Triangeluder

Gedicht zum Thema Krankheit/ Heilung

von  RainerMScholz

Zaudern und Zagen,
Türangeln singen
beim vergeblichen Schwingen;
sie sind zu,
die Wege, geschlossen,
ene mene mu,
drin bleibst du.
Für immer und für alle Zeit,
denn du bist krank,
und das in alle Ewigkeit;
in diesem Körper gefangen,
versifft und ekelhaft,
um dich lauern Schlangen,
Lüsternheit hat in dir Kraft.
Das Gefängnis leuchtet hell;
komm´, Liebchen, schnell
versteck´ ich meinen Wurm
in deinem Rapunzelturm;
lass das Güldene herunter,
ich bin ein Sünder
und warte
auf deine zarte
Haut,
die mir weiß und schwarz und gelb und rot
von oben entgegenschaut.

Mich vor der Gottheit der
sibyllinischen Wahrheiten verbeugend,
bleibe ich in meiner Krankheit,
und dem Wahne säugend
an der Zitze
zwischen den Türen,
den Lügen
aller Huren Glauben schenkend,
ich bei mir selbst,
und spiele das Theater
der Schmieren und Öle und Fette,
bis die Dunkelheit
zwischen den Beinen mich rette.


© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (22.05.21)
Syphilitisches Wünschen - und das nicht schlecht verpackt.
Gäbe es nicht diese schwerfälligen Partizipialkonstruktionen, die fast jedes Gedicht in den Abgrund führen. Bei dir ist es die letzte Versgruppe, die dafür sorgt.

Warum nicht in dieser Art`?

"Beten und Beugen
vor deiner Wahrheit, Sibylle,
ich bleibe
in meiner Krankheit
säuge den Wahn
an der Zitzen der Huren
.."

Kommentar geändert am 22.05.2021 um 06:56 Uhr

 RainerMScholz meinte dazu am 26.05.21:
...sibyllinisch, nicht syphilitisch...

Aber der Titel ist geil, oder?!
Grüße,
R.

Antwort geändert am 26.05.2021 um 20:39 Uhr

 AchterZwerg antwortete darauf am 27.05.21:
Ja,
und wie! :)
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