Ein Dreimalhoch
Sonett zum Thema Leid
von Quoth
Dieser Text gehört zu folgenden Textserien: That Time of Year ... Sonette, Sonette (Sonnets)
Anmerkung von Quoth:
Im Andenken an einen großen Dichter des Barock
Kommentare zu diesem Text
Was sind wir Menschen doch? Ein Peinhaus grimmer Schmerzen.
War es nicht ein Wohnhaus, Willibald? Mein Lieblingssonett von Gryphius sind "Die Thränen des Vaterlands", ebenfalls in erhaben über alle Not hinwegschreitenden Alexandrinern. Ich habe fünf Empfehlungen für den Text bekommen, bedanke mich herzlich bei allen Empfehlern und bei Noch, die mich gewählt hat. Gruß Quoth
Lieber Quoth, es sollte eine Variation werden: Wohnhaus, Beinhaus, Peinhaus. Und damit auch auf die selbstgemachte Pein eingehen, die dein famoses Sonett thematisiert.
Beste Grüße
ww
Beste Grüße
ww
Antwort geändert am 26.09.2020 um 12:45 Uhr
Die Frage ist, Warum handelt die Menschheit als Kollektiv so selbstmörderisch?
Sicherlich auch deshalb, Regina, weil sie als Kollektiv gar nicht handeln kann, sondern weil ihr Tun immer von Partialinteressen diktiert wird. Die UN sind doch nur ein Schatten ihrer selbst oder sogar eine Ruine. Zu wirklich gemeinschaftlichem Handeln werden wir uns, wenn überhaupt je, wahrscheinlich erst aufraffen, wenn es zu spät ist. FfF macht Hoffnung. Das wäre meine Antwort auf Deine Frage.
Mit Dank für die Empfehlung! Quoth
Mit Dank für die Empfehlung! Quoth
Antwort geändert am 26.09.2020 um 11:42 Uhr
"zerstört die Lungen, Milz sowie auch Herz und Hirn", sonst wirst Du in diesem Vers der Zäsur des barocken Alexandriners lt. Opitz nicht gerecht.
Apropos Andenken und Alexandriner, Gryphius beste Zeit war mit "Threnen des Vatterlandes", einem Gedicht aus dem Lissaer Zyklus allerdings noch längst nicht angebrochen, ich bevorzuge sein Sonett "Mitternacht". Sowohl dies als auch z. B. "Die Hölle" verdeutlichen, dass Opitzens Einfluss auf ihn völlig überbewertet wird, schon der Lissaer Zyklus orientierte sich an den Vorgaben des Johannes Plavius und Gryphius später intensivierte Bekanntschaft zu Hoffmannswaldau wird ihr übriges zu seiner Entwicklung beigetragen haben. Hoffmannswaldau hatte Gryphius ohnehin voraus, die beiden Frühbarocker Opitz und Plavius persönlich kennengelernt zu haben.
Ciao
Apropos Andenken und Alexandriner, Gryphius beste Zeit war mit "Threnen des Vatterlandes", einem Gedicht aus dem Lissaer Zyklus allerdings noch längst nicht angebrochen, ich bevorzuge sein Sonett "Mitternacht". Sowohl dies als auch z. B. "Die Hölle" verdeutlichen, dass Opitzens Einfluss auf ihn völlig überbewertet wird, schon der Lissaer Zyklus orientierte sich an den Vorgaben des Johannes Plavius und Gryphius später intensivierte Bekanntschaft zu Hoffmannswaldau wird ihr übriges zu seiner Entwicklung beigetragen haben. Hoffmannswaldau hatte Gryphius ohnehin voraus, die beiden Frühbarocker Opitz und Plavius persönlich kennengelernt zu haben.
Ciao
Hallo Ralf, Du hast völlig Recht, da stolpert der Vers. Aber warum gefällt er mir trotzdem? Weil von Zerstörung die Rede ist, und da darf er stolpern, das erzwingt Aufmerksamkeit. Finde ich. Und zu perfekte Formerfüllung kann leicht langweilig werden. Ich liebe den Alexandriner, seit ich ihn auf französischen Bühnen gehört habe. Über die Einflüsse auf Gryphius kennst Du Dich besser aus als ich! Herzlich Quoth
Dieter Wal (58)
(26.09.20)
(26.09.20)
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Hallo Dieter, Du verwöhnst mich mit Empfehlungen! Vielen Dank dafür. Eine positive Sicht auf das Virus? Nein, aber vielen Katastrophen kann man Gutes abgewinnen, und sei es auch nur, dass sie noch größeren Katastrophen vorbeugen. Gruß Quoth