Klaustrophobie

Lyrischer Prosatext zum Thema Krisen

von  FrankReich

Die Beleuchtung flackert
am Notausgang,
das Wort darauf lautet:

BESETZT

Ein Räuspern wirkt
aus gedrückter Stimmung
auf das Knäuel der Wartenden ein.

Panik war damals vielleicht noch ein Fremdwort, am heutigen Tag ist sie längst etabliert. Nun tropft der Schweiß selbst von den Wänden, er sickert ein ins Fundament, der Puls der Zeit erhitzt das Gemüt und so mancher vergisst gar den Tod dabei.

Letztendlich jedoch erschöpft sich das Pensum,
der Zeiger verharrt auf der Null.

Gut, dass gerade niemand den Blick auf die Decke lenkt,
denn dort hat jemand ziemlich fahrig

Noch 90 Tage

eingeritzt.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Stelzie (55)
(10.04.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 FrankReich meinte dazu am 10.04.20:
Du sollst doch nicht zur Decke schauen.

Ciao, Frank

P.S.: Danke auch für Deine Empfehlung.

 AchterZwerg (10.04.20)
Im Fahrstuhl bangt der Klaustrophobe
und hofft, dass sich was tut;
er wartet dort, zwecks Ernstfallprobe,
auf Sauerstoff und Mut.

 FrankReich antwortete darauf am 10.04.20:
Danke besonders für Deine moralische Unterstützung, mein liebes 8lfchen, doch wehe, wenn sie losgelassen, da könnte ein Syndrom das andere ablösen und wer muss sich dann die Sauerei wegwischen, wenn wer vor lauter Angst zum Platz kommt? Genau das habe ich befürchtet.

Ciao, Frank
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram