlei.

Links, da liegt das bessre Ende,
links bis hin zum Vater Rhein.
Wenn ich je das Gute fände,
sollte es dazwischen sein.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: IngeWrobel, plotzn, millefiori, Regina, TassoTuwas, Jo-W., Isaban, AZU20, niemand, bbx, franky, Sätzer, SinOnAir.
Lieblingstext von: SinOnAir.
Ist mir wohler!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Regina (06.05.19)
Wo ist sie nur, die vielgepriesene goldene Mitte? LG Gina

 GastIltis meinte dazu am 06.05.19:
Danke Gina, deine Frage bringt mich auch nicht viel weiter. Persönlich habe ich ja bisher immer dorthin gelangt, wo es mir zustand und ich gut angekommen bin. Die goldene Mitte? Letztens hatte ich den Goldenen Schnitt in einem meiner Gedichte enthalten. Der ist etwas für Ästheten, zu denen ich mich vielleicht sprachlich, ansonsten überhaupt nicht zählen kann. Die Frage bleibt wohl offen, es sei denn, dass uns ein unerwartetes Großereignis noch zum Handeln zwingt. Viele Grüße von Gil.

 TassoTuwas (06.05.19)
Ein Sehnen haben wir alle.
Für dieses und jenes und gut ist es, wenn es auch für andere ist!
Gruß in die blühenden Landschaften von TT

 GastIltis antwortete darauf am 06.05.19:
Hallo Tasso, du bist, um es mal sehr freundlich zu formulieren, ein sehr liebenswerter Mensch. Mit den blühenden Landschaften kommst du im Frühling. Zwar ist es jetzt gerade zum Verrecken kalt, aber dennoch blüht es, als hättest nicht du, sondern ein wesentlich unbedeutenderer Mann das Versprechen von den Landschaften abgegeben. Ich danke dir für deine Freundlichkeit. Wer solche netten Menschen kennt, der braucht sich um Europa keine Sorgen zu machen. Du wirst es nicht glauben, der Arbeitstitel des Textes hieß zunächst „Sehnsucht“. Ein Sehnen haben wir alle. Wozu schreibe ich noch eine eigene Antwort? Danke und liebe Grüße von Gil.
Jo-W. (83)
(06.05.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis schrieb daraufhin am 06.05.19:
Hallo Jo, ein wunderbares Abschweifen ist dir da gelungen. Vor allem deine gekonnten Andeutungen mit den kleinen Hügeln und dem Wollgras haben schon etwas Besonderes, das dieses Dazwischen so richtig zum Tragen bringt, trotz aller politisierender und wirtschaftlicher Hintergedanken. Sehr schön. Danke und viele herzliche Grüße in die nahe Ferne von Gil.

 Isaban (06.05.19)
Hallo Gil,

reiner Rechtsdrall führt, ebenso wie reiner Linksdrall immer nur im Kreis herum und jemand, den es ständig in den Osten zieht kommt ebenso wieder dort an, wo er nicht mehr stehen wollte, wie jemand, der immer nur in Richtung Westen geht.
Es ist immer gut und richtig, Extreme zu meiden.

Ob das Gute immer in der Mitte liegt, ist die Frage. Es gibt nirgendwo nur Schwarz und Weiß, wir liegen alle irgendwo dazwischen, auch wenn manche noch ein bisschen dazwischener liegen.

Der Text liest sich nicht, als wäre der Inhalt des Vorverses dem lyrischen Ich in S1, V4 wirklich einerlei - und das ist gut so.

Ein anregender, inspirierender Text, einer, der nicht nur eine Ebene bietet, einer, der zum Nachdenken anregt und trotz vorgegebener Richtung jedem Leser genügend Raum für die eigene Auslegung lässt - ein Text, mit dem ich mich gern beschäftigt habe.

LG Isaban

 GastIltis äußerte darauf am 06.05.19:
Danke Isaban. Deine ausführlichen Zeilen irritieren mich nicht. Das ist gut und sicher auch gewollt. Auch der Hinweis, von Strophe zwei nicht unbedingt auf die letzte Zeile von Strophe eins rückzuschließen, ist gut und richtig. Es freut mich, dass dich der Text inspirieren konnte. Danke für alles. Herzlich grüßt dich Gil.

 AZU20 (06.05.19)
Hoffentlich findest Du es. LG

 GastIltis ergänzte dazu am 06.05.19:
Hallo Armin, nach all dem Feedback (ich könnte heulen für diesen Ausdruck) muss ich die Suche intensivieren. Danke und sei gegrüßt von Gil.

 niemand (06.05.19)
Da gehe ich mit Dir konform. Etwas dazwischen/mittig also.
Mittiges ist meistens nicht so schlecht, wie man es auf allen Gebieten zu glauben scheint
LG Irene

 GastIltis meinte dazu am 06.05.19:
Danke Irene, das muss wohl stimmen. Denn wären wir Extremisten, dann wären wir wohl nicht hier. Streiten ist eine Variante. Nachzugeben oder rechtzuhaben die andere. Und verschiedene Meinungen zu haben bzw. haben zu können, ist legitim. Die Frage ist immer, wie weit man mit seiner Toleranz, seinem Respekt und der Achtung geht oder Grenzen überschreitet. Friedlich zu sein ist ein gutes Ziel. Aber, das hast du gut formuliert, man darf nie verblöden! Herzlich grüßt dich Gil.
bbx (68)
(06.05.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis meinte dazu am 06.05.19:
Erinnert mich an ein Erlebnis mit meinem Enkel Henry (6) vor ca. vier Wochen. Wir warteten beide im Auto auf meine Frau, die im Klinikum zur Aquagymnastik war.
Plötzlich ging ein Krankenfahrer vorbei. „Den kenne ich“, sagte Henry, der in einer ganz anderen Stadt wohnt.
Ich: „Den kannst du nicht kennen!“ Er: „Doch, den kenne ich. Da weiß ich sogar den Namen!“
Ich: „Henry, wie soll der denn heißen?“ Er: „Bartputzer!“
Da hatte er mich mit meinen eigenen und jetzt auch mit deinen Waffen geschlagen.
Ein schöner Kommentar von dir. Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.
Sätzer (77)
(06.05.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis meinte dazu am 06.05.19:
Hallo Sä, heute scheint kein so schlechter Tag zu sein. Für die Weltlage schon, für uns weniger. Das ist doch immerhin etwas. Danke und bis bald. Herzlich grüßt Gil.
Sin (55)
(06.05.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis meinte dazu am 06.05.19:
Hallo Rothaut, manchmal sollte man bei allem Eifer auch die gute alte Elbe, auf deren Nebenflüssen ich gepaddelt bin, in denen ich gebadet habe, nicht vergessen.
Aber dein Eingangssatz ist natürlich so ausdrucksstark, dass er fast den in Anführungszeichen übertrifft. Wäre der nicht so lang.
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.

 Teichhüpfer (06.05.19)
Der ist schon lange tod...

 plotzn (08.05.19)
Servus Gil,

wieder so ein Text von Dir mit mehr Tiefgang als Rhein und Oder der Binnenschifffahrt bieten kann.

Lass die Ent und auch die Weder -
kennste nicht? Die kennt doch jeder! -
lass sie ziehen, wie die Oder,
bleibe mittig, denn Geloder
an den linken, rechten Rändern
voller hasserfüllten Blendern
kann man nur im Gros begegnen -
außer Gott lässt Hirne regnen...

Liebe Grüße
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 12.05.19:
Hallo Stefan, danke für deinen tiefgründigen Kommentar, mit dem du fast mehr aus dem Text rausholst, als drinsteckt. Gut, du fischt mit einem Grundnetz. Was wahrscheinlich auch schon wieder verboten ist. Bin nicht auf dem Laufenden. Apropos Hirne: irgendwo habe ich gelesen, dass es schon Fische geregnet haben soll. Die haben doch sicher Hirne. Oder? Danke und viele Grüße von Gil.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram