Doch der Götterjüngling hebet aus der Flamme sich empor und in seinen Armen schwebet die Geliebte mit hervor

Groteske zum Thema Selbsthass/verletzung/mord

von  Regina

Witwenverbrennung war ein im Hinduismus erwünschter Femisuizid, bis die britische Kolonialmacht sie um 1830 verbot. Seither hat das Aufkommen drastisch abgenommen. Einzelfälle kommen aber heute noch vor. Berichtet wird auch von sporadischen Fällen aus anderen Ländern der Antike, u.a. Karthago. Selbst in Ostpreußen soll es geschehen sein, dass eine Frau sich zusammen mit den sterblichen Überresten ihres Mannes auf dem Scheiterhaufen mitverbrennen ließ, obwohl in den europäischen Breitengraden die Menschenverbrennung eher mit Hexen und Juden assoziiert wird. Die grundsätzlich arrangiert verheiratete Inderin offenbarte nach hinduistischem Verständnis eine besondere Hingabe an ihren Mann und avancierte posthum zur Sati, einer Heiligen. Es wird jedoch auch spekuliert, dass die Mitverbrennung der Ehefrau eingeführt wurde, um Gattenmorde unattraktiv zu machen. Das Leben als lustige Witwe mit Witwenrentenbezug ist auch heute in Indien nicht populär. Nicht immer konnte die Witwenverbrennung als Suizid bezeichnet werden, da die Frauen häufig dazu gedrängt oder gar gezwungen wurden, vor allem in Rajasthan. 

Goethe hat das Thema in der Ballade „Der Gott und die Bajadere“ verfremdet und lässt eine Prostituierte unberechtigterweise ins Feuer springen, nachdem ihr göttlicher Gast oder auch ihr Seelenpartner nach einer Liebesnacht stirbt. In milderer Form erzählt der Film „Pretty Woman“ eine ähnliche Story, wo Julia Roberts die Liebesdienerin verkörpert, aber mit Happy End. Dennoch mag es heute in der westlichen Welt selten vorkommen, dass sich ein indischer Adonis ins Rotlichtmilieu begibt, dort mit seiner Glieder Götterpracht einer Sexarbeiterin nach langen Jahren der korrupten Liebesdienste urplötzlich tiefe Herzensliebe entlockt und sie so läutert, um im Morgengrauen abzuleben wie bei Goethe. 

Indien ist auch nicht mehr das, was es einmal war, und man weiß heute, dass die Animierdamen in Wirklichkeit mehr oder sogar zu viel Liebe im Herzen tragen im Gegensatz zu so mancher Heiratsprostituierten, die sich für die schnöde bürgerliche Sicherheit verkauft. Eher schon verirrt sich ein Schönling aus dem Punjab heutzutage ins Lager einer Emanze, die anderweitig auf dem Beziehungsmarkt nicht mehr vermittelbar ist, um seine Einnahmen als Fachkraft für Liebesfragen aufzubessern. Bezness as usual. Da dabei niemand stirbt, werden sich auch keine solchen Paare gemeinsam kremieren lassen, um anschließend in den Devachan aufzusteigen. Auf diesem Niveau ist die Bundesrepublik einfach noch nicht angekommen. Der Interessenverband der Suizidglorifizierer arbeitet noch daran. Vorschläge zur Doppeleinäscherung nehmen die Krematorien gerne entgegen. 

Allerdings ist in westlichen Ländern und auch in Russland der Suizid eine weitaus häufigere männliche als weibliche Angelegenheit. Goethe mag die Verbindung von Liebe und Flammentod dichterisch gelungen sein, dem heutigen Bundesbürger erscheint das befremdlich. Das Liebeskummermotiv nimmt nur den dritten Platz bei den Suiziden ein, nach Krankheit und Depression. Eine Witwerverbrennung im Zuge der Gleichberechtigung erweist sich als undurchführbar, weil die Herren ohnehin früher sterben, sei es eines natürlichen Todes oder auf andere Weise. Wenn Frauen am Leben leiden, finden sie sich dennoch häufiger bereit, den Horror bis zum Ende durchzustehen. 

Männer haben da höhere Ansprüche an ihre stoffliche Existenz. Wenn etwas nicht mehr funktioniert, zum Beispiel ihr Gehirn, sofern sie eines besitzen, bestehen sie in Verbindung mit einer konsequent atheistisch-materialistischen Weltanschauung hartnäckig auf ihr gesetzlich verbrieftes Recht, ihre Körperlichkeit nach Belieben entsorgen zu dürfen wie der Wirtschaftsminister die Öl- oder Gasheizung. Dass die Psychiatrie sie in diesem Zustand meistens als unzurechnungsfähig einstuft, beeindruckt andere, sie nicht. So kommt seelsorgerische Hilfe oft zu spät. Was diesen Lunatikern im Jenseits eventuell blüht, glauben sie sowieso nicht. Ihrer Meinung nach lügen sowohl Islam als auch Kirche wie gedruckt, und die Juden, die Hindus, die Buddhisten und die Anthroposophen haben auch nicht recht. 

So mag ihnen der Herzinfarktrekonvaleszent als Nahtoderfahrener tausendmal beteuern, dass nur der Körper stirbt, sie bleiben bei der Überzeugung, der Freitod schenke ihnen einen erholsamen Ewigkeitsschlaf ohne lästiges Karma und dergleichen Unfug. Es lebe die Wissenschaft und der Maschinenbaumaterialismus zur Planetenrettung, wenn die Herren der Schöpfung sich und die Erde nicht gerade selber um die Ecke bringen.




Anmerkung von Regina:

Haben Sie Suizidgedanken oder haben Sie diese bei einem Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhalten Sie rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Online:  https://www.telefonseelsorge.de/ (Chatberatung und Mailberatung)



 Selbsttötung im Hinduismus | Religionen Entdecken (religionen-entdecken.de)  Selbsttötung im Judentum | Religionen Entdecken (religionen-entdecken.de)

 Ist Selbstmord aus Sicht der Bibel erlaubt? | YOUCAT

 https://www.deutschlandfunk.de/die-katholische-position-thierse-suizid-als-inbegriff-der-100.html

Rufe bei einem Krisentelefon an. Die Notfall-Seelsorge erreichst du unter 0800 - 111 0 111 (ev.), 0800 - 111 0 222 (rk.) oder 0800 - 111 0 333 (für Kinder / Jugendliche). Oder rufe die Notrufnummer 110, wenn du Angst hast, dass die Person in unmittelbarer Gefahr schwebt.

 http://www.orthodoxes-forum.de/viewtopic.php?t=2968


 Selbstmord, Suizid: Religion, Spiritualität – PSYLEX Zusammenhang Spiritualität/Suizi
Von
  Tanja Fieber
Im Jahr 2020 nahmen sich nach Angaben des  Statistischen Bundesamtes 9.206 Menschen in Deutschland das Leben, über 25 am Tag. Zum fünften Mal in Folge blieb die Zahl der Suizide damit unter 10.000. Insgesamt ist die Zahl der Suizide jedoch in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen: 1980 nahmen sich beispielsweise noch rund 50 Personen pro Tag das Leben.
In Deutschland steigt die Suizid-Rate mit dem Lebensalter, bei den über 75-Jährigen ist die Rate am höchsten.
Deutlich mehr Männer als Frauen verüben Suizid
Fast dreimal so viele Suizide werden von Männern begangen wie von Frauen. 2022 nahmen sich 6.944  Männer das Leben und 2.262 Frauen. Männer waren dabei im Schnitt 58,5 Jahre alt, Frauen 59,3 Jahre. Die Suizid-Rate in Deutschland ist zwar seit den 1980er-Jahren gesunken, hält sich aber seit Jahren auf konstant hohem Niveau.


Anzahl der Suizide während der Corona-Pandemie wenig verändert
Die Zahlen des Statistischen Bundesamts für die Jahre bis 2021 liegen noch nicht vor. Doch das  Uniklinikum Leipzig hat eigene Daten erhoben, um zu erfahren, ob die Corona-Pandemie bis Ende 2021 zu mehr Suiziden in Deutschland geführt hat. Dabei wurden Kriminalstatistiken aus den Bundesländern Sachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein ausgewertet, insgesamt die Daten von elf Millionen Menschen erfasst.
Das  Ergebnis: Die Gesamtzahl der Suizide bei Männern sank im Zeitraum von 2020 bis 2021 im Vergleich zu den Jahren 2017 bis 2019 leicht ab, bei Frauen stieg sie leicht an. Doch die Autoren der Studie betonen, dass die allgemeine Änderung jeweils so klein war, dass sie statistisch nicht aussagekräftig ist. In der Altersgruppe der über 90-jährigen Männern dagegen sei ein aussagekräftiger Anstieg gemessen worden. Das sei eine Altersgruppe, die ohnehin ein hohes Suizidrisiko habe, so die Forschenden.
Warnsignal vor Suizidversuch ist häufig
Im Bezirkskrankenhaus Kempten werteten Ärzte und Wissenschaftler im Jahr 2018 mehr als  600 Akten über Suizide zwischen 2001 und 2009 in der Allgäuer Region aus. Bei knapp der Hälfte der untersuchten Fälle gab es zuvor Warnsignale. Nach Sichtung der Daten kam das Forscherteam zu dem Ergebnis, dass das Umfeld von Suizidgefährdeten trotz Suizidankündigungen häufig nicht rechtzeitig eingriff. "Wir müssen suizidgefährdete Menschen besser verstehen", sagte Peter Brieger, der die Analyse der Akten veranlasste.
Die Allgäuer Studie zeigte auch, dass somatische, also körperliche Erkrankungen mit 26 Prozent Hauptgrund von Suiziden waren sowie chronische, belastende Erkrankungen mit Symptomen wie Schmerzen und Atemnot. Angeführt wird die Liste von Krankheiten des Kreislaufsystems, des Muskel-Skelett-Systems sowie des Bindegewebes und des Nervensystems. Ein weiterer Grund für Suizide waren Depressionen. Diese kamen mit 23 Prozent auf Platz zwei. In 15 Prozent der Fälle waren Partnerschaftsprobleme das Motiv für die Selbsttötung.
Bevölkerungsgruppen mit erhöhtem Suizid-Risiko
In Deutschland wählen laut der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) überdurchschnittlich oft Männer, Menschen im höheren und hohen Lebensalter, Menschen mit gleichgeschlechtlicher sexueller Orientierung und junge Frauen mit Migrationshintergrund den Freitod.
Suizidversuch als Hilferuf
Auffällig ist auch, dass Suizidversuche häufig von jungen Frauen unternommen werden. Diese sind als Hilferufe zu werten und ein Anzeichen für ernstzunehmende psychische Probleme. Zudem versucht etwa jeder Dritte nicht nur einmal sich selbst zu töten, sondern unternimmt einen weiteren Versuch.
Das Suizid-Risiko ist auch bei vielen psychischen Krankheiten erhöht, besonders bei Psychosen, Suchterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen und  Depressionen.
Unwissenheit über Suizidgefährdung
Selbsttötungen werden nicht am häufigsten in den dunklen, nasskalten Monaten November und Dezember begangen, sondern oft im Frühjahr und Hochsommer. Auch andere Information über Suizid und Selbstmordgefährdete sind wenig bekannt und führen dann zu falschen Handlungen und Hilfsmaßnahmen. So löst keiner einen Suizid aus, indem er eine Suizidgefährdung anspricht. Das Gegenteil ist der Fall, [url=https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugendpsychiatrie-psychosomatik-und-psychotherapie/ratgeber-archiv/artikel/verdacht-auf-suizidabsichten-gefaehrdeten-offen-ansprechen#:~:text=umsetzten%2C%20ist%20falsch.-,Wenn%20man%20das%20Gefühl%20hat%2C%20dass%20sich%20ein%20Mensch%20aus,Dr.]sagen Psychiater[/url]. "Ein ruhiges, sachliches und direktes Gespräch kann den Gefährdeten bereits entlasten, weil er mit jemandem über die quälenden Suizidgedanken reden kann", so Prof. Dr. Christian Haring, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (ÖGPP) in Wien auf der Webseite Neurologen und Psychiater im Netz.
Auch sind nicht alle Menschen, die suizidal sind, sind psychisch krank. Ursachen können schwere Lebenskrisen wie der Verlust des Arbeitsplatzes oder Partners sein, aber auch Drogen und Alkohol. Ein Teil der Betroffenen hat eine Depression, die behandelbar ist.
Wie erkennt man, dass jemand Suizid begehen will?
Die Warnsignale sind nicht immer als solche zu erkennen. Laut DGS zeigen Studien, dass Menschen viel häufiger als üblich einen Arzt aufgesucht haben, bevor sie sich selbst töteten, die Suizidgefährdung aber nicht erkannt wurde. Deutlichere Anzeichen für eine Selbstmordgefährdung sind:
  • Massiver Rückzug aus sozialen Beziehungen und der Umwelt
  • Androhung oder Ankündigung sich selbst zu töten
  • Gefühl der Wertlosigkeit
  • Starke Hoffnungslosigkeit die Zukunft betreffend
  • Aggressives Verhalten
  • Phase der "Ruhe" nach Anzeichen für einen Suizid
Wie sollten Angehörige und Freunde mit Suizidgefährdeten umgehen?
Das Wichtigste: Man kann nur suizidgefährdeten Menschen helfen, die bereit sind, sich auf eine Behandlung einzulassen. Ein erster Schritt kann sein, die Zuversicht zu vermitteln, dass es Hilfe gibt, auch wenn Betroffene anfangs abwehrend reagieren. Empfohlen wird zudem, dass man mit Suizidgefährdeten redet, ihnen zuhört und nachfragt. Man sollte aber als Angehöriger und Freund nur so weit gehen, wie man eine solche Krisensituation ertragen kann, das heißt, seine eigenen Grenzen erkennen und wenn nötig, professionelle Hilfe für Angehörige in Anspruch nehmen.
Einem Selbstmordgefährdeten kann man auch damit helfen, dass man professionelle Hilfsangeboten heraussucht und die Person zu entsprechenden Ärzten und Einrichtungen begleitet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzt zudem auf Suizidprävention. Wesentlich sei es, junge Menschen gegen Stress zu stärken und suizidgefährdete Personen rechtzeitig zu identifizieren und langfristig zu betreuen. Seit 2003 macht die WHO am 10. September darauf aufmerksam, dass Suizid zu den häufigsten Todesarten zählt: Etwa 800.000 Menschen weltweit nehmen sich jährlich das Leben. Das heißt: Alle 40 Sekunden tötet sich auf der Welt ein Mensch selbst.
Suizidprävention und Suizidbeihilfe
Im Februar 2020 hat das Bundesverfassungsgericht das Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Sterbehilfe gekippt und für nichtig erklärt. Vertreter des Suizidpräventionsprogramms sehen das kritisch: "Assistierter Suizid und Suizidprävention sind nicht Hand in Hand möglich". Durch dieses Urteil werde die Suizidvorbeugung erschwert. Eine weitgehende Freigabe des assistierten Suizides würde ein weiteres Suizidmittel für viele Menschen verfügbar machen.
Hier kann man sich beraten lassen
Haben Sie Suizidgedanken oder haben Sie diese bei einem Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhalten Sie rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Online:  https://www.telefonseelsorge.de/ (Chatberatung und Mailberatung) Hilfsangebote:  https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/adressen/



