Landschaftsbild
Sonett zum Thema Sprache/ Sprachen
von FrankReich
Kommentare zu diesem Text
Ralf, entschuldige einige naive Fragen: Ich dachte, die einzelnen Sonettformen bauen allgemein auf alternierende Jamben? Deine bauen auf Trochäen. Warum das?
Die Zahl der Hebungen schwankt gewöhnlich zwischen 5 und 6. Bei dir zwischen 5 und 7 (S1V3) . Flüchtigkeitsfehler? Absicht?
Bezieht sich das einleitende "umgeschrieben" bereits auf meine Frage? Ich könnte mir das vorstellen, zumal du unter der Rubrik Sprache/ Sprachen veröffentlichst.
Sorry, ich bin Musiktexter. Da bestimmen nicht Srach-Regeln, sondern Tonfolgen die äußerliche Form der Texte.
Die Zahl der Hebungen schwankt gewöhnlich zwischen 5 und 6. Bei dir zwischen 5 und 7 (S1V3) . Flüchtigkeitsfehler? Absicht?
Bezieht sich das einleitende "umgeschrieben" bereits auf meine Frage? Ich könnte mir das vorstellen, zumal du unter der Rubrik Sprache/ Sprachen veröffentlichst.
Sorry, ich bin Musiktexter. Da bestimmen nicht Srach-Regeln, sondern Tonfolgen die äußerliche Form der Texte.
Hi Artname,
kein Problem. Das Barock war in Sonett und Epigramm vorwiegend durch den Alexandriner bestimmt, so dass schon Hoffmann von Fallersleben es spöttisch und geringschätzig als das alexandrinische Zeitalter bezeichnete. Dennoch wurden Opitz Vorgaben schnell aufgebrochen, s. bspw. das Sonett 'Mitternacht' von Andreas Gryphius.
Den Trochäus habe ich bewusst gewählt, weil er der absteigende alternierende Versfuß ist, im 3. Vers ist mir tatsächlich eine Nachlässigkeit in der Übertragung unterlaufen, ich habe das Sonett anschließend noch einmal überprüft, und hoffe, dass das Metrum soweit bereinigt ist.
Melodisch soll das Sonett deshalb nicht wirken, weil unsere Sprachlandschaft das einfach nicht hergibt, das ist hoffentlich einerseits durch Zäsuren, andererseits durch Enjambements gewährleistet.
Ich wollte dieses Sonett ursprünglich noch madrigal auflockern,
das wäre aber evtl. zuviel des Guten gewesen.
Danke für Deinen Kommentar, ohne den ich mir das Gedicht wahrscheinlich nicht noch einmal näher zur Brust genommen hätte.
kein Problem. Das Barock war in Sonett und Epigramm vorwiegend durch den Alexandriner bestimmt, so dass schon Hoffmann von Fallersleben es spöttisch und geringschätzig als das alexandrinische Zeitalter bezeichnete. Dennoch wurden Opitz Vorgaben schnell aufgebrochen, s. bspw. das Sonett 'Mitternacht' von Andreas Gryphius.
Den Trochäus habe ich bewusst gewählt, weil er der absteigende alternierende Versfuß ist, im 3. Vers ist mir tatsächlich eine Nachlässigkeit in der Übertragung unterlaufen, ich habe das Sonett anschließend noch einmal überprüft, und hoffe, dass das Metrum soweit bereinigt ist.
Melodisch soll das Sonett deshalb nicht wirken, weil unsere Sprachlandschaft das einfach nicht hergibt, das ist hoffentlich einerseits durch Zäsuren, andererseits durch Enjambements gewährleistet.
Ich wollte dieses Sonett ursprünglich noch madrigal auflockern,
das wäre aber evtl. zuviel des Guten gewesen.
Danke für Deinen Kommentar, ohne den ich mir das Gedicht wahrscheinlich nicht noch einmal näher zur Brust genommen hätte.
Antwort geändert am 07.08.2019 um 11:30 Uhr
Kreuzberch† (66)
(07.08.19)
(07.08.19)
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Hallo Stefan,
und danke auch für Deine Empfehlung, der ich folgende hinzufügen möchte:
'Isch hab Geisterblitz - Neue Wortschätze vom Schulhof', Philipp Möller, Bastei Lübbe AG, Köln 2015, ISBN 978-3-404-60782-2.
