Nur die Hässlichen überleben

Krank an Warzen, Flechten, alt an Falten, fleckig, morbide, mit Tränensäcken bis zum Kinn, ohne Zähne, leprös und verkrebst, mit riesigen Ausstülpungen an Nase und Ohren, hohlwangig oder unnatürlich fleischig, verdreckt mit dem eigenen Kot, dem eigenen Rotz, geiferndem Speichel, dem Weißgelblichen in den krätzigen Mundwinkeln, mit überhaarigen eingeschrumpften Genitalien, die stinken und ätzen Glibber und Eiter, eingewachsenen Fußnägeln, zentimeterdickem Pilz, gelber Hornhaut, verkrümmten Gliedmaßen, Wasser in den Beinen und im Schädel.

Wir sind alle gestresste rasierte Schimpansen im fleischzerfetzenden ewigen Kriegszustande. Viele von uns sind einfach nur fett und müde und des Lebens überdrüssig; andere sterben aufgrund einer offensichtlichen geographischen Inkommensurabilität; wieder andere fliegen ins Weltall, keiner weiß weshalb; diese essen sich gegenseitig, jene verkonsumieren eingepferchte gefolterte Tiere, die fast so aussehen, wie sie selbst; dann gibt es nachgebildete Affen, die schweben über imaginären Wolken und halten sich selbst für einzigartig; Affenähnliche beten sie an, was auch immer der Modus mortaliti da sei, wenn sie sich nicht gerade die Zecken gegenseitig ablutschen oder die Schwänze, und malen sich ein Kreuz auf die Stirn oder ein Z oder beschmieren sich mit Kot; überhaupt ist das gegenseitige Bewerfen mit Exkrementen zur Revierbehauptung ein gängiges Mittel und sehr verbreitet, scheißenocheins. Alles schauderhaft. Insgesamt eine überhebliche, selbstbezogene, gescheiterte Spezies. Außer ich.

© Rainer M. Scholz