 https://de.m.wikipedia.org/wiki/Suizid

Der Gott und die Bajadere
    • (Indische Legende) Mahadöh, der Herr der Erde,Kommt herab zum sechsten Mal,Daß er unsersgleichen werde,Mitzufühlen Freud und Qual.Er bequemt sich, hier zu wohnen,Läßt sich alles selbst geschehn.Soll er strafen oder schonen,Muß er Menschen menschlich sehn.Und hat er die Stadt sich als Wandrer betrachtet,Die Großen belauert, auf Kleine geachtet,Verläßt er sie abends, um weiterzugehn. Als er nun hinausgegangen,Wo die letzten Häuser sind,Sieht er, mit gemalten Wangen,Ein verlornes schönes Kind.>>Grüß dich, Jungfrau !<< - >>Dank der Ehre!<<Wart, ich komme gleich hinaus.<< ->>Und wer bist du?<< ->>Bajadere,Und dies ist der Liebe Haus.<<Sie rührt sich, die Zimbeln zum Tanze zu schlagen,Sie weiß sich so lieblich im Kreise zu tragen,Sie neigt sich und biegt sich und reicht ihm den Strauß. Schmeichelnd zieht sie ihn zur Schwelle,Lebhaft ihn ins Haus hinein:>>Schöner Fremdling, lampenhelle Soll sogleich die Hütte sein.Bist du müd, ich will dich laben,Lindern deiner Füße Schmerz.Was du willst, das sollst du haben,Ruhe, Freuden oder Scherz.<<Sie lindert geschäftig geheuchelte Leiden.Der Göttliche lächelt; er siehet mit FreudenDurch tiefes Verderben ein menschliches Herz. Und er fordert Sklavendienste;Immer heitrer wird sie nur,Und des Mädchens frühe KünsteWerden nach und nach Natur.Und so stellet auf die Blüte Bald und bald die Frucht sich ein;Ist Gehorsam im Gemüte,Wird nicht fern die Liebe sein.Aber, sie wird schärfer und schärfer zu prüfen,Wählet der Kenner der Höhen und Tiefen Lust und Entsetzen und grimmige Pein. Und er küßt die bunten Wangen,Und sie fühlt der Liebe Qual,Und das Mädchen steht gefangen,Und sie weint zum erstenmal,Sinkt zu seinen Füßen nieder, Nicht um Wollust noch Gewinst, Ach! und die gelenken Glieder, Sie versagen allen Dienst.Und so zu des Lagers vergnüglicher FeierBereiten den dunklen, behaglichen SchleierDie nächtlichen Stunden, das schöne Gespinst. Spät entschlummert unter Scherzen,Früh erwacht nach kurzer Rast,Findet sie an ihrem HerzenTot den vielgeliebten Gast.Schreiend stürzt sie auf ihn nieder;Aber nicht erweckt sie ihn,Und man trägt die starren GliederBald zur Flammengrube hin.Sie höret die Priester. die Totengesänge,Sie raset und rennet und teilet die Menge.>>Wer bist du? Was drängt zu der Grube dich hin?<< Bei der Bahre stürzt sie nieder,Ihr Geschrei durchdringt die Luft:>>Meinen Gatten will ich wieder!Und ich such ihn in der Gruft.Soll zu Asche mir zerfallenDieser Glieder Götterpracht?Mein! er war es, mein vor allen!Ach, nur Eine süße Nacht!<<Es singen die Priester: >>Wir tragen die Alten,Nach langem Ermatten und spätem Erkalten,Wir tragen die Jugend, noch eh sie′s gedacht. Höre deiner Priester Lehre:Dieser war dein Gatte nicht.Lebst du doch als Bajadere,Und so hast du keine Pflicht.Nur dem Körper folgt der SchattenIn das stille Totenreich;Nur die Gattin folgt dem Gatten:Das ist Pflicht und Ruhm zugleich. -Ertöne, Drommete, zu heiliger Klage!O nehmet, ihr Götter! die Zierde der Tage,O nehmet den Jüngling in Flammen zu euch!<< So das Chor, das ohn ErbarmenMehret ihres Herzens Not;Und mit ausgestreckten ArmenSpringt sie in den heißen Tod.Doch der Götterjüngling hebetAus der Flamme sich empor,Und in seinen Armen schwebetDie Geliebte mit hervor.Es freut sich die Gottheit der reuigen Sünder;Unsterbliche heben verlorene KinderMit feurigen Armen zum Himmel empor. Johann Wolfgang von Goethe(* 28.08.1749, † 22.03.1832)

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Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(24.03.23, 13:11)
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 Regina meinte dazu am 24.03.23 um 13:20:
Ja, Taina, das sind Mitgiftmorde, um von einer weiteren Braut mehr Mitgift zu erhalten, aber Witwenverbrennung geschieht nach dem Tod des ehemannes.

 Regina antwortete darauf am 24.03.23 um 13:22:
Die Mitgiftmorde sind auch nach indischem Recht illegal, Witwenverbrennung aber ist eine alte hinduistische Tradition, die jedoch stark rückläufig ist.
Taina (39) schrieb daraufhin am 24.03.23 um 13:33:
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 Regina äußerte darauf am 24.03.23 um 14:02:
Die indischen Kulturen (es sind mehrere verschiedene) gehen mit der Frau oft nicht gerade zartfühlend um. Es gibt aber auch Modernisierungstendenzen, die sich an amerikanischen oder europäischen Vorbildern orientieren.

 FrankReich (24.03.23, 14:06)
Der Begriff "Femisuizid" war mir nicht geläufig, meine Recherche im Netz erbrachte auch nichts, deshalb hätte ich dazu ganz gerne eine Quellenangabe von Dir, andernfalls hättest Du einen Neologismus erkoren, der im Zusammenhang mit der Witwenverbrennung zwar verständlich,  jedoch obsolet wäre, Pendant dazu wäre wohl der "Androsuizid", als Beispiel käme da vll. Harakiri infrage, sobald aber eine Tradition dahintersteckt, tut es auch der Zwang, also erübrigen sich in diesen Fällen Neologismen eigentlich.👋🙂

Ciao, Frank

 Regina ergänzte dazu am 24.03.23 um 14:12:
Die Zusammensetzung hat insofern Berechtigung, als ausschließlich Frauen für die Witwenverbrennung infrage kommen und, wenn sie es selbst tun, ist es eben der Suizid einer Frau, während ein Femizid ein Mord wäre. Beides ist in Indien vorgekommen, die Tradition sieht aber die Freiwilligkeit und sogar eine Frist der Entscheidung vor.

 Dieter_Rotmund (24.03.23, 16:21)
happy end -> Happy End, zulässig ist auch Happyend, was seltsam aussieht.

 Regina meinte dazu am 24.03.23 um 18:51:
Danke, ich habe es ausgebessert.
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