Keinsam auf keinen Fall

Gedanke zum Thema Einsamkeit

von  LotharAtzert

Was ist denn ein intelligenter Mensch? Alles mögliche unterscheiden können und es anwenden, was zu gesellschaftlichem Ansehen verhilft? Mir wäre das zu wenig und da beginnt die Einsamkeit - als Ablöse von der Herde: Sie ist eine bittere, aber die einzig wirksame Medizin gegen Vereinnahmung.

In Frankfurt gab es mal den "Ball der einsamen Herzen" - allein so eine Vorstellung, also da wäre ich niemals hingegangen. "San's auch einsam?" "Ja, es ist furchtbar, seit die Kinder aus dem Haus sind ... wie ist das bei Ihnen, Herr Rotmund? Ach so, Sie sind nur journalistisch interessiert ..."

Einsamkeit ist eine Krankheit. Sie zu ertragen, verwandelt den Ertragenden und aus einsam wird allein. Je nach Verdünnung kann es etwas dauern, bis der Same keimt. Aber dann ... Vielleicht ein bißchen so wie im Märchen vom Froschkönig: das Neue kommt immer ganz plötzlich.


Anmerkung von LotharAtzert:

 Lucid dreaming

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (09.08.20)
Einsamkeit ist eine Krankheit- da bildet sich jemand ein, das Alleinsein nicht ertragen zu können - und schon leidet er /sie. Als ob gemeinsam nicht auch seine Schwierigkeiten hätte.

 LotharAtzert meinte dazu am 09.08.20:
In Tibet ist seltsamerweise niemand einsam, obwohl man tagelang unterwegs ist, bis man auf jemand trifft, während in den modernen Großstädten mehr als jeder zweite einsam ist.
Danke Gina

 FRP (09.08.20)
Einsamkeit ist keine Krankheit. Es ist ein Senkblei in die Abgründe deiner Seele, um ihre Tiefe zu messen. Und sie ist der Adel des Schicksals, großer Meister. Die Einsamkeit weiß schon, bei wem sie ein behagliches Obdach findet. Krank macht es eher, mit Unliebem vereint zu sein. Lieb und Unlieb sind nur Plus- und Minuspol derselben Energie.

 LotharAtzert antwortete darauf am 09.08.20:
Schwulst. Aber bitte, wenn dir das so gefällt. ...

 AZU20 (10.08.20)
Einsamkeit tut eben weh. LG

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 10.08.20:
Ja, sehr! Aber sie formt auch den Charakter, wie nichts sonst. Deshalb vertraue ich den Einsamen eher, als den Exaltierten.

Danke Armin und LG
L.
Stelzie (55)
(05.10.20)
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 LotharAtzert äußerte darauf am 06.10.20:
Die deutsche Sprache, eine Steinbocksprache, erlaubt viele Differenzierungen. (zb. auch: Angst=durch Vorstellung Gefäße verengend, aber Furcht hat man vor realer Gefahr).
Du hast völlig recht mit dem was du sagst, liebe Kerstin.
Allein ist das Eine in allem, aber ein vereinzelter Same ist stets gefährdet.
Danke
Liebe Grüße aus der Einsiedelei
Lothar
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