Ich frage mich Anfang November, wer ich im November bin, in diesem November.
Ich kann so schnell keine Antwort finden. Auf die Schnelle nicht, wo ich doch sonst so schnell etwas finde, etwas was nicht stimmt. Finde den Fehler, ist ein Leitthema.
Mir schräg gegenüber hängt ein Bild, eine Art rotes Skateboard mit acht beigen Streifen. Der neunte ist schwarz. Daneben zwei Abbildungen mit zuckenden Sinus-Kurven, die eine Herztätigkeit messen könnten. Ich bin zwar keine Ärztin, aber empfinde es plötzlich als dringlich zu wissen, ob mein Herz noch ganz richtig tickt, jetzt, im Herbst, im November. Draußen suche ich nach Zeichen meines Gesundheitszustandes. Auf Wegen entlang des Sees, die mit einer Riesenpattextube abgespritzt scheinen und so buckelig sind, dass sie mich stolpern lassen, überprüfe ich meinen Blutdruck. Meine Augen stolpern über zwei Hunde, die sich wie bewegte Scherenschnitte zeigen. Meine Blicke stolpern über Bäume, die einen Teil ihrer Blätter abwerfen, doch einige nicht loslassen können. Grün hängen sie an den jetzt schwarzen, abrasierten Zweigen. Ich stelle hier eine Unordnung fest, die mich stört. Bin ich autistisch?
Entlang eines Zauns erkenne ich die Dreschflegel einer Mühle, die mich aufgreifen und zu drehen scheinen. Innerlich ganz zerfetzt finde ich mich wenige Minuten später vor. Mir ist schwindelig. Ich höre den Schrei eines Pfaus, der vor dem Café auf- und abläuft, und er durchfährt mich, zuckendes Lumpenbündel, das ich bin, wie ein Blitz. Meine Augen ruhen sich bald auf einer grünen Rasenfläche aus, bleiben schließlich an vier, fünf Maulwurfshügeln hängen, die Geschäftigkeit unter meinen Wegen signalisieren, davon zeugen, wie sich Wesen einen Weg bahnen und selbstbewusst anderen Hindernisse in den Weg legen. Ich stolpere weiter, stolpere über die Pattexlinie, über mich, wie ich mir schon häufiger Stolperfalle war, dann stelle ich mich gerade auf, schaue auf einen gelbblättrigen Baum, der sich im Wasser spiegelt und denke, dass ich davon kommen könnte.
