Wahre Freunde sind selten

Aphorismus zum Thema Freundschaft

von  EkkehartMittelberg

1. Ein Freund ist zu gerechter Kritik fähig.


2. Wahre Freunde wünschen dir so viel Gutes wie du dir selbst und sie sich selbst.


3. Ein Freund kann auch Kumpel und Kamerad sein, aber nicht jeder Kumpel und Kamerad ein Freund.


4. In einer Freundschaft stimmen die Meinungen nicht immer überein, aber die Werte, auf die sie sich gründen.


5. Vermeintliche Freundschaften scheitern an der Politik.




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Kommentare zu diesem Text


 Teolein (02.07.22, 11:14)
Moin Ekki,
zu Nr.1....an der Fähigkeit, mit Kritik umzugehen, scheitert so manche Freundschaft. In unserer oberflächlichen und schnelllebigen Zeit hat Freundschaft auch vielleicht nicht mehr die Wertigkeit, die sie mal hatte.
Ansonsten mal wieder treffend ins Bild gesetzt.
Lieben Gruß 
Teo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.07.22 um 11:19:
Merci, Teo, dein Hinweis stimmt. Die meisten sehen heute in einem Freund einen Menschen, der einem von Nutzen sein kann und der austauschbar ist, wenn er diese Funktion nicht mehr erfüllt.

LG
Ekki

 plotzn (02.07.22, 11:32)
Servus Ekki,

4 gefällt mir besonders gut, weil er den Kern einer wahren Freundschaft herausschält. Wenn man weiß, dass man sich aufeinander verlassen kann, entsteht Vertrauen als Basis jeder Freundschaft.

Liebe Grüße,
Stefan

 Tula antwortete darauf am 02.07.22 um 11:59:
Hi Ekki
Beim zweiten würde ich sogar hinzufügen "wie sich selbst".

Selten sind sie, auch weil der Mensch sich im Leben stetig weiterentwickelt, zum Besseren oder auch nicht, und sich damit einst feste freundschaftliche Verbindungen der Jugend nach und nach lockern. Nicht nur Eheleute leben sich auseinander. Und wenn man erstmal Familie hat, bleibt für neue "wahre" Freundschaften kaum Zeit. Es bleibt bei Geselligkeiten.

LG
Tula

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 02.07.22 um 18:31:
Gracias, Tula, das ist eine gute Idee, die ich gerne übernehme, denn  "zwischen wie du dir selbst und sie sich selbst" besteht noch ein feiner Unterschied.

LG
Ekki

 Taina (02.07.22, 11:59)
zu 3. Kameradschaft schätze ich höher als Freundschaft. Als Kamerad springe ich ohne zu zögern in die Bresche.

 Agnete äußerte darauf am 02.07.22 um 18:37:
Kamerad? Springst du auch füpr ihn in den Schützengraben?

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 02.07.22 um 18:42:
Vielen Dank, Taina. Auch der Freund kann ohne Zögern in die Bresche springen. Vielleicht hat er den Vorteil, dass du ihn dir wählen kannst, während du auch Kameraden akzeptieren musst, die dir weniger lieb sind. Aber aus Kameraden können Freunde werden, nicht wahr?

 Taina meinte dazu am 02.07.22 um 21:12:
@agnete
Kameraden gibt es nicht nur beim militär.

@Ekki
Ich kenne es von den Bergkameraden. Wenn ich so drüber nachdenke, ist es so ein Gruppendingens, ein gemeinsames Ziel. Du hast natürlich recht, da ist gar nicht so eine scharfe Trennung zw. Freund und Kamerad 🤗🌞

 AZU20 (02.07.22, 12:07)
Ja, ist alles wohl richtig. Wie meinst Du 5? LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.07.22 um 18:20:
@Stefan: Merci, Stefan, ja, auf der Basis tiefen Vertrauens, das gemeinsame Werte schaffen, kann man sich gelassen streiten, wenn die Meinungen mal nicht übereinstimmen.

Liebe Grüße
Ekki

 TrekanBelluvitsh (02.07.22, 18:26)
Auch auf die Gefahr hin, hier als ewiger Pessimist und Anhänger von Dystopien dazustehen, aber ich denke, dass (auch) wahre Freundschaften zeitlich begrenzt sind/sein können. Denn zunächst einmal sind Freundschaften wie der Mensch selbst grundsätzlich an Zeit und Raum gebunden. Sie existieren zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort (Letzterer kann heute auch ein digitaler sein). Dies allein beschränkt die Freundschaft.

Außerdem kann es auch thematische Veränderungen in der Betrachtung des Lebens geben, die Freundschaften beenden. Sie können auch neue Freundschaften formen, aber dies zeigt dann wieder, das Freundschaften an Zeit und Raum gebunden sind.

 Agnete meinte dazu am 02.07.22 um 18:37:
da stehe ich nah bei trekkan. LG von Agnete

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.07.22 um 20:14:
@Trekan. Selbstverständlich sind Freundschaften an Zeit und Raum gebunden und halten deren Veränderung öfter nicht stand. Dennoch gibt es zum Beispiel in meinem Leben drei Freundschaften, die trotz räumlicher Trennung gehalten haben. das hat vor allem zwei Gründe: 1. haben wir uns trotz der großen Entfernungen weiter zum Gedankenaustausch getroffen und 2. haben wir Trennendes gründlich diskutiert und nicht verdrängt. Das bedeutet natürlich nicht Übereinstimmung in allen Punkten, aber wir wissen genau, welche Unterschiede wir mit Toleranz akzeptieren müssen. Ob Freundschaften von Dauer sind, hängt selbstverständlich auch davon ab, wie sehr Freunde meinen, die Freundschaft nicht entbehren zu können. Wenn einer von beiden dieser Ansicht ist, schläft sie im besten Falle einfach ein.

 Agnete (02.07.22, 18:45)
Nr. 4 würde ich sogar als Voraussetzung für eine Freundschaft sehen.
Die anderen Apho-Gedanken haben alle einen wahren Kern, aber auch eine Ecke, wo sie bei mir anstoßen.
1. Manchnmal stellt man fest, dass das nicht der Fall ist. Weil er/sei einen nicht verletzen will... und was ist "gerechte Kritik". Kritik die sich um die Wahrheit bemüht? Aber die Wahrheit ist immer subjektiv...
2 Ich glaube ehrlich, dass es solch einen Menschen nicht gibt, ausser guten Eltern. <3
3 Ich nenne es Bekannte.
4. Freundschaften scheitern an allem Möglichen. Politik sehe ich da eher selten, es sei denn, man ist Politiker.

ein Freund, eine Freundin-- ? Ich ziehe da meinen Hund vor, ansonsten maln Käffschen trinken mit jemandem, ja, ok warum nicht...
Ein Freund von mir ist kürzlich gestorben. Ich brauch keine(n)
 neue(n)...
LG von Agnete
Schmunzeln von Agnete

Kommentar geändert am 02.07.2022 um 18:47 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.07.22 um 19:55:
@AZU: wie ich 5. meine: Der Begriff Freund wird im politischen Zusammenhang oft verwendet und gründet sich nur auf zeitlich befristete gemeinsame Interessen. Sobald diese divergieren, ist es mit der Freundschaft vorbei.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.07.22 um 20:43:
@Agnete: Nr, 4 als Voraussetzung für Freundschaft, da sind wir uns einig.
zu 1: gerechte Kritik: ich habe das nicht aus der Außensicht gemeint, bei der der Begriff Wahrheit ins Spiel kommt, sondern aus der Innensicht des kritisierten Freundes. Er empfindet die Kritik eines Freundes eher als gerecht, weil er das Vertrauen hat, dass sie hilfreich sein soll und weil er sich mit diesem Vertrauen weniger schnell verletzt fühlt.
zu 2: Vielleicht hängt das so sehr von persönlichen Erfahrungen ab, dass man unterschiedliche Einschätzungen einfach zur Kenntnis nehmen muss.
zu 3: das ist okay, jede "Missionierung" liegt mir fern
zu 4: Dein Einwand stimmt, ich wollte einfach nur den Zusammenhang von Freundschaft und Politik thematisieren.
Über den Schluss deines Kommentars schmunzeln wir gemeinsam, Agnete.

 Agnete meinte dazu am 03.07.22 um 11:34:
;)

 Saira (04.07.22, 09:45)
Lieber Ekki,

meine Favoriten sind die Nr. 3+4.

Herzliche Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.07.22 um 12:18:
Vielen Dank, liebe Sigi, das freut mich.

Herzliche Grüße
Ekki

 harzgebirgler (02.08.22, 17:44)
wir woll'n dabei auch keineswegs verhehlen:
mit echten freunden kann man(n) pferde stehlen! :)

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.08.22 um 18:14:
Vielen Dank, Henning,
ein echter Freund sagt dir auch Bescheid, gehst du im Überschwang zu weit.

LG
Ekki
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