Das Lächeln

Gedicht

von  JohannPeter


Nur wo ich selber mir begegnete

und mich in mir

gleich einem Spiegel sah

war ich mir selbst durchschaubar

 und begreiflich

und sehr nah.

 

Erst dann brach noch aus allertiefster Stille

etwas hervor: ein aufgelöstes Kichern

von Kindern in ganz heimlichen Verstecken:

 

fast unentdeckbar, aber ganz bei sich

wo sie einander fest Verschwiegenheit versichern

an Orten, deren Zauber nie verlischt.

 

Doch wo die Angst den Atem mir verbleit

vor meinen Füßen

nichts als Fernweh blüht

 bleib ich mir fremd und stumm

 und mein Gesicht die Maske

die man übersieht.



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Kommentare zu diesem Text


 minimum (05.05.23, 22:39)
Schönes Gedicht, das (ganz von ferne) den Sound von Hofmannsthals Lyrik anklingen lässt. Finde ich sehr gelungen.

 JohannPeter meinte dazu am 05.05.23 um 22:53:
Hofmannsthal ist natürlich ein gewichtiger Name, ich muß aber gestehen, daß ich zu wenig von ihm gelesen habe. 
Tatsächlich hatte ich in früher Zeit Lieblingsdichter, bei denen ich stilistische Anleihen nahm - Brecht z.B. oder Villon. Aber das gab sich in dem Maß der Entwicklung des Eigenen - sh. auch obigen Text,

 AlmaMarieSchneider (05.05.23, 23:26)
Erst einmal herzlich Willkommen, Du mit Deinen schönen Gedichten.
Das hier gefällt mir sehr gut, sehr lyrisch, fliesend, schöne Melodie.

Liebe Grüße
Alma Marie

 JohannPeter antwortete darauf am 05.05.23 um 23:34:
Ganz herzlichen Dank für die nette Begrüßung und auch fürs Kompliment zum Text. Es kommt sicher das eine oder andere noch nach...  :)
Liebe Grüße auch dir - JohannPeter.
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