Die Türmerin

Text

von  blauefrau

In Schrägen auf die Stadt schauen, auf Straßen, Wege, Häuser, Flächen, Plätze. Über  Felder mit Rabenaugen fliegen, bewachen, ordnen, alarmieren. Augennetze durch die Luft schleudern, über Dächer werfen, zusammenzurren, auseinandergleiten lassen, die Netze einziehen. Die Hände lockern, das Horn streicheln, den Mund über die Öffnung stülpen, Töne ausstoßen, die Stunde aus der Zeit nehmen und herauswerfen, die Lippen zurückziehen und die Töne mit dem Horn anlehnen. Die Augen aus den Fenstern stülpen und wie durch Lupen das Geschehen sezieren, die Fenster mit den Augen schließen, zwischen den Zeigern der Uhr verweilen.



Für Martje Saljé, Türmerin von Münster


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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (21.12.21, 12:00)
Gut beobachtet. LG

 AchterZwerg (22.12.21, 06:32)
Wunderbare lyrische Prosa! Oder besser: ein Gedicht.

Entzückte Grüße
der8.

 blauefrau meinte dazu am 31.12.21 um 16:51:
Ich habe meine Zeilen an die Türmerin weitergeleitet. Sie war berührt.
LG blauefrau

Antwort geändert am 31.12.2021 um 16:51 Uhr
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