Pangsion

Kurzgedicht zum Thema Alter

von  RainerMScholz

Es ist immer zu wenig,
nie ist es genug,
es ist immer zu tranig,
und immer Betrug.

Die Sonne scheint stets zu hell.
Die Nacht ist zu lau;
immer stört das Gebell
einer dummen Hundesau.

Die Portionen sind zu klein.
Der Wind weht zu stark.
Was des Anderen ist, ist zu arg,
was sein ist, ist nicht mein.

Geht es nach oben, will ich nach unten;
dreht die Fahne,
will ich mehr Sahne
auf diese billigen Kaffeeschrunden.

Die ersten werden die letzten sein.
So lass auch mich in dein Haus herein.
Ich habe schon so viel geleistert,
und auch die Frührente gemeistert.

Gib mir noch mehr, du lieber Staat,
und lass für die Anderen den Unrat,
den wir gemacht in unserer Zeit.
Die kriegen das danne schon gereiht.


© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text


 niemand (11.06.19)
Da ist natürlich ein Stück Wahrheit in diesem [Kurzgedicht]
allerdings weiß ich nicht aus welcher Schicht Du kommst und ob es Dir bewußt ist, dass man diese Thematik bezüglich der Gier nach Mehr nicht über einen Leisten ziehen kann und auch nicht unbedingt am Alter festmachen sollte /muss. Es gibt Pensionäre
denen das Geld aus dem Sack guckt und die nicht wissen wohin damit und es gibt kleine [klitzekleine] Rentner, welche nicht wissen woher damit. Und es gibt ebenso nicht wenige Junge [wie sagt man: Yuppies?] die ihre Schnauze nicht voll kriegen und glauben der Wohlstand sei ihnen von Gott versprochen und stünde ihnen voll zu. Und es gibt nicht wenige Arbeitsfaule, die auch ohne durchs Leben kommen und ständig von "nicht genug" reden und gerne einen Sack Geld vom Amt bekämen, ganz ohne Hinterfragen etc. Aber Du hast auch nicht unrecht mit einer Gruppe saturierter Pensionäre, denen ihre Sattheit und ihr Wohlstand nur so aus dem Gesicht strahlen. Aber wie ich sagte:
Es liegt ein Stück Wahrheit in diesem Gedicht, aber ganz sicher nicht eine absolute, daher mit Vorsicht zu genießen. Man muss allerdings auch erwähnen, dass man in einem Gedicht nicht alle Möglichkeiten durchspielen kann. LG niemand
P.S. Apropos Deine Zeile mit dem "Unrat". Wenn man mit offenen Augen durch diese Welt geht, fallen einem eine Menge junger, verwöhnter Personen auf, denen Unrat herstellen so selbstverständlich ist, wie das tägliche Butterbrot, also auch da bitte um Vorsicht. Es ist nie gut eine Kelle über alle auszugießen.

 RainerMScholz meinte dazu am 11.06.19:
Ich weiß auch nicht aus welcher "Schicht" du kommen magst, aber anscheinend aus einer zukünftig vergangenen.
Grüße,
R.

 Isaban antwortete darauf am 11.06.19:
Tun wir das nicht alle?
LG, I.

 RainerMScholz schrieb daraufhin am 11.06.19:
Kommt darauf an, ob wir in "Schichten" denken.
Grüße,
R.

 Isaban äußerte darauf am 12.06.19:
Nein, wir sind alle zukünftig vergangen, ganz gleich, ob wir in Schichten denken und in welchen Schichten wir uns bewegen oder nicht bewegen. Ober-, Unter-, Mittelschicht - welche vergeht denn und welche bleibt übrig - und falls sie übrig bleibt, gehört sie dann nicht auch keiner der genannten Schichten mehr an, weil sie sich zu etwas "Allgemeingültigem" entwickelt haben?

 RainerMScholz ergänzte dazu am 13.06.19:
Allgemeingültige "Schichten" sind die, welche gezwungen sind, für ihren Lebensunterhalt zu arbeiten?
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