Ciao, Frank
P.S.: Wahrscheinlich kennst Du den Schriftsteller, falls nicht: Möllers Bücher fußen auf Erfahrungen, die er im Berliner Grundschulmilieu sammelte.
und danke auch für Deine Empfehlung, der ich folgende hinzufügen möchte:
'Isch hab Geisterblitz - Neue Wortschätze vom Schulhof', Philipp Möller, Bastei Lübbe AG, Köln 2015, ISBN 978-3-404-60782-2.
Ciao, Frank
P.S.: Wahrscheinlich kennst Du den Schriftsteller, falls nicht: Möllers Bücher fußen auf Erfahrungen, die er im Berliner Grundschulmilieu sammelte.
Mit dieser detaillierten Antwort lässt sich viel anfangen.
Sehr schön.
Mit "melodisch" meinst du deine Verengung der Klaviatur ALLER Vokale und Umlaute (nebst Alliterationen) auf den Vokal "i"?
Ansonsten: .Irgendwie erinnert mich dieses "unsere Sprachlandschaft" an die Vorurteile vieler Interpreten, authentischen Rock und Rap nicht in der rel. klangarmen deutscher Sprache singen zu können. DIESES Vorurteil hat sich in den letzten Jahren erledigt !! In den deutschen Charts und Studios wird momentan fast nur deutsch gesungen.
Oder verstehe ich dich falsch?
Interessant finde ich, dass du auch Enjambement und Zäsur zum Klang zählst. Das sehe ich auch so! Und ist dir gut gelungen.
ich habe das Sonett anschließend noch einmal überprüft, und hoffe, dass das Metrum soweit bereinigt ist.
Melodisch soll das Sonett deshalb nicht wirken, weil unsere Sprachlandschaft das einfach nicht hergibt,
Ansonsten: .Irgendwie erinnert mich dieses "unsere Sprachlandschaft" an die Vorurteile vieler Interpreten, authentischen Rock und Rap nicht in der rel. klangarmen deutscher Sprache singen zu können. DIESES Vorurteil hat sich in den letzten Jahren erledigt !! In den deutschen Charts und Studios wird momentan fast nur deutsch gesungen.
Oder verstehe ich dich falsch?
Interessant finde ich, dass du auch Enjambement und Zäsur zum Klang zählst. Das sehe ich auch so! Und ist dir gut gelungen.
Antwort geändert am 07.08.2019 um 13:30 Uhr
Meine Kritik richtet sich überhaupt nicht gegen eine evtl. bestehende Klangarmut der deutschen Sprache, sondern gegen die Ellipsisierung, Verballhornung, und Verzerrung derselben, wobei ich nicht einmal etwas gegen Anglizismen oder die Verfremdung habe, solange sie verständlich und nachvollziehbar bleibt, und hier wären wir beim Rap angelangt. Hat das noch etwas mit deutscher Sprache zu tun?
Klar, Pausen und Zeilensprünge zähle ich zum Klang dazu, aber Rap ist im allgemeinen nicht so meins, und wenn ich Lieder oder darüber schreibe, dann ordne ich das auch einem entsprechenden Themenkreis zu. Nichtsdestotrotz spielt die Sprachmelodie für mich eine nicht zu unterschätzende Rolle, denn es wird in unserer Gesellschaft noch lange Gang und Gäbe bleiben, das was auf Kosten des wie zu vernachlässigen.
Klar, Pausen und Zeilensprünge zähle ich zum Klang dazu, aber Rap ist im allgemeinen nicht so meins, und wenn ich Lieder oder darüber schreibe, dann ordne ich das auch einem entsprechenden Themenkreis zu. Nichtsdestotrotz spielt die Sprachmelodie für mich eine nicht zu unterschätzende Rolle, denn es wird in unserer Gesellschaft noch lange Gang und Gäbe bleiben, das was auf Kosten des wie zu vernachlässigen.
und hier wären wir beim Rap angelangt. Hat das noch etwas mit deutscher Sprache zu tun?
Heute beispielsweise habe ich Eko Fresh, Alligatoah und PA Sports mit größtem Vergnügen gehört. Kein Gangsterrap!
Gut, in diesem Faden geht es ums Sonett. Und dabei will ich es belassen.
Cu