Vertreter der Amtskirche

Prosagedicht zum Thema Kirche/ Klerus

von  eiskimo

Er macht für sich das Kreuzzeichen,
aber um die Leute
einen Bogen.
Er trägt sein Bekenntnis
für alle sichtbar nur
auf den Lippen.
Er legt die gefalteten Hände
pietät- und andachtsvoll
in den Schoß.
Er verkündet das Evangelium laut
und vollmundig
in einer toten Sprache.
Er mag das Bild vom Diener
am Volke Gottes,
aber keine Menschen.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 franky (06.11.19)
Das scheint mir ganz und gar nicht aus der Luft gegriffen zu sein.
Das sind genau auch die Punkte in der Katholischen Kirche, die ich auch schon Jahre lang in Frage stelle.
Hast mir aus der Seele gesprochen.

LG Franky

Kommentar geändert am 06.11.2019 um 09:18 Uhr

 eiskimo meinte dazu am 06.11.19:
Das freut mich.
Ich glaube übrigens, dass ein Papst Franziskus ähnlich hadert wie wir.
lG
Eiskimo

 BeBa (06.11.19)
Ja, soll es geben.

So wie jetzt, habe ich gerade gelesen, zwei Nonnen schwanger von einer Missionsreise heimkehrten. Na so was! Die katholische Kirche ist empört!

Sachen gibt es.

 eiskimo antwortete darauf am 06.11.19:
In den Kutten und Gewändern stecken auch nur Menschen, oder wie heißt es da: Sünder.
Schlimm ist es, wenn sie ihre Schwächen und Fehltritte nicht zugeben (oder amtlicherseits geschützt werden)
vG
Eiskimo
Cora (29) schrieb daraufhin am 06.11.19:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 BeBa äußerte darauf am 06.11.19:
Ich habe nicht von Fehltritt gesprochen. Für mich ist die Schwangerschaft einer Frau auch kein "Fehltritt", sondern ein völlig natürlicher Vorgang. Unnatürlich wiederum finde ich z.B. das Zölibat.
Cora (29) ergänzte dazu am 06.11.19:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 BeBa meinte dazu am 06.11.19:
Ich habe auch nicht von Vergewaltigung gesprochen. Schon klar, was davon zu halten ist. Darüber gibt es zwischen uns gewiss keine zwei Meinungen.
Aber Gelübde, Fehltritt usw... , das kommt bei mir so falsch, so widernatürlich an, dass diese Nachricht prima zu diesem Text über die Scheinheiligkeit der Kirche passt. "Schwangere Nonnen", das hat schon was. Da sehe ich sofort die keifenden alten Herrn in Rom vor mir ....

 Momo (06.11.19)
Die Heuchelei ist es, die einem ins Auge fällt, sofern man sehen kann. Die Kirche hat versäumt, ihre alte Sprache mit neuem Leben zu füllen. Jetzt sind es nur noch leere Worthülsen, mit denen niemand mehr etwas anfangen kann (außer sie in einem Singsang nachbeten). Und ihre Feiertage werden genutzt, um Rasen zu mähen oder einem Kurztrip, um auszuspannen. Den eigentlichen Inhalt haben die meisten Menschen schon längst vergessen.

Die Selbstbeweihräucherung gut in Szene gesetzt.

LG Momo

 eiskimo meinte dazu am 06.11.19:
Danke für Deine engagierten Worte. Heuchelei, das trifft es. Und bei Heuchelei sind wir auch, denke ich, sehr wachsam. Vor allem, wenn der Anspruch so hoch ist.
Die Inhalte, die eigentliche Botschaft, sind mir trotzdem wichtig!
lG
Eiskimo
Cora (29) meinte dazu am 06.11.19:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 LottaManguetti meinte dazu am 06.11.19:
@Cora: Die gibt es sicherlich und eventuell sogar mehr als negative. Aber von denen lässt sich nicht spektakulär genug berichten. ;)

 Momo meinte dazu am 06.11.19:
@Cora
Natürlich gibt es die. Aber man muss auch sehen, dass die Institution Kirche auf Machtstrukturen aufgebaut ist, die patriarchalisch und autoritär sind und die einigen Vertretern doch sehr entgegen kommen. Ohne die wäre der Missbrauch und die Misshandlungen (auch von Frauen) und die Vertuschung in der Form ja gar nicht möglich gewesen. „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ wurde auf perfide Weise pervertiert.
Das kommt eben dabei heraus, wenn der Mensch seine Menschlichkeit verleugnet.
Cora (29) meinte dazu am 06.11.19:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 LottaManguetti (06.11.19)
Das ist sicherlich das eindrücklichste Bild von denen, die in ihrer Scheinheiligkeit gefangen sind.
Ich schrieb es ja bereits auf Coras Kommentar: Es gibt auch die andere Seite der Medaille. Aber gut, von denen berichtet man nicht gern.

;)

Mit dieser Einschränkung lese ich deinen Text dennoch recht gern.

Lotta
Agneta (62)
(06.11.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg (06.11.19)
Wahrscheinlich haben nur wenige, die die Amtskirche verlassen haben, mit der Religion, die sie vertritt, gebrochen.
Servus
Ekki
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram