Die preußische Kultur geht stiften

Gedicht zum Thema Melancholie

von  GastIltis

Der Frühling gibt die Freifahrtscheine
heraus für Felder, Wald und Flur.
Von Menschen, Vögeln und den Schweinen
wird sie verschandelt, die Natur.

Sie schmeißen Gummis, Pissoire,
samt Inhalt in den nächsten Teich
und hängerweise Friedensware.
Vom Frieden gegen Österreich.

Da gings in Königgrätz zur Sache.
Und kein Mensch kannte Styropor.
Die Preußen waren echt vom Fache.
Heut kommen sie schon nicht mehr vor.

Um Ordnung kümmern sich die Ämter.
Steht einer rum, dann ziehn sie blank.
Da ist der Staat ein ungehemmter.
Ansonsten ist er alt und krank.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (04.04.21)
Hallo Gil, wenn man der Geschichtsschreibung glauben darf, gab es in der preußischen Kultur vergleichsweise wenig Korruption. Das ist vielleicht der wichtigste Grund, weshalb sich heute viele nach Preußen sehnen.
Liebe Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 04.04.21:
Danke Ekki,

nun ging es mir im Text eigentlich weniger um die mögliche „Verherrlichung“ der preußischen Kultur, der profane Rest als Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird ja ohnehin in Frage gestellt, als mehr um den Vergleich der Auswüchse des Umganges mit der Natur, der z.T. wirklich zu wünschen übrig lässt.
Was deinen Einwand zur Korruption in Preußen betrifft, da will ich nur auf den Liebenberger Kreis verweisen. Im Schloss Liebenberg waren wir vor ein paar Jahren zu einem Weihnachtsmarkt mit einer Aufführung auf dem Schlosshof, die die historischen Ereignisse der Vergangenheit leider voll ausgespart hatte. Nein, eine Sehnsucht nach Preußen, davon kann keine Rede sein. Wenn ich lese, dass das Berliner Stadtschloss mit dem Humboldt-Forum nun nicht mit dem Beutegut aus der deutschen Kolonialzeit gefüllt wird, weil die berechtigten Rückgabeansprüche lauter und lauter werden, dann erfüllt mich dies schon mit einer gewissen Genugtuung. Hält man dagegen, dass es in Deutschland z.B. immer noch eine Ludendorff-Gedenkstätte in Tutzing gibt, dann neigt man schon dazu, dass man insgesamt aus den Ereignissen der Vergangenheit überhaupt keine Lehren gezogen hat. Da ist die Natur das kleinste aller Übel.

Ostern ist schon ein schönes Fest, Ekki,
Einen trauten Ostersonntag wünscht dir (und den Deinen) Gil.

 plotzn (05.04.21)
Lieber Gil,

trotz Bauhöfen, bei denen man Müll meist kostenlos, oder gegen eine kleine Gebühr abgeben kann, schmeißen einige Leute Kofferraumladungen ihress Abfalls lieber an irgendeinen unbewachten Straßenrand.
Leider kaum zu unterbinden, sofern man nicht sämtliche Wege mit Kameras überwachen will.
Als Strafe sollte man den wenigen, die dabei beobachtet und erwischt werden, das aufsammeln der zehnfachen Müllmenge aufbrummen.

Liebe Grüße und noch einen schönen Ostermontag!
Stefan

 GastIltis antwortete darauf am 05.04.21:
Lieber Stefan,

dass du als eigentlich heiter gestimmter Mensch auf einen ernst gemeinten Text reagiert hast. Das ehrt dich. Leider muss ich täglich beobachten, wie lax die Müllentsorgung insgesamt gehandhabt wird, weil ich direkt unter unserem Fenster einen zehn mal sechs (Meter mal Meter) großen Sperrmüllplatz, und die Trennung Sperr-/Plast-/Papiermüll direkt im Blick habe. Dass unser Hausmeister eine faule Sau ist, hatte ich schon in einem Beitrag gebrandmarkt. Er wird, wenn ich seine Arbeit beurteile, eigentlich für das tägliche Rauchen auf dem Hof bezahlt. Zum Glück haben wir hier keinen Wald. Und Kameras nur in den Fluren.

Danke für die Ostermontagsgrüße, die ich hiermit gern erwidere. Gil. (H.)
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