Bunker unter der Stadt

Skizze zum Thema Alltag

von  DanceWith1Life

Vor dem Nachbarhaus, einem ehemaligen Bäcker (Berufsbezeichnung), hauptsächlich Zulieferer für mehrere Bäckereien (unter diesem Namen geführte kleine Läden) ohne eigene Bäckerei und solchen in Super-Groß- und anderen Märkten, also Theken für Backwaren, saß auf den Stufen zum ehemaligen kleinen Laden im Vorderhaus, eine Kapuze und rauchte eine Zigarette.
Ich überlasse es der Fantasie der Leser, sich diese als Yedi, Mönch oder in der Mode für Jugendliche des frühen 21.ten Jahrunderts gekleideten Ebensolchen vorzustellen.
Der Laden, inzwischen Büro des Hausbesitzers, eigentlich Sohn des Hausbesitzers, also auch Sohn des Bäckers, also auch Büro des Bäckers, mit der für Läden typischen Fensterfront, soll heissen alles Glas, alles Werbefläche, alles offen fürs Geschäft, das Haus leer, weil .... ja das weiß niemand so genau warum, hier in einem der begehrtesten Wohnviertel der Stadt.
Immer wieder fragen Spaziergänger nach der Adresse des Hausbesitzers, aus Interesse an Haus oder Wohnung.
Die Einfahrt zur früheren "großen Backstube" in einem Anbau an das Wohnhaus, man sah ab 6 Uhr morgens die verschiedenen Lieferwagen dort beladen, leise, in der üblichen gespenstischen Geschwindigkeit früher Morgenstunden, nein. keine Drogen, Brot und Brezen und andere Backwaren, vor allem die Brezen waren sehr begehrt, in der ganzen Stadt.
In dieser Einfahrt steht ein mit einer Tarnplane, wie für Militärfahrzeuge standard, zugedeckter Anhänger, ebenfalls zu einem Militärfahrzeug passend und erinnert mich an den Luftschutzbunker, der unter dem Park, eine ziemlich große Fläche desselben unterkellert, mit mehreren abgedeckten Luftschächten, die den Wiesen des Parks eine besondere Note verleihen.
Alles, der Bäcker, der Luftschutzbunker, die Metallabdeckungen der Luftschächte, der Militäranhänger in der Einfahrt zur früheren "großen Backstube", das Grafitti im Eingangsbereich des Bunkers, der von einem japanischen Industriellen gestiftete  "Rudolf Diesel Gedächtnishain" erzählen die Geschichte menschlicher Errungenschaften, der Verbundenheit zum technologischen Fortschritt. Derselbe Dieselmotor, der jetzt so langsam als umweltschädigend aus der Mode kommt, wurde gefeiert, als ein Schritt nach vorn, ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung.
In vielen Geschichten des 21.ten Jahrhunderts, sofern sie bereits erzählt wurden, gibt es diesen Kampf zwischen "gut und böse", meist auf sehr fantasievolle weise ausgeschmückt, mit schillernden Figuren von Ork und Schattenprinz zum schier unzerstörbaren Aluminuumroboter, den es von Elf und Lichtwesen bis fliegenden Superhelden zu besiegen gilt.
Oh, der Engel schallende Symphonie des grauen Alltags, im 0815 Cape unzähliger medizinischer Assitenten, wie konnte man das vergessen.
Erst Covid machte sie zu Helden.
Covid aus der Unterwelt, der mehrere Barrieren durchbricht und dann wieder hier im Menschenreich mit genetischen Informationen besiegt wird.
Und die Schattenwesen?
Gespentische Befürchtungen und Ängste einer nie für möglich gehaltenen Zukunft.
Hallenden Schrittes durch leere Luftschutzbunker, mit abgestellten, vergessenen Fahrzeugen vergessener Kriege, nein, nicht in den Steinwüsten Afganistans, hier, gleich nebenan, beim Bäcker.

Ave Krankenversicherung, die Geimpften grüssen dich.


 der Park

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (04.11.21)
Also ich bin durchaus ein Freund von verkürzter Sprache, aber das ist too much: "Saß auf den Stufen zum ehemaligen kleinen Laden im Vorderhaus, eine Kapuze und rauchte eine Zigarette."
Der Erzähler rauchte eine Zigarette und daneben saß eine Kapuze? Das Vorderhaus heisst Kapuze? Kapuze ist der Kumpel vom Erzähler?

 DanceWith1Life meinte dazu am 04.11.21:
Ich überlasse es der Fantasie der Leser, sich diese als Yedi, Mönch oder in der Mode für Jugendliche des frühen 21.ten Jahrunderts gekleideten Ebensolchen vorzustellen.

ausserdem wäre es zu wenig und nicht "too much".

Antwort geändert am 04.11.2021 um 14:30 Uhr

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 04.11.21:
Nee, sorry. es ist einfach unverständlich, ein Stolperstein, da hilft die vielgepriesene Phantasie nicht.... Es ist wie "Nach München ist es weiter als mit dem Motorrad".

 DanceWith1Life schrieb daraufhin am 04.11.21:
es ist nicht in München, es ist vor dem Nachbarhaus auf der Treppe und von Motorad steht da gar nichts.
ausserdem wird die "Phantasie"hier nicht gepriesen sondern aufgefordert sich vorzustellen, vom Leser, was du ja hiermit bereits getan hast.
danke, nett dich kennenzulernen.
ich werde darüber nachdenken, ob es so ist wie du behauptest, oder ob es sich um das übliche Täuschungsmanöver abgestellter Militärfahrzeuge handelt.

Antwort geändert am 04.11.2021 um 14:44 Uhr

 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 04.11.21:
Sehr witzig. Ich führe natürlich dieses prominente Beispiel an, um etwas zu verdeutlichen.

 DanceWith1Life ergänzte dazu am 04.11.21:
das "prominente Beispiel" ist mir leider unbekannt. vielleicht funktioniert deswegen deine Aussage nicht, wenn es dich amüsiert, freut mich das ausserordentlich, wenn wir schon von "vielgepriesener Phantasie" reden.
wenn du etwas verdeutlichen wolltest, das nichts mit Motorädern zu tun hat, musst du das sagen, sonst kann ein Leser dem deine Gedankengänge fremd sind, nichts damit anfangen.

Antwort geändert am 04.11.2021 um 14:59 Uhr

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 04.11.21:
Wir verzetteln uns. Du willst diese krude Konstruktion stehen lassen, nun gut, deine Entscheidung.

 DanceWith1Life meinte dazu am 04.11.21:
du willst mir etwas unterstellen, das ist nicht sehr "phantasievoll" das ist öde, da ich bereits erwähnte darüber nachzudenken, liest du nicht mal anständig, sondern vefolgst ein vorgefasstes ziel, das ist sehr merkwürdig, magst du dich dazu äussern?
Du wirst jetzt sicher behaupten, das wäre ein Fehler.
Wahrscheinlich zuerst deiner, das überlesen, anders aufgefasst, nicht ernst genommen ect zu haben.
Diese Einschätzung wird deine Erklärung bestimmen, falls du eine abgeben wirst.
Der Sprachgebrauch spricht hier von "vorbelastet" oder "voreingenommen" oder "verfärbt", um nur einige zu nennen.
Du sprichst dann von "Ausnahmen", das bedeutet, die von dir angewandte Unterstellung gilt nicht einer Person, sondern Vielen, das würde ich an deiner Stelle korrigieren

Antwort geändert am 04.11.2021 um 18:07 Uhr

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 04.11.21:
Sorry, dann habe ich's falsch verstanden.

Nun, meistens ist es hier leider so, dass "darüber nachdenken" = Fehler stehen lassen bedeutet. Aber okay, es gibt auch Ausnahmen.

 DanceWith1Life meinte dazu am 04.11.21:
quod erat demonstrandum
da ich kein latein hatte und auch kein italienisch kann, entgehen mir wahrscheinlich die nuancen dieser aussage.

und eigentlich hätte ich es offener formulieren sollen, denn jemand auf etwas festzunageln, wenn man der öde entkommen will, ist kontraproduktiv.
soll heissen.
das spielerische eines spiels sind nicht die regeln, auch wenn es ohne regeln gar kein spiel gäbe.

Antwort geändert am 04.11.2021 um 22:52 Uhr

 AchterZwerg (04.11.21)
Mit Verlaub, Dieter, mir gefällt gerade die Kapuzenszene besonders gut. Gleichsam lyrisch verdichtet.
Das Gesicht eines Kapuzenträgers ist in der Regel kaum zu erkennen, seine brennende Zigarette schon. ---

"Covid aus der Unterwelt" wäre übrigens ein passender Buchtitel der science fiction des 21.

Liebe Grüße
der8.

 DanceWith1Life meinte dazu am 05.11.21:
lach, wir sollten das als projekt hier mal ausprobieren.
erlaubt ist jeder text, der mehr perspektive als der virus hat, gggg

wobei das eine sehr waghalsige formulierung ist, denn was weiß ein mensch denn von der perspektive eines virus.
selbst das mikroskop sieht nur seine erscheinung.

Antwort geändert am 05.11.2021 um 00:07 Uhr
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