Die Heimkehrende

Tagebuch zum Thema Seelengefährte

von  Alex

Dieser Text ist Teil der Serie  Fünf Jahre
Die Tage, die ich ohne dich verbracht habe,  liegen versteckt hinter einem Schleier der Bedeutungslosigkeit. Was am Ende wirklich zählt, ist nur das: Es ist früh morgens, fast noch Nacht, ich bin völlig fertig und doch mit diesem kleinen,  seltsamen und gerade seiner Seltsamkeit wegen so wertvollen Frieden erfüllt, angefüllt bis zum Rand, bis fast zum Zerbersten, welcher mich jedes Mal überfällt, wenn ich dich ansehe. Du schläfst. Wenn du schläfst, siehst du immer aus, als hätte dich diese schlechte, gefährliche Welt nie berührt, nie Spuren auf und in dir hinterlassen. Friedlich siehst du aus und erfüllst mich mit deinem kleinen Frieden. So müde bin ich, so friedlich und müde.

Ich möchte dich nicht wecken, diesen kleinen, glücklichen Moment nicht zerstören. Schlafe ruhig weiter, auch wenn du mir so keinen Platz auf dem schäbigen,  durchgelegenen Sofa lässt,  das uns an diesem Ort als Schlafstätte dient. Kurz überlege ich, mich auf dem Boden zu betten,  doch leg mich lieber einfach auf dich. Kein Protest deinerseits ob dieses ungewohnten Gewichts auf deiner Brust,  stattdessen ein kleines Wunder:

Beruhigt durch den Takt deines Herzens schlafe ich ein, ich,  die ich körperliche Nähe doch nie ertragen konnte. Jetzt erkenn ich erst, Liebe, das sind nicht nur zwei Herzen,  die im selben Takt schlagen, es ist die Melodie deines Atems in meiner Brust, und dieser seltsame, kleine, unzerstörbare Frieden. den du in mir verursachst.

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