Schöne Reden

Aphorismus zum Thema Abschied

von  EkkehartMittelberg

Wer allem Abschied voran ist, braucht sich keine schönen Reden anzuhören.



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Kommentare zu diesem Text


 Teo (15.06.25, 11:34)
Moin Ekki,
schöne Reden...ich lese zarte Ironie in deinem Aphorismus. Aber...da könnte ich noch gut 20 Jahre mit leben.
Schönen Sonntag 
Teo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.06.25 um 11:49:
Merci, Teo, ich hoffe, dass mein Vorrat an Selbstironie so lange ausreicht.
LG
Ekki

 Saira (15.06.25, 12:26)
Moin Ekki,
 
ist das Befreiung oder Flucht? Ich denke, dass die schönsten Reden oft die sind, die nie gehalten wurden.
 
Liebe Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 15.06.25 um 14:51:
Hallo Sigi,

da hast du einen schönen Aphorismus drauf gesetzt:" Die schönsten Reden sind die, die nie gehalten wurden." Ich versuche, deine Idee fortzusetzen: Die schönsten Gedanken sind die, die nie diskutiert wurden.

Liebe Grüße
Ekki

 plotzn (15.06.25, 14:43)
Servus Ekki,

schön ist ja auch die Schwester von langweilig. Deshalb sind viele schöne Reden schön, aber nicht schön anzuhören. Die flucht nach vorn hilft da...

Liebe Grüße
Stefan

Kommentar geändert am 15.06.2025 um 14:43 Uhr

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 15.06.25 um 14:59:
Hallo Stefan,
ich begegnete mal einer langweiligen Schönen und flüchtete nach vorn, wo ich einer geistreichen Hässlichen begegnete. Die redete so schön, dass ich sie am Ende attraktiv fand.
Liebe Grüße
Ekki

 Didi.Costaire (15.06.25, 17:01)
Moin Ekki,

ich fürchte, dass du dir schon etliche schöne Reden anhören durftest.

Beste Grüße, 
Dirk

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 15.06.25 um 17:06:
Das stimmt Dirk, weil ich immer glaubte, dass noch jemand etwas Außerordentliches sagen würde und nicht den Abschied fand.
Schöne Grüße
Ekki

 Pensionstarifklempner (15.06.25, 17:08)
Es gibt ständig einen Gedanken
Hinter dem ich immer mit muss-
Schwupp di' wupp : ein Aphorismus!

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 15.06.25 um 17:23:
Merci Petakle,

Ist der Apho etwas schneller, wird's im Köpfchen bisschen heller.

LG
Ekki

 Pensionstarifklempner meinte dazu am 15.06.25 um 17:29:
Genau. Erinnere an Schiller : es gibt im Leben nur drei wichtige Worte - ES GEHT  WEITER !!!

 Graeculus (15.06.25, 17:14)
Es soll ja Leute geben, die mit Genuß die Reden zu ihrer eigenen Beerdigung imaginieren. Handelt nicht die Düsseldorfer Komödie "Schneider Wibbel" davon? ("Wat bin ich für ne schöne Leich!")

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.06.25 um 17:29:
Hallo Wolfgang,

Schneider Wibbel lebt gefährlich. Sagt er

Wat bin ich für ne schöne Leich!,
holt Satan sich den Braten gleich.

LG
Ekki

 harzgebirgler (15.06.25, 18:17)
:) :) :)  :)

Hallo Ekki,

ein herrlicher Stich-Apho ins Wespennest! :D

Wer allem Abschied voran ist, hat eh auch Schönrednereien scheinheiliger Lobhudler längst hinter sich gelassen.

Ein wirklicher Dichter empfahl übrigens einst:

„Sei allem Abschied voran, als wäre er hinter
dir, wie der Winter, der eben geht.
Denn unter Wintern ist einer so endlos Winter,
dass, Überwinternd, dein Herz Überhaupt Übersteht.

Sei immer tot in Eurydike—, singender steige,
preisender steige zurück in den reinen Bezug.
Hier, unter Schwindenden, sei, im Reiche der Neige,
sei ein klingendes Glas, das sich im Klang schon zerschlug.

Sei—und wisse zugleich des Nicht-Seins Bedingung,
den unendlichen Grund deiner innigen Schwingung,
dass du sie völlig vollziehst dieses einzige Mal.

Zu dem gebrauchten sowohl, wie zum dumpfen und stummen
Vorrat der vollen Natur, den unsäglichen Summen,
zähle dich jubelnd hinzu und vernichte die Zahl.“

(Rilke, Sonette an Orpheus, 2.Teil/XIII)

LG
Henning

Kommentar geändert am 15.06.2025 um 18:28 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.06.25 um 18:59:
Gracias, Henning,

wenn Rilke vom Abschied singt, Orpheus' Lyra das Herz beschwingt.

Beste Grüße
Ekki